Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
Vom Netzwerk:
Spritzenständer aus dem Kühlschrank und stelle sie auf den Boden.
    Voll schräg, wie still es ist, als wir alle vier da knien und die Spritzen durchgehen; nur ab und zu ein Klacken von Plastik, ein leiser Fluch und das peinlich laute Atmen meiner Mutter aus dem Handy-Lautsprecher. Die Sekunden ticken weg und mir tropft Schweiß ins Auge, so dass ich blinzeln muss. Ein paarmal springen fast die Schutzkappen von den Nadeln; weiß der Himmel, was ich für eine Hölle entfessle, wenn ich aus Versehen jemanden damit pikse.
    »Ich hab sie!«
    Es ist Pete, der das goldene Los gezogen hat. Er hält eine Spritze mit einer klaren Flüssigkeit in die Höhe. Auf dem Etikett steht ›Osiris 17‹. Er schnappt sich eine Art Minikühltasche aus einem der Regalfächer, legt die Spritze da rein und hängt sich die Tasche um. »Dann los!«
    »Seid ihr sicher?«, fragt Mum vom Fußboden aus.
    »Absolut.« Ich hebe das Handy wieder auf.
    »Ich hab auch eine gefunden!« Alice hält eine zweite Spritze hoch. Ich schnappe sie mir und lese das Etikett.
    »Es gibt noch eine?«, schreit meine Mutter aus dem Lautsprecher.
    »Ja, Mum. Jetzt bring uns hier raus!« Ich stehe hastig auf.
    »Was genau steht auf dem Etikett?« Ihre Stimme zittert.
    Ich schreie verzweifelt auf, schaue aber nach. »›Osiris Red‹. Jetzt müssen wir los!«
    »Bobby, seid sehr, sehr vorsichtig mit diesem Fläschchen«, sagt meine Mutter. »Das ist das Stimulans. Packt es ein und nehmt es mit, aber legt auf gar keinen Fall die Nadel frei, hörst du?«
    Ich starre auf die Spritze in meiner Hand. »Du meinst, das ist das schlimme Medikament? Von dem man sich verwandelt?«
    »Ja, genau. Es ist sehr wertvoll.«
    Smitty hält mich am Arm fest. »Das ist das Zombifizierungszeugs?« Er schüttelt den Kopf. »Das bleibt hier.«
    »Bobby, ich will, dass du’s mitbringst!«, ruft meine Mutter. »Tut, was ich sage, und setzt euch in Bewegung. Los!«
    Ich schaue erst die Spritze an und dann Smitty.
    Alice joggt auf der Stelle, als ob sie mal aufs Klo muss. »Wie auch immer, aber seht zu, dass ihr fertig werdet und wir hier rauskommen!«, schreit sie.
    »Wenn wir es hierlassen, kriegen es die Gangster. Also nehmen wir es mit.«
    Smitty zögert, dann nickt er. Vorsichtig lege ich Osiris Red in Petes Kühltasche neben Osiris 17.
    »Ich kann die Verbindung nicht mehr lange offen halten.« Mums Coolness fängt an zu bröckeln. »Das Netz wird von Xanthro kontrolliert, die werden uns bald trennen.«
    »Dann sag mir schnell, wie wir hier rauskommen!«, brülle ich sie an.
    »Geht runter in den Keller bis ans Ende der Zellen und tastet dann die linke Wand ab. Dort findet ihr einen Steuerkasten, mit dem sich die Tür zu einem Tunnel öffnen lässt, der euch zu mir führt. Der Türcode besteht aus vier Ziffern – deinem Geburtstag.« Sie atmet aus. »Pass auf, dass du ihn gleich beim ersten Mal richtig eingibst, sonst wird das Tastenfeld gesperrt. Bitte beeilt euch!«
    Aus dem Handy kommt ein Klicken.
    »Mum?«, rufe ich.
    Nichts.
    »Mum!«
    Sie ist weg. Und meine vier Balken Signalstärke ebenfalls.
    »Kommt!«, ruft Smitty und rennt zur Treppe.
    »Rauchst du Crack oder was?«, brüllt ihm Alice hinterher. »Guck!« Sie zeigt auf die Bildschirme.
    Wir schauen alle hin. In der Küche sind Bewegungen im Rauch zu sehen. Der Raum ist knallvoll mit Leuten. Der reinste Zombie-Moshpit. Da ist kein Rauskommen.
    »Wir können zwischen ihnen hindurchflitzen«, sagt Smitty.
    »Niemals.« Petes Gesicht ist ernst. »Dafür sind es zu viele.«
    »Sie versperren uns die Tür!« Alice fängt an zu weinen.
    Am Fuß der Wendeltreppe ist ein Wummern zu hören. Hände, die gegen die Tür schlagen und donnernd Eintritt verlangen.
    »Dann können wir nur noch eins machen«, sagt Smitty. »Sie reinlassen.«

Kapitel
 
27
  Wir kauern alle oben auf dem hohen Fenstersims, in einer Reihe des Todes: ich als Erste, dann Smitty, Pete und schließlich Alice. Süßigkeiten in einem Snackautomaten für Zombies. Treffen Sie Ihre Auswahl.
    Alice hält sich am Fensterrahmen fest und ist ebenso fest entschlossen, nötigenfalls die Scheibe zu zerschlagen und in den sicheren Tod zu springen.
    »Also, dann erklär mir noch mal, wie das funktionieren soll!«
    »In der Küche kommen wir nicht an ihnen vorbei.« Smitty steht voll unter Strom, seine Blicke schießen hierhin und dorthin und er atmet schwer. »Aber hier drin schon. Wir lassen sie in den Turm, sie kommen hier rein, wir klettern um sie herum.« Er zeigt durch

Weitere Kostenlose Bücher