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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Fluchtmöglichkeit mehr brauchte.«
    »Ist wahrscheinlich besser so«, sage ich. »Wir wollen ja nicht, dass sich jemand an uns ranschleicht, während wir oben schlafen.«
    »Buh!«, ruft Smitty, der sich an mich herangeschlichen hat, was natürlich voll der gute Witz ist.
    »Brillant, Smitty«, sage ich. Mir fällt auf, dass etwas im Schloss der letzten Zelle steckt. Ein kleiner, moderner Metallschlüssel. Merkwürdig, wie neu er aussieht. Tatsächlich sieht jetzt, wo ich genauer hingucke, auch das Schloss anders aus als die anderen; es scheint ersetzt worden zu sein. Ich drehe den Schlüssel, öffne die Tür und bedeute Smitty einzutreten. »Möchten Sie, dass ich eine Reservierung vornehme, wo wir schon einmal hier unten sind?«
    »Nur wenn du dann die Kerkermeisterin sein kannst.« Er lehnt sich mir entgegen und ich bringe mich mit großer Willenskraft dazu, nicht mit der Wimper zu zucken. »Hast du deine Peitsche dabei?«
    »Igitt! Perversen-Alarm!«, ruft Alice und tut so, als ob sie sich übergibt.
    Während ich in dem orangen Licht rot anlaufe, stößt Smitty die Tür ganz auf. Er läuft hinein bis hinter den Stuhl und irgendwelche Kisten. Neben dem Lumpenhaufen dreht er sich um und zieht sein T-Shirt hoch, so dass wir seinen freien Oberkörper sehen, die Beine gespreizt und die Arme seitlich ausgestreckt. »Peitscht mich aus für meine Sünden, Herrin! Peitscht mich!«
    »Örks, eklig!«, ruft Alice und lehnt sich gegen die Gitterstäbe.
    Smitty streckt ihr die Zunge heraus und wackelt damit, dann wendet er sich von uns ab, zieht die Hosen herunter und streckt seinen nackten Hintern heraus. Unwillkürlich richte ich den Strahl der Taschenlampe darauf. Als ob ich einen besseren Blick darauf gebraucht hätte. Wäre kein Wunder, wenn wir drei jetzt für den Rest unseres Lebens erblinden.
    »Ist ja voll krank!«, kreischt Alice. »Ich kotz mir gleich die Seele aus dem Leib!«
    Und genau das tut Smitty auf einmal. Er kotzt sich die Seele aus dem Leib, voll Karacho und aufgrund der umgebenden Wände mit Surroundeffekt. Eier mit Schinken in einem wahren Wüüüürg -Wasserfall. Ich halte mir den Mund zu, weil sich mir der Magen umdrehen will. Alice kreischt mal wieder und Pete steht einfach gebannt da. Smitty zieht sich die Jeans hoch und kommt auf uns zugestolpert, totales Entsetzen im Gesicht.
    »Was zum Teufel ist denn mit dir los?«, schreie ich ihn an.
    Er wirft mit Flüchen um sich wie ein Lasterfahrer oder Starkoch.
    »Das …!« Er zeigt nach hinten in die Zelle zu dem Lumpenhaufen.
    »Was denn?« Ich betrete vorsichtig die Zelle.
    »Guck doch selber!«, platzt er heraus. Ich bewege mich auf die Lumpen zu. »Nein! Guck’s dir nicht an! Das willst du gar nicht sehen!«
    Aber es ist zu spät. Ich habe schon gesehen, dass etwas aus den Lumpen herausragt. Ein Fuß. Ein Fuß in einer Socke, mit einer Ausbeulung vom Knöchel und einem dünnen Streifen rosa Haut mit schwarzen Beinhaaren drauf. Und jetzt kann ich auch schemenhaft das Bein und die Hüfte von jemandem erkennen, der auf der Seite liegt … und die Erhöhung, wo die Arme und Schultern sind. Und dann ist auf einmal Schluss.
    Da, wo der Kopf sein müsste, ist nichts, nur ein blutiger Stumpf.
    Das ist nicht mein erster blutiger Stumpf, Smittys auch nicht, aber ich kann verstehen, warum er das Bedürfnis hatte, sich zu erleichtern.
    Maden wimmeln in dem Loch aus Fleisch, das einmal eine Kehle gewesen ist.
    Mir rauscht das Blut in den Kopf und als Nächstes kriege ich mit, dass ich renne, den Gang zurück in den Weinkeller, durch den Schlitz in dem Vorhang und in den Keller. Die anderen sind dicht hinter mir; meine hastenden Schritte reichen Alice und Pete als Erklärung.
    Als ich oben auf der Treppe zum Flur ankomme, geht die Tür auf. Lily steht da im Licht, mit Cam auf dem Arm. Sie dreht sich um und zieht die Tür zu, versperrt uns den Fluchtweg.
    »Wir müssen hier raus!« Ich packe ihren Arm und versuche sie von der Tür wegzuziehen. »Da unten liegt eine Leiche!«
    »Echt?«, schreit Alice ein paar Stufen tiefer. »O mein Gott!« Sie flitzt nach oben und versucht Lily beiseitezuschieben.
    Lily versperrt uns den Weg. »Eine Leiche? Also eins von diesen Viechern?«
    »Nein, jetzt nicht mehr.« Smitty schiebt sich an Alice und mir vorbei. »Der Kopf fehlt und die Verwesung hat eingesetzt. Aber wenn du das Vieh zur Gesellschaft haben möchtest, kannst du gern da runtergehen.« Er greift nach der Türklinke, aber Lily schlägt seine Hand weg.
    Sie

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