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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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hinüber.
    Die Tür steht offen.

Kapitel
 
10
  Ich weiche an die Wand zurück. Pete hat die Tür zugemacht; das weiß ich genau, ich habe dabei zugesehen. Weil ich nämlich selber hatte zumachen wollen und er schneller war.
    Ich starre zu dem Bus hinüber und warte, ob sich irgendwas tut. Alles scheint still. Ich gucke mir den Schnee vor der Bustür an – sind Fußabdrücke zu sehen? Alles ist zu zertrampelt, um irgendwas daraus schließen zu können. Trotzdem, die Tür ist offen, also hat sie jemand aufgemacht. Gareth? Nein – kann nicht sein, der hätte doch hinter sich zugemacht, oder? Jemand, der zu unserer Rettung gekommen ist? Warum ist dann niemand zu sehen? Die würden sich doch zeigen. Ich werfe einen Blick ins Café zurück; Alice ist im Laden und isst einen Schokoriegel, Pete ist nirgends zu sehen. Wahrscheinlich versucht er trotz seiner Sprüche gerade den Türcode zu knacken. Jedenfalls nützen mir die beiden jetzt nichts. Ich drehe mich wieder um und springe fast aus meinen Stiefeln.
    »Hallo!« Smitty wedelt mit einer Hand vor meinem Gesicht hin und her. »Was machst du denn hier? Hinten ist eine Tür und ich glaube, die kriege ich auf …« Er bricht ab, als er mein Gesicht sieht. »Was ist los?«
    Ich zeige zum Bus und er fährt herum. Ihm entgleiten die Gesichtszüge.
    »Wir haben die Tür doch zugemacht, oder?«
    »Pete, ja«, sage ich.
    Smitty lehnt sich neben mir an die Wand. »Irgendwer da drin?«
    Ich schüttele den Kopf. »Hab niemanden gesehen. Aber vielleicht wollen sie ja nicht gesehen werden.«
    »Mist.« Er seufzt. »Wir müssen nachsehen, oder?«
    »Vielleicht können wir Alice reinschicken?«
    Er gluckst leise. »Ja, das wäre mal was.«
    »Tja«, sage ich. »Bei allem, was die Tür in den letzten vierundzwanzig Stunden durchgemacht hat … vielleicht hat sie eine Fehlfunktion oder so? Vielleicht hat Pete den Knopf nicht fest genug gedrückt oder vielleicht war etwas im Weg und sie ist wieder aufgegangen und wir haben es einfach nicht mitbekommen …«
    Wir gucken uns noch kurz weiter den Bus an.
    »Na, dann los.« Smitty geht vor. Er steigt die Stufen am Einstieg hinauf und ich folge ihm mit Beinen aus Granit und einem schrecklichen Angstgefühl im Bauch. Die Sitze grüßen uns schweigend, unser Heim fern der Heimat, vertraut und unerträglich zugleich. Bei der ersten Reihe bleiben wir stehen; es lässt sich unmöglich sagen, ob wir allein sind, aber jedenfalls schwingen sich keine Monster oben aus den Gepäckfächern. Was wir uns allerdings schon denken konnten. Smitty dreht sich zu mir um, zuckt mit den Schultern, und bevor ich es noch richtig mitkriege, rennt er mit vollem Karacho den Gang entlang und brüllt dabei so laut, dass ich richtig zusammenschrumpfe in meiner Jacke. Er kommt bei der Rückbank an, knallt dagegen, stößt sich ab und rast wieder auf mich zu, immer noch laut schreiend. Was zum Teufel? Als er bei mir ankommt, fuchtelt er mit ausgestreckten Händen herum wie ein durchgeknallter Zauberer, der den leeren Hut herzeigt.
    »Ta-da!«
    »Was machst du denn?«, keuche ich und schaue an ihm vorbei, ob er nicht doch irgendwelche Monster hervorgelockt hat.
    »Findest du nicht, dieses Rumschleichen wird langsam langweilig?« Seine Augen blitzen, als ob er total unter Strom steht. »Aufscheuchen und umhauen ist angesagt!«
    Da schwingt die Klotür auf und Smitty setzt sich auf den Hosenboden wie ein Sechsjähriger, der Plumpstanz spielt. Ich lache dermaßen, dass ich mich hinhocken muss. Smitty guckt entgeistert, aber dann lacht er auch und wir wälzen uns beide fast auf dem Boden, total krank.
    Es fühlt sich dermaßen gut an. Aber ich reiße mich zusammen, bevor der Lachanfall in Heulen übergeht; das könnte nämlich leicht passieren.
    »Keiner da.« Ich stehe auf und hüpfe an ihm vorbei. »Muss ein Problem mit der Tür gewesen sein. Wir sollten dafür sorgen, dass sie zubleibt.«
    Wir verbarrikadieren die Bustür mit zwei Skiern, die wir am Rinnstein verkeilen, und machen uns wieder an unsere ursprüngliche Aufgabe – die Hintertür des Cheery Chomper.
    »Sehr beruhigend, dass wir so lange weg waren und Lizzie und Pete nicht gucken gekommen sind«, sagt Smitty.
    Ich ziehe meine Kapuze zu und wir stapfen durch den Schnee auf die Rückseite des Gebäudes. Dort entdecken wir ein Einzelfenster mit heruntergelassener Jalousie und eine einfache Tür mit einem normalen Schloss. Ohne Tastenfeld. Smitty beugt sich zu dem Schloss hinunter.
    »Gib mal dein

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