Untot mit Biss
Fragen beantwortet.
Möchtest du deine Belohnung dafür?«
Er zog mich näher und küsste mich, murmelte Worte des Dankes und der Leidenschaft. Tränen fielen mir auf den Hals und die Brüste, als seine Lippen über meinen Oberkörper strichen, als er leckte und vorsichtig biss. Behutsam legte er mich aufs Bett und küsste sich einen Weg zum Zentrum des zunehmenden Drucks, der noch stärker wurde als vorher. Schon nach kurzer Zeit hätte ich fast geschrien und etwas Größeres verlangt als nur seine Zunge, um jenen besonderen Schmerz zu lindern. Dann fanden meine Gefühle ein Ventil, und die ganze Welt bestand aus einem wundervollen Zittern, das immer wieder durch mich strömte. Ich hörte, wie ich Mirceas Namen rief, und dann kam es zu einer Eruption aus Farben und Geräuschen; glitzernder Wind schien mir durch den Kopf zu wehen.
Unmittelbar darauf begriff ich, dass es kein Wind war. »Äh, Cassie? Ich weiß, dass das nicht unbedingt der beste Zeitpunkt ist …« Ich war noch immer so hin und weg, dass ich eine Weile brauchte, um Billy Joes Stimme zu erkennen.
»Billy. Du hast genau eine Sekunde, um zu verschwinden.« Mircea hielt mich fest, während ich den Rest meines Orgasmus erlebte, murmelte dabei etwas auf Rumänisch. Das musste ich ihm abgewöhnen, so viel stand fest.
»Das würde ich gern, ehrlich, aber wir müssen miteinander reden. Etwas ist passiert. Was Schlimmes.« Ich stöhnte und schob ihn aus meinem Kopf, woraufhin er über Mirceas nackter Schulter erschien.
Mircea hatte sich auf mich gerollt, stützte sich mit den Armen ab und brachte sich in die richtige Position. »Ich habe dich so gut wie möglich vorbereitet, Cassie«, sagte er mit rauer, ein wenig atemloser Stimme. »Aber was jetzt kommt, könnte ein wenig wehtun. Ich bin etwas … größer als normal, doch ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.«
Ich wollte erneut schreien und ihn auffordern, endlich zur Sache zu kommen – ich wünschte ihn in mir, und es war mir gleich, ob es wehtat.
Billy warf einen Blick in Mirceas schweißfeuchtes Gesicht und rollte mit den Augen. »Du hättest mich zu meiner besten Zeit erleben sollen, Cassie. Die Gräfin meinte, ich hätte den größten …«
»Billy!«
»… das größte Talent, das sie je erlebt hatte. Wie dem auch sei, ich finde ihn nicht so beeindruckend«, sagte er beleidigt. »Halt die Klappe und
verschwinde!«
Billy schenkte mir keine Beachtung, und bevor ich ihn daran hindern konnte, blies er einen kalten Wind über Mircea. »Erst recht jetzt nicht.«
Mircea schrie auf und sah sich erschrocken um. Ich richtete einen finsteren Blick auf Billy. »Hast du den Verstand verloren?!«
Billys Antwort bestand aus einem weiteren frostigen Hauch für Mircea. Mir erschien die Kälte nicht so schlimm, aber ich fühlte Geister auch nicht so wie andere. Mircea sah aus wie von einem Schneesturm erfasst. Er bekam eine Gänsehaut, und in seinem Haar glänzten Eiskristalle.
Bevor ich Billy erklären konnte, wie streng ich ihn bestrafen würde, kam Rafes aufgeregte Stimme von der Tür. »Herr! Ich bedauere die Störung, aber Rasputin kommt! Er ist fast hier!« Rafe war in der Tür stehen geblieben, starrte zu Boden und zitterte voller Sorge. Hinter ihm trat Tomas ein. Ich zog rasch die Steppdecke hoch, aber er würdigte mich keines Blicks.
Für ein oder zwei Sekunden blieben Mirceas Augen leer; dann verstand er und nickte. »Wie viel Zeit bleibt uns?«
»Ich weiß nicht.« Rafe wirkte völlig aufgelöst. Ich hatte nie zuvor gesehen, wie jemand mit den Händen rang, aber er machte es. »Louis-Cesar ist aufgebrochen, um ihn in Empfang zu nehmen, aber der russische
testa di merda
hat eine ganze Armee aus Wer-Geschöpfen und dunklen Magiern dabei! Und er hat genug Meister, um zu versuchen, uns bei Tageslicht zu überwältigen!«
Tomas nickte zustimmend. »Der Senat bereitet die Verteidigung vor, aber wir sind zahlenmäßig weit unterlegen. Heute Abend sollte das Duell stattfinden, und deshalb hat niemand mit einem Angriff gerechnet. Ich kann Cassie nach unten bringen. Der Schutzraum sollte zumindest eine Zeit lang Sicherheit bieten.«
Mircea achtete nicht auf Tomas’ ausgestreckte Arme. Er hob mich hoch, mit der Decke, und trat nackt in den Wohnbereich des Apartments. »Mircea.« Ich sah zu seinem grimmigen, entschlossenen Gesicht auf und zog am eisverkrusteten Haar, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. »Was ist los?«
Mircea sah mich an, als er in Richtung der Treppe ging, die zum Senatsraum
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