Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
wären, durch einen Unfall, die Inquisition oder was auch immer. Er schnappt sie sich im letzten Moment und verkauft sie den Elfen, ohne befürchten zu müssen, dass jemand sie vermisst und Meldung erstattet. Niemand rechnet damit, jemanden wiederzusehen, der von der Inquisition geholt wird – zu Freisprüchen kam es sehr selten. Es war ein guter Trick, um das Übereinkommen zu umgehen.«
    »Aber woher kannte der Kreis den Zeitpunkt?« Wie sollte jemand vorher wissen, wann das Schicksal jemandem den Tod brachte? Es sei denn … Mircea bedachte mich mit einem seit samen Blick, und ich lächelte unschuldig. Das war ein Fehler. Er schaute sich im Zimmer um, aber selbst ein Meistervampir konnte Billy nicht sehen. »Die Hexe, die du gerettet hast, wurde in der gleichen Nacht von dunklen Magiern entführt«, sagte Billy. »Die Zigeuner sind immer außerhalb beider Kreise geblieben. Vermutlich dachten sie, sie könnten sich die Frau schnappen, ohne die weißen Ritter auf den Plan zu rufen.« Ich runzelte die Stirn. Wenn Leute aus ihrer eigenen Zeit sie entführt hatten, so erklärte das nicht, wie sie in unser Jahrhundert gelangt war. Aber ich konnte nicht danach fragen. Mircea griff ein, bevor zwischen den beiden Vampiren die Wogen im wahrsten Sinne des Wortes noch höher schlagen konnten. »Darf ich euch daran erinnern, dass die Zeit verstreicht und unsere Chancen schwinden, während ihr hier eine Show abzieht? Euer Streit kann warten, unser Problem nicht.«
    »Aber
la Mademoiselle
hat abgelehnt«, sagte Louis-Cesar und strich sich mit der Hand übers Haar. Es schien eine nervöse Angewohnheit zu sein. Ich bemerkte, dass seine Locken dunkler waren als in meiner Vision, oder was auch immer es gewesen war. Lag es am Licht? Oder wurde kastanienbraunes Haar dunkler, wenn es über Jahrhunderte hinweg kein Sonnenlicht bekam? Mircea und ich sahen ihn an und wechselten dann einen Blick. »Meint er das ernst?«, fragte ich.
    Mircea seufzte. »Er ist immer so gewesen; eigentlich ist es sein einziger Fehler.« Er lächelte mich an, und es war Tonys Lächeln, sein Lassen-wir-den-Unsinn-und-kommen-wir-zur-Sache-Lächeln. Der Gesichtsausdruck erinnerte mich an den Job, den Mircea für den Senat erledigt hatte. Er war der Verhandlungsführer des Senats, und im Gegensatz zu den Gerüchten hatte er diesen Posten nicht aufgrund des Respekts gewonnen, den ihm die Vampire weltweit entgegenbrachten. Es gefiel ihnen vielleicht, mit ihm an einem Tisch zu sitzen, so wie sich Normalos darüber freuten, einem beliebten Filmstar zu begegnen, doch bei Verhandlungen bekam er dadurch keinen zusätzlichen Spielraum. Nein, Mircea hatte seinen Sitz auf gerechte Weise bekommen, weil er die besten Verhandlungsergebnisse für den Senat erzielte. Und zwar bei Leuten, die er nicht annähernd so gut kannte wie mich. »Was ist nötig,
Dulceatà}
Sicherheit, Geld … Antonios Kopf auf einem silbernen Teller?«
    »Das Letzte klingt verlockend. Aber es genügt nicht.«
    Mircea und ich übersprangen die ganze Ablehnungssache und begannen sofort mit dem Feilschen. Es erübrigte sich der Hinweis, dass er mich töten würde, wenn ich Nein sagte. Weil ihm gar keine andere Wahl blieb – sonst hätte die Konsulin seinen Job jemand anders gegeben. Und er würde es schnell erledigen.
    Schneller als Jack. Ich mochte die Aufgabe nicht, die der Senat für mich hatte, aber im Vergleich mit einem Abend in Gesellschaft des aufgeweckten Jungen der Konsulin lief es auf ein Picknick hinaus. Mir blieb in dieser Hinsicht ebenso wenig eine Wahl wie Mircea, aber ich konnte die Gelegenheit durchaus nutzen, möglichst viel für mich herauszuschlagen. Immerhin war es ein Verkäufermarkt. Wer sonst kam infrage?
    Mircea schien zu überlegen, ob er mich mit geheuchelter Empörung davon abbringen konnte, das Leben eines seiner ältesten Diener zu verlangen. »Sparen Sie sich die Mühe. Es ist keine große Sache, mir Tonys Kopf zu geben, und das wissen Sie. Er hat Sie verraten – Sie müssen ihn töten.«
    Er lächelte kurz. »Ja. Aber es würde auch ein Problem für dich lösen, nicht wahr?«
    »Es kostet Sie überhaupt nichts. Ist Ihr Leben nicht etwas wert?«
    »Was möchtest du sonst noch, meine schöne Cassandra?« Er trat vor, mit einem besonderen Glanz in den Augen, und ich zog einen Stuhl zwischen uns.
    »Versuchen Sie es nicht.«
    Er lächelte reuelos. »Dann nenn deinen Preis.«
    »Sie wollen meine Hilfe? Sagen Sie mir, was mit meinem Vater geschehen ist.«
    Von Rafe kam ein

Weitere Kostenlose Bücher