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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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überhaupt nicht mehr gedacht.
    »Uns fällt schon irgendwas ein.« Ich ziehe ihn zu den Türen hin. »Komm! Wir müssen unser Zeug zusammenraffen, wir haben keine Zeit mehr.« Als ich an der Tür ankomme, heult der Motor des Busses auf. Smitty ist am Steuer. Wir springen aus dem Weg, zurück in den Schnee, und der Bus fährt rückwärts, mit brutal aufheulendem Motor.
    »Nein!«, rufen wir. Wir wissen beide, was jetzt kommt.
    Smitty reagiert kein bisschen. Er schaltet in den Vorwärtsgang und lässt den Bus so hart gegen den Baum krachen, wie er kann. Der Baum bewegt sich nicht einmal. Smitty setzt den Bus, dessen Stoßstange jetzt total verbeult ist, wieder zurück und versucht es ein zweites Mal. Diesmal verschiebt er den Baum ein Stück. Also denkt er, dass das Ganze etwas bringt, und setzt den Bus noch weiter zurück und rast zum dritten Mal los, trifft den Baum diesmal mit voller Wucht. Das Hinterteil des Busses bricht aus, etwas scheppert und die Windschutzscheibe zerspringt und fliegt heraus. An der Schnauze des Busses steigt Rauch auf. Unsere Zuflucht auf Rädern hat am Ende ihren Meister gefunden.
    Ich springe in den Bus. »Wir müssen weg!«, brülle ich Smitty an, der immer noch das Lenkrad gepackt hält. »Ich hole deine Sachen, du holst Alice!«
    Ich werfe unsere Rucksäcke in den Schnee hinaus und gehe zu Reihe 21, um noch ein bisschen Ausrüstung zu holen. Wenn wir es irgendwie schaffen, Alice auf einem Board hinter uns herzuziehen oder auf Skiern mitzuschleppen …
    Ich werfe einen Blick nach draußen; die sind fast da. Uns bleiben noch Sekunden. Ich schnappe mir die Sachen und laufe den Gang wieder hinunter. Smitty hat Alice hochgehoben, wir können es schaffen.
    Vor mir hebt sich der Boden. Jemand im Gepäckraum öffnet die Luke. Ich bleibe schlitternd stehen.
    Ein kleiner Blondschopf taucht auf. Ein Junge, höchstens drei Jahre alt, schätze ich. Dann ein zweiter blonder Schopf. Ein Mädchen, ein paar Jahre älter als ich. Eine Sekunde lang frage ich mich, woher ich sie kenne. Dann dämmert es mir. Das schlecht gelaunte Mädchen im Café und ihr kleiner Bruder. Ich hebe einen Skistock und mache mich zum Angriff bereit.
    »Hi! Haben wir einen Unfall gebaut?« Sie spricht im singenden Tonfall der Schotten. »Sind sie hier?«
    »Hab mir den Kopf gestoßt«, sagt der Junge.
    Ich lasse meinen Skistock sinken.
    Das Mädchen mustert mich jetzt und seine Miene ändert sich. »Du … du bist doch keine von denen, oder?«
    Ich wische mir mit dem Ärmel übers Gesicht. »Ist nur Nasenbluten. Und ja, sie sind hier. Wir müssen weg. Sofort.«

Kapitel
 
14
  Als ich mit den beiden blinden Passagieren aus dem Bus steige, sind die Gesichter von Smitty und Pete zum Wegschmeißen. Ein klassischer Moment; ich hätte gern die Zeit, ihn zu genießen. Pete muss tatsächlich zweimal hingucken, dann gerät er irgendwie ins Stolpern und fällt in den Graben. Der kleine Junge lacht und seine Schwester macht pst.
    »Wer zum Teufel …«, fängt Smitty an.
    »Ist okay«, sage ich. »Sie sind nicht infiziert.«
    »Bist du sicher?« Smitty hat sich schon wieder erholt und schnallt Alices schlaffe Füße auf ein Snowboard.
    Pete steht wieder auf; er macht immer noch Stielaugen. »Ihr habt euch im Bus versteckt? Wo seid ihr denn hergekommen?«
    »Ich bin Lily«, sagt das Mädchen. »Das ist mein Bruder Cam. Wir waren im Café, aber dann sind wir rausgegangen …«
    Vom Ende des Busses her kommt ein bedrohliches Ächzen. Sie sind da.
    »Schön euch kennenzulernen. Die Geschichten heben wir uns für später auf.« Smitty verzieht das Gesicht und macht die Bindungen an Alices Füßen fest. »Wir müssen los. Lizzie ist gerade offline, aber wir können sie mitschleifen.« Er hievt sie auf die Beine und schwingt sich einen ihrer Arme über die Schulter. »Mach mal einen auf Muskelmann und schnapp dir ihren anderen Arm, Petey; sie ist schwerer, als sie aussieht.«
    »O mein Gott!«, kreischt Lily. Gareth ist hinter dem Bus vorgekommen.
    Ich bücke mich und schnappe mir Cam; dem armen kleinen Kerl tropft Blut aus meiner Nase ins Gesicht. Als er zu weinen anfängt, entreißt Lily ihn mir und sie rennen zusammen durch den Schnee zur anderen Seite des Baumstamms. Gareth sieht richtig, richtig sauer aus. Vielleicht der Nikotinentzug. Das muss echt nerven: Wenn man ein Zombie ist und nichts mehr zu rauchen hat.
    Hinter ihm kommen zwei Männer sabbernd und ächzend angewackelt. Der eine trägt ein zerfetztes, blutbesudeltes weißes

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