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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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führte. Um uns herum drehten sich die eisernen Wandleuchter nach außen – die scharfen, messerartigen Verzierungen an ihrem unteren Rand zeigten nicht mehr zu Boden. Mir fiel ein, dass es vielleicht gar keine Verzierungen waren, und ich hoffte, dass sie zwischen Freund und Feind unterscheiden konnten.
    »Mach dir keine Sorgen,
Dulceatà«,
sagte Mircea. »Die inneren Schutzzauber können sie nicht durchbrechen. Und das ändert kaum etwas. Wenn Rasputin den Kämpfer der Konsulin nicht besiegt, bevor er die Übernahme versucht, erklären ihn die anderen Senate zu einem Ausgestoßenen. Diese Sache nützt ihm nichts.«
    »Dadurch fühle ich mich kaum besser, wenn man bedenkt, dass wir alle tot sind, bevor die anderen Senate eine entsprechende Erklärung abgeben können.«
    »Schnell!« Tomas riss die schwere Tür zur Treppe auf, als ein dumpfes Donnern von draußen kam. »Sie sind durch den äußeren Verteidigungsring.« Mehrere Männer und Frauen stürmten an uns vorbei, in die Richtung der Explosion. Sie trugen so viel Hardware, dass Pritkin im Vergleich zu ihnen halb nackt gewirkt hätte. Ich fühlte ihre Macht, als sie an uns vorbeikamen – Kriegsmagier. Nun, dadurch sollten wir ein wenig Zeit gewinnen.
    »Ich versichere, das wird nicht geschehen, Cassie. Ich beschütze dich.«
    Ich gab keine Antwort. Mircea würde versuchen, mich zu schützen, daran zweifelte ich nicht, aber Rasputin musste verrückt sein, um so etwas zu versuchen. Und Verrückte waren immer im Vorteil, wenn es darum ging, Chaos zu stiften.
    Pritkin kam um die Ecke und folgte uns, als wir nach unten eilten. Ich bedachte ihn mit einem finsteren Blick, und er erwiderte ihn. »Was passiert? Was ist das für eine List?«
    Niemand schenkte ihm Beachtung. Die Treppe bebte unter unserem Gewicht, und die Lampen an der Decke wackelten.
»Vaffanculo!
Die zweite Abwehrlinie ist ebenfalls durchbrochen!«, rief Rafe. Ich wusste nicht, was das bedeutete, aber Mirceas Gesicht wies mich darauf hin, dass es keine gute Sache war. »Unmöglich! Sie hätten nicht in der Lage sein sollen, so schnell durchzukommen!« Mircea presste meine Hand an die Brust, und einen Moment später erreichten wir das untere Ende der Treppe. Ich schätze, wir flohen, aber es geschah so schnell, dass ich mir nicht sicher war. Als wir den Senatsraum erreichten, donnerte über uns eine weitere Explosion, und glühende Trümmerstücke von der Treppe regneten hinter uns herab – ein brennender Splitter verfehlte mein Gesicht um einen Millimeter. Mircea winkte, und die schwere Metalltür schloss sich.
    Rafe sah sich besorgt um. »Das alles dürfte nicht geschehen!«
    »Du wirst gebraucht, um die Verteidigung zu verstärken«, forderte Tomas Mircea auf. »Überlass Cassie mir!« Er wollte nach meinem Arm greifen, aber Mircea wandte sich ab und huschte durch den Raum. Eine Tür öffnete sich dort, wo eben noch flaches, nacktes Felsgestein gewesen war. Es hätte mich nicht überraschen sollen: Anwender der Magie hatten diese Anlage gebaut; vermutlich gab es hier mehr verborgene Türen als sichtbare. Aber der Grenzzauber beeindruckte mich, so perfekt, dass man selbst aus einer Entfernung von einem halben Meter überhaupt nichts sah. Auf diese Weise war Jack also wie aus dem Nichts erschienen. Hinter uns krachte es ohrenbetäubend laut, und über Mirceas Schulter hinweg sah ich: Die schwere Tür, die Mircea eben geschlossen hatte, wurde wie Papier zerfetzt. Ein Magier sprang durch die Öffnung, und ganz plötzlich erscheinende Eisenstücke spießten ihn auf. Ich hob den Blick und stellte fest, dass sich die Kronleuchter auf ähnliche Weise verändert hatten wie zuvor die Leuchten an den Wänden. Hunderte von rasiermesserscharfen Klingen vibrierten und schickten ein dumpfes, metallenes Brummen durch den Raum – es klang nach Tausenden von gleichzeitig stampfenden Füßen, wie bei einem Footballspiel. Die Klingen warteten darauf, dass jemand anders den Kopf in den Raum steckte.
    Nachdem Mircea die Schutzzauber dazu bewegt hatte, uns passieren zu lassen, eilten wir durch einen langen Korridor. Links und rechts erwachten Fackeln zu brennendem Leben. Elektrizität störte gewisse Zauberarten, und der Korridor steckte voller Magie. Wir brachten drei schwere Metalltüren hinter uns, ebenfalls von starken Zaubern geschützt, und sie gaben mir das Gefühl, als kröchen Dutzende von kleinen Händen über meine Haut. Bei der letzten Tür war es besonders schlimm. Der Widerstand wurde so stark, dass ich

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