Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
Vom Netzwerk:
den Raum. »Die Kante lang, auf das Regal da, rüber zum Kühlschrank, dann noch ein Sprung auf den Aktenschrank mit den Bildschirmen und die Treppe runter. Ganz einfach.«
    »Zombie-Parkour«, fluche ich. »Glaube nicht, dass das schon mal jemand gebracht hat. Film das lieber, Alice, es könnte viral werden.«
    »Ha. Ha. Ha.« Petes Stimme zittert.
    »Pardonnez-moi«, sagt Alice, »aber bin ich die Einzige, die den tödlichen Fehler in diesem Plan sieht?« Sie beugt sich zu Smitty hinüber. »Warum sollen sie bei der Treppe schön für uns Platz lassen?«
    »Wir bleiben auf dieser Seite hier, dann wollen sie sich das Fleisch holen.« Smitty klingt überzeugt. »Sobald sie alle direkt unter uns sind, legen wir los. Sie können nicht klettern. Wir müssen bloß vom Boden wegbleiben und alles ist schick.« Er schenkt uns ein manisches Grinsen.
    Als ob das so einfach wäre. Aber es ist ein Plan, und zwar der einzige, den wir haben.
    »Dann mach«, sage ich zu ihm. »Und mach schnell.«
    Er nickt mir zu, und bevor Alice protestieren oder einer von uns es sich anders überlegen kann, turnt er wie ein Affe von dem Sims herunter, rennt durch den Raum und die Treppe hinunter. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Wir lauschen seinen leiser werdenden Schritten.
    »Und wenn es zu viele sind?«, schnattert Alice. »Wenn wir nicht an ihnen vorbeikommen?«
    »In der Küche waren ungefähr zwanzig, grob geschätzt.« Pete spricht sehr leise. »Das Feuer in der Stiefelkammer sollte die anderen noch eine Weile draußen halten. Eine bessere Gelegenheit kriegen wir nicht.«
    Ich sehe mich in dem Raum um und versuche mir vorzustellen, dass hier zwanzig Zombies drin sind. Lange brauche ich mein Kopfkino nicht mehr zu bemühen. Ich spiele in Gedanken meine Fluchtroute durch. Das Timing ist entscheidend; wenn wir zu früh loslegen, versperren sie immer noch den Weg zur Treppe. Wir müssen warten, bis sie alle hier drin und ganz dicht vor uns sind. Das wird die heftigste Runde ›Angsthase‹, die wir alle je gespielt haben.
    Smitty taucht im Durchgang auf, mit wildem Blick.
    »Die Party kann losgehen!« Er rennt durch den Raum und schnappt sich einen Plastikbesen, der an der Wand lehnt. »Waffe«, keucht er und wirft mir den Besen zu. Dann springt er auf den Tisch und zieht sich auf das Sims. »Die haben schon auf mich gewartet.« Er lacht, völlig aufgedreht. »Sind sozusagen mit der Tür in den Turm gefallen, als ich aufgemacht habe. Ich musste die Stufen richtig rauffliegen!«
    Fliegen . Das ist mal eine Idee. Zu blöd, dass ich meine Flügel verkramt habe.
    Wir sehen alle zum Durchgang.
    »Was machen wir? Was machen wir?« Alice schiebt Panik.
    »Warten«, sage ich.
    Wir beobachten den Durchgang.
    »Wo sind sie?« Alice fängt jeden Moment an zu heulen.
    Ich werfe einen Blick zu den Bildschirmen hinüber, ob in der Küche Bewegungen auszumachen sind, aber wir sind zu weit weg.
    »Pst!«, macht Pete. »Wir wollen sie doch hören können.«
    Wir spitzen die Ohren.
    Nichts.
    Sie müssten längst zu hören sein; das Ächzen, das Schlurfen auf den Stufen. Wir hören aber nichts – also, außer Alice, die inzwischen total am Schluchzen ist.
    »Alles okay«, versichere ich ihr. »Wir schaffen das.«
    Wir beobachten den Durchgang.
    Nichts.
    »Was ist denn los mit denen?« Smitty springt wieder hinunter auf den Schreibtisch. »Das eine Mal, wo diese Idioten einen jagen sollen, tun sie’s nicht.« Er durchquert vorsichtig den Raum.
    »Vielleicht ist die Tür wieder zugegangen, weil sie alle dagegengedrückt haben?«, schlage ich zaghaft vor.
    »Schätze, ich werd’ mal nachsehen müssen.« Smitty tritt in den Durchgang.
    »Pass bloß auf!«, kreischt Alice.
    »Wusste gar nicht, dass ich dir so wichtig bin.« Er dreht sich um und wirft ihr einen Luftkuss zu, und noch während er das tut, kommt von hinten eine blutige Klaue zum Vorschein und krallt nach ihm. Alice, Pete und ich schreien im Chor.
    »Scheiße!« Smitty hechtet sich im letzten Moment weg, rollt sich über den Boden außer Reichweite. Jetzt ist Parkour angesagt!
    »Schnell!«, schreie ich.
    Zack, ist er wieder auf den Beinen und auf dem Schreibtisch. Ich strecke ihm schnell eine Hand entgegen. Er zieht sich zu uns hoch.
    »O mein Gott o mein Gott o mein Gott.« Alices Blick klebt am Durchgang.
    Der erste Zombie ist da. Es ist ein Er. Ziemlich jung. Und von wegen schlechter Zustand. Seine Sachen sind zerfetzt, aber davon abgesehen käme man höchstens auf die Idee, dass er unter einem

Weitere Kostenlose Bücher