Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Individuum muss rein sein, ohne Bisse von einem anderen Vampir in den letzten Jahren. Es muss bereit und in Frieden mit sich sein, wenn es verwandelt wird, und gesund oder zumindest nicht ernsthaft krank. Wenn jemand auf diese Bedingungen Einfluss nimmt, könnte sich Jahrhunderte später ein mächtiger Meister wie Rasputin über die schwache Verbindung hinwegsetzen.« Er dachte kurz darüber nach. »Eine Beeinflussung der ersten Bedingung erscheint mir unwahrscheinlich. Das Ergebnis bestünde darin, dass das Individuum tot bleibt, und damit wäre Rasputin nicht geholfen – der betreffende Vampir hätte sich einfach einen anderen Diener gesucht. Außerdem würde ein Meister den Biss eines anderen Vampirs mit ziemlicher Sicherheit erkennen und jemand anders wählen.«
    »Wie müsste die Sibylle vorgehen?«
    Mircea zuckte mit den Schultern. »Es gibt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel Vergiftung mit einem langsam wirkenden Toxin. Die Personen sterben, bevor jemand Verdacht schöpft, und das Gift bleibt ohne Einfluss, wenn sie als Vampire von den Toten wiederauferstehen. Aber es schwächt die Verbindung mit dem Schöpfer. Oder man gebe ihnen ein stimulierendes Mittel, stark genug, um sie bei der Verwandlung wach und voller Furcht sein zu lassen, anstatt ruhig und euphorisch.«
    »Aber als Geist kann man keine Dinge mitnehmen«, sagte ich. »Wo könnte sich die Sibylle Gift beschaffen?«
    »Welches Mittel auch immer sie benutzt hat, wahrscheinlich platzierten ihre Verbündeten es an einem vorher vereinbarten Ort. Der Schwarze Kreis ist fast so alt wie der Silberne – er geht auf das dritte Jahrtausend vor Christus zurück –, und Gift hat immer zu den Lieblingswaffen seiner Mitglieder gehört. Er hätte das Benötigte leicht zur Verfügung stellen können.«
    »Aber warum sollte der Schwarze Kreis Rasputin trauen?« Wenn er stark genug war, um ein solches Durcheinander zu verursachen, bezweifelte ich, dass er wirklich als russischer Bauer im späten neunzehnten Jahrhundert geboren worden war. Vermutlich hatte er den Namen von jemand anders übernommen oder erfunden und mit mentalen Tricks die Menschen von seiner Geschichte überzeugt. Aber es erschien mir unwahrscheinlich, dass er alt genug war, um in Carcassonne gewesen zu sein, als ich jenen Ort besucht hatte. So sehr konnte der Senat einen Vampir nicht unterschätzt haben.
    »Er hat sich mit seinen modernen Pendants verbündet, die ihm alle notwendigen Informationen geben«, erklärte Mircea. »Die Sibylle könnte den dunklen Magiern eine Botschaft gebracht und um Hilfe gebeten haben. Der Silberne Kreis ist mit uns verbündet, und es ist ein altes Bündnis. Sie würden sich sehr über eine Gelegenheit freuen, es zu sabotieren.«
    Mir schwindelte. Es fiel mir schwer zu glauben, dass sich die Mitglieder des Schwarzen Kreises, in welcher Ära auch immer, für etwas einsetzen würden, das ihnen zu ihren Lebzeiten keinen erkennbaren Vorteil brachte. Aber das war nicht mein Problem. »Was erwarten Sie von mir? Dass ich noch einmal in die Vergangenheit reise und versuche, die Sibylle an dem zu hindern, was auch immer sie getan hat? Sollten Sie nicht vor allem in Hinblick auf das Duell besorgt sein?«
    »Das sind wir«, sagte Louis-Cesar ernst. »In weniger als zwölf Stunden erwartet man von mir, dass ich einen Kampf auf Leben und Tod gegen Rasputin führe.
    Ich werde ihn besiegen, wenn ich dann noch hier bin.«
    »Haben Sie vor, woanders zu sein?«
    Ich meinte es scherzhaft, aber er schien es nicht für sonderlich komisch zu halten. »Vielleicht. Rasputin ließ sich in dem Glauben auf das Duell ein, dass er gegen Mei Ling antritt. Man ging davon aus, dass er sich zurückzieht, wenn er erfährt, dass ich sein Gegner bin. Aber das hat er nicht getan, obwohl ihm klar sein muss, dass er nicht gegen mich gewinnen kann.«
    Ich verzichtete auf den Hinweis, wie dünkelhaft das klang. »Er kann Sie nicht manipulieren. Sie sind ein Meister der ersten Stufe; er ist nicht stark genug, Sie zu beeinflussen. Selbst wenn er die Verbindung mit Ihrem alten Meister schwächte – auf Ihrem Niveau spielt das kaum mehr eine Rolle. Die Tricks, die er bei den anderen Vampiren benutzte, funktionieren bei Ihnen nicht.«
    »Nein, aber er könnte verhindern, dass ich geschaffen werde.«
    Ich fragte mich, ob ich auf das Offensichtliche hinweisen sollte, beschloss dann, es zu riskieren. »Nichts für ungut, ich bin sicher, Sie haben sich Ihren Ruf verdient, aber könnte die Konsulin nicht jemand

Weitere Kostenlose Bücher