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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ungehalten das Gesicht. »Ich muss mich nicht mit dir duellieren. Du gehörst mir.«
    Ich blinzelte verwirrt. Hatte ich bei dem Versuch, zwei Gesprächen zu folgen, etwas überhört? Normalerweise waren die Verbindungen zwischen Herren und Dienern stärker, als es bei Louis-César und Tomas der Fall zu sein schien. Zum Teufel auch, Tony wäre vielleicht zu dem Versuch bereit gewesen, Mircea zu töten, aber er hätte nicht so mit ihm gesprochen. »Ich habe jemanden namens Alejandro für deinen Herrn gehalten«, sagte ich zu Tomas. »Das war er. Einer seiner Diener schuf mich, aber Alejandro tötete ihn kurze Zeit später und erhob Anspruch auf mich. Er wollte in den spanischen Territorien der Neuen Welt ein Reich aufbauen und brauchte dabei die Hilfe eines Kriegers. Wir hatten Erfolg, und er organisierte schließlich einen neuen Senat, aber seine Taktik änderte sich nie. Bis zum heutigen Tag verhält er sich so, als wäre jede Frage eine Herausforderung und jede Bitte um Nachsicht eine Drohung. Ich habe ihn herausgefordert, als ich stark genug war, und ich hätte seiner Schreckensherrschaft ein Ende gesetzt, wenn es nicht zu einer Einmischung von außen gekommen wäre.«
    Ich wandte mich überrascht an Louis-César. »Sie haben gegen ihn gekämpft?« Der Franzose nickte geistesabwesend. »Tomas wollte die Führung des lateinamerikanischen Senats. Der Konsul bat mich, das Duell als sein Champion zu bestreiten, und ich erklärte mich einverstanden. Tomas verlor.« Er fügte den letzten Worten ein kurzes Schulterzucken hinzu, als hielte er die Niederlage seines damaligen Gegners für selbstverständlich.
    Ich fand, dass es für Louis-César besser wäre, wenn er mal verlor. Es musste ermüdend sein, ein so großes Ego mit sich herumzuschleppen. Andererseits: Wenn er verlor, endete er vermutlich tot, und wir mit ihm, und wenn man es aus diesem Blickwinkel sah, war ein bisschen Arroganz gar nicht so übel. Zumindest hatte ich jetzt eine Erklärung für den Mangel an Verbindung. Durch Gewalt gewonnene Diener mussten behalten werden, aber die Beziehung war nie so stark wie eine auf der Basis von Blut.
    Mir fiel etwas ein. »Du hast eine Herausforderung ausgesprochen? Aber dazu musst du ein Meister der ersten Stufe sein.« Ich wusste, dass Tomas stark war, aber das kam einem Schock gleich. Dass Louis-César einen Meister der ersten Stufe in Abhängigkeit halten konnte, bot einen deutlichen Hinweis auf seine Stärke. Ich hatte so etwas überhaupt nicht für möglich gehalten. »Tomas ist mehr als fünfhundert Jahre alt,
Mademoiselle.
Seine Mutter war eine Inka vor dem Angriff der Spanier«, sagte Louis-César wie beiläufig. »Einer von Pizarros Soldaten vergewaltigte sie, und Tomas ist das Ergebnis. Er wuchs in einer Zeit auf, als eine Pockenepidemie viele Inka-Adlige umbrachte und ein Machtvakuum hinterließ. Er organisierte einige der verstreuten Stämme zu einem gemeinsamen Widerstand gegen die spanischen Konquistadoren und weckte dadurch Alejandros Aufmerksamkeit. Er war ein Bastard, aber …« Louis-César sah Tomas an, als der knurrte. »Ich verwende den Begriff so, wie er eigentlich gemeint ist, Tomas. Ich bin ebenfalls ein Bastard, wie du weißt.«
    »Das werde ich so schnell nicht vergessen.«
    Die schimmernden Wogen aus Macht kehrten zurück, stärker als zuvor, und diesmal befand ich mich mitten zwischen ihnen. Es fühlte sich an, als spritzte mir aus zwei Richtungen kochend heißes Wasser entgegen, und ich schrie. »Hört auf damit!«
    »Ich bitte um Entschuldigung,
Mademoiselle.«
Louis-Cesar neigte den Kopf. »Sie haben völlig recht. Ich werde meinen Diener später bestrafen.« Tomas richtete einen finsteren Blick auf ihn. »Versuch es nur.«
    »Tomas!«, sagten Mircea und ich gleichzeitig und im gleichen verärgerten Ton. Louis-Cesar warf ihm einen warnenden Blick zu. »Pass auf, wie du mit mir redest, Tomas. Du möchtest bestimmt nicht, dass die Strafe noch … gründlicher wird.«
    »Im Vergleich zu mir bist du ein Kind! Ich war bereits ein Meistervampir, bevor du geschaffen wurdest!«
    Louis-Cesar lächelte dünn, und in seinen Augen blitzte es silbern. »Aber du bist nicht stark genug.«
    Billy winkte mit einer blassen Hand vor meinem Gesicht. »Hörst du mich? Ich habe wichtige Neuigkeiten!«
    Meine Lippen formten ein »Später«, aber er wich nicht zurück. »Es ist eine große Sache, Cass! Der Schwarze Kreis hat die Geschäfte geheim gehalten, indem er Hexen entführt, die andernfalls jung gestorben

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