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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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los.
    »Na toll.« Smitty bleibt stehen, als wäre er auf eine Landmine getreten. »So viel zum Überraschungsmoment.«
    Ich gehe an ihm vorbei. Biep-biep. Dann folgen rasch hintereinander Alice und Pete. Biep-biep. Biep-biep .
    »Wird ja immer besser!«, brummt Smitty. »Warum spielt ihr auf dem Ding nicht gleich eine verfluchte Melodie?«
    »’tschuldige«, sagt Alice, ohne es zu meinen.
    »Ich hab gedacht, es kommt von der Tür«, murmele ich.
    Smitty zeigt auf das WILLKOMMEN unter unseren Füßen. »Die Matte reagiert auf Druck.«
    »Oh«, forme ich tonlos mit dem Mund, als ob ich plötzlich ganz, ganz leise sein möchte.
    Die Tür schwingt zu, Smitty hebt eine Hand und wir lauschen. Ein stotternder Brummton, passend zu den flackernden Lichtern. Außerdem riecht es stark nach verbranntem Öl. In der Küche haben sie wohl vergessen den Herd abzustellen, bevor sie alle tot am Sabbern waren. Links von uns stehen Tische, das Essen auf den Tellern und die Sandwiches in den offenen Plastikverpackungen sind größtenteils kaum angerührt. Über den Stuhllehnen hängen Jacken, deren Besitzer nicht mehr darauf angewiesen sind, sich warm zu halten.
    Hinter dem Restaurantbereich liegt eine Küche im Diner-Stil mit Herden und Grill. Von hier kommt das flackernde Licht.
    Rechts ist ein kleiner Laden, der Snacks und Zeitschriften verkauft, und vor uns führt ein Gang zu den Toiletten und wer weiß noch wohin. Wir warten darauf, dass irgendwas passiert. Es tut sich aber nichts.
    »Auf drei«, sagt Smitty. »Eins, zwei –«
    »Auf drei was?«, fragt Alice.
    Er verdreht die Augen. »Gehen wir von der Matte runter. Eins, zwei, drei.«
    Wir machen alle gleichzeitig einen Storchenschritt von der Matte herunter. Biep-biep . Wieder. Wir warten ab, was wir aufgescheucht haben. Nichts anscheinend.
    »Wenn Gareth hier wäre …«, fange ich an.
    »Dann würde er seinen feigen Kopf durch die Tür stecken und Hallo sagen?«, beendet Smitty meinen Satz. »Nicht unbedingt.« Mit dem Snowboard im Anschlag nähert er sich dem Speisebereich und der Küche. Ich folge ihm und checke dabei gleich den Laden.
    Die gute oder vielleicht auch die schlechte Nachricht ist, dass es hier nicht viele Verstecke gibt. Ich checke meine Ecken. Man muss sich immer zuerst die Ecken vorknöpfen – wie in einem Game. Weil sich da nämlich die Bösen verstecken. Auf dem Tresen im Laden steht ein altmodisches Telefon. Ich probiere es aus, aber die Leitung ist tot. Na ja, nicht richtig tot – ich kann eine Art Knistern hören, so als ob es angeschlossen ist, aber es kommt kein Freizeichen. Ich drücke ein paar Tasten und ich höre auch den Wählton, aber es tut sich nichts. Als ob ich schon eine Verbindung habe und die Person am anderen Ende lauscht, ohne etwas zu sagen. Einfach nur gruselig. Ich gebe auf – enttäuscht und gleichzeitig auch beinahe erleichtert – und sehe mich in dem Raum nach anderen Möglichkeiten um.
    Ich lasse Alice und Pete zurück, die hinter mir mitten im Café stehen wie angepflockt, und zwinge mich dazu, zwischen den Tischen hindurchzugehen. Den Skistock fest umklammert spähe ich hinter eine Trennwand in die dahinterliegenden Nischen. Niemand.
    Smitty pfeift mir zu, er zeigt auf den Tresen vor der offen angelegten Küche und macht ein paar übertriebene Handzeichen à la Spezialeinsatzkommando. Ich glaube, die hat er sich gerade ausgedacht, aber es ist klar, was er meint. Wir müssen uns die Küche vorknöpfen. Sie scheint zwar leer zu sein, aber es wäre einfach amateurmäßig, sie nicht zu überprüfen. Smitty nähert sich vom Gang her, ich schlängele mich zwischen den Tischen durch. Falls da irgendwas herausspringt, hat er freie Bahn zurück zum Ausgang, während ich einen Hürdenlauf über festgeschraubte Tische machen darf. Na toll . Wir erreichen den Tresen. Das Neonlicht geht mit einem metallischen Klicken immer an und aus. Smitty hält eine Hand hoch, drei Finger ausgestreckt. Alles klar, also diesmal ein Countdown. Er steht eindeutig auf Abzählen. Drei, zwei, eins  …
    Ich springe auf einen der Plastikstühle und steige auf den Tresen, den Skistock hochgereckt, schaue rasch dahinter, dann in die Ecken der Küche, suche nach einem dunklen Winkel, in dem das Böse lauert. Das Licht flackert und verwandelt alles in Monster.
    Smitty kichert. Er hat sich nicht vom Fleck gerührt.
    »Räumlichkeiten gesichert?« Jetzt lacht er richtig. Mein Ärger macht mich mutig; ich springe vom Tresen in die Küche. Sie ist leer. Ich

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