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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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näher kommt.
    »Ein Auto!«, sagt Pete heilfroh.
    Ein Lastwagen vielleicht. Oder ein Traktor. Irgendwas Dröhnenderes als ein Auto. Und es kommt aus der Richtung der Hügelkuppe auf uns zu. Bilder von Lastwagen voller Soldaten schießen mir durch den Kopf. Ich stehe eigentlich überhaupt nicht auf Jungs in Uniform, aber für diesmal könnte ich glatt eine Ausnahme machen.
    »Freut euch nicht zu früh, Leute«, sagt Smitty, aber ich kann die Hoffnung in seiner Stimme hören.
    »Sie kommen«, ächzt Alice und ihr Kopf rollt auf Smittys Schulter.
    »Hey, Lizzie!«, sagt er beinahe liebevoll zu ihr. »Genau der richtige Moment, um wach zu werden! Voll auf den Punkt, altes Mädchen!« Er küsst sie auf den Kopf und irgendwo tief in mir drin stirbt etwas – peinlich. »Lehn dich mal einen Moment gegen Onkel Petey, ja?« Er wirft sie praktisch auf Pete drauf und stapft dann den Hang hoch. »Huhu! Hier sind wir!«
    Dann bleibt er stehen. Und im selben Moment begreife ich, warum.
    Zugleich mit dem Geräusch wird auch der graue Fleck am Horizont deutlicher. Keine Lastwagen, keine Traktoren, keine Soldaten, die uns in Sicherheit bringen, sondern Hunderte stolpernder Gestalten, die knurren und ächzen und grollen.
    Eine Armee von Monstern.
    Lily schnappt erstickt nach Luft.
    »Hat Lily Angst?«, murmelt Cam in ihre Schulter.
    »Was machen wir jetzt?«, flüstert Pete. Er reißt den Kopf herum und sieht nach hinten, wo Gareth und seine goldige Gefolgsschar jetzt langsam, aber beharrlich den Hang hinaufzockeln.
    »Keine Panik«, sage ich, was als der lahmste Spruch aller Zeiten in die Geschichte eingehen dürfte. Wir weichen instinktiv zum Waldrand zurück und schleifen Alice mit uns: Smitty ist immer noch von den Horden gebannt.
    »Wir müssen umkehren«, sage ich. Und kaum habe ich diese Entscheidung getroffen, da brettert Pete volle Kanne den Hang hinunter und überlässt es mir, die halb bewusstlose Alice aufrecht zu halten. Lily folgt mit Cam. »Smitty!«, rufe ich. Er starrt immer noch den Hügel zu den heranwalzenden Massen hinauf. »Ich brauch deine Hilfe!«
    Er guckt total geknickt zu mir nach hinten. Mir bricht ein bisschen das Herz; ich kenne das Gefühl.
    Die Gareth-Bande bewegt sich jetzt Schulter an Schulter voran, nimmt die ganze Straße ein. Muss eine Art Jagdinstinkt sein. Lily bleibt stehen und dreht sich zu mir um und ruft: »Wir können durch den Wald abkürzen!« Sie zeigt die Richtung. »Und einen Weg den Berg rauf suchen, der zum Dorf führt!«
    Ich schüttele den Kopf. »Auf der Straße sind wir schneller. Und noch ’ne Neuigkeit: Euer Dorf ist infiziert«, füge ich gnadenlos hinzu. »Bringt nichts, dorthin zu gehen.«
    »Aber was ist mit denen?« Sie deutet hektisch auf die sechs, die uns den Weg abschneiden. Ihr Gesicht ist verzerrt vor Verzweiflung.
    »An denen kommen wir vorbei!« Ich kämpfe mich mit Alice den Hang hinunter, halte sie auf dem Board, und ja, sie ist schwerer, als sie aussieht. Am Hinterkopf sind ihre blonden Haare dunkelrot verklebt. Im Grunde ist es ein Wunder, dass sie noch steht. Dann ist Smitty da, nimmt ihren anderen Arm. Sein Blick ist wild und er atmet schwer. Ich sehe ihn an und muss schlucken. »Nimm mein Board. Zisch die Straße runter und zeig, was du draufhast. Du musst sie ablenken, während wir Alice und den Kleinen an ihnen vorbeischaffen.«
    Das brauche ich ihm nicht zweimal zu sagen. In Wirklichkeit ist er fast schon zu schnell. Im Nu ist er fast unten am Fuß des Hangs. Er streift Gareth, der zu Boden stürzt, dann macht er eine Kurve und fährt der Frau mit der heraushängenden Brust die Beine weg.
    »Beeilt euch!«, sage ich zu den anderen. »Macht, dass ihr so schnell wie möglich den Hügel runterkommt.«
    Alice schüttelt mich ab. Es ist, als ob sie betrunken wäre. Sie macht ihre Füße los, setzt sich auf das Snowboard wie auf einen Schlitten, und bevor ich sie aufhalten kann, lehnt sie sich zurück und stößt sich ab. Das Board schießt den Hang hinunter. Aber sie kann es nicht gut lenken, und als sie sich seitwärtslehnt und scharf nach links kachelt, fährt sie Lego-Chefzombie über den Haufen.
    »Los, Lizzie!«, ruft Smitty, als er gerade wieder an Gareth vorbeispringt. »Zombie-Schlittenbowling!«
    Aber ihrer Gehirnerschütterung hat sie damit keinen Gefallen getan. Sie fällt vom Board in den weichen Schnee am Waldrand. Auf der anderen Seite hasten Pete, Lily, Cam und ich den Hang hinunter – während Lego-Bauarbeiterzombie auf Alice

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