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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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sich nichts mehr anfangen, und der BH war teilweise verbrannt, was mich an meinen Rücken erinnerte, der sich inzwischen wieder gut anfühlte. Es war eine der wenigen Stellen meines Körpers, die nicht wehtaten. Das T-Shirt stellte keinen großen Verlust dar, abgesehen davon, dass ich nichts hatte, um es zu ersetzen, und im Morgenmantel wollte ich nicht ins Wohnzimmer zurück. Eigentlich wollte ich überhaupt nicht dorthin zurück, ganz gleich in welcher Kleidung. »Jimmy die Ratte ist in der Stadt.«
    Ich hörte auf damit, getrocknetes Blut vom Rock zu kratzen, und sah auf. Verstehen Sie jetzt, warum ich Billy Joe seit fast sieben Jahre ertrug? Dann und wann verdiente er sich die Mühe, die ich mir mit ihm gab. »Wo?«
    »Komm jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken, Cassie, mein Schatz.«
    »Keine Sorge.« Jimmy war Tonys Oberschläger. Er war es gewesen, der die Bombe im Wagen meiner Eltern versteckt und mir damit jede Chance auf ein normales Leben genommen hatte. Ich war schon auf der Suche nach ihm gewesen, noch bevor ich Tony verlassen hatte, aber der Mistkerl war schwer zu fassen. Jetzt wollte ich ihn mir nicht noch einmal durch die Lappen gehen lassen. »Wo hast du ihn gesehen?«
    Billy Joe strich mit einer Hand über das, was zu seinen Lebzeiten dunkelbraune Locken gewesen waren, und seufzte tief. Bei einem Geist geschah so etwas nicht unbewusst; es steckte Absicht dahinter. »Er ist im Dante’s am Strip, in einem von Tonys neuen Läden. Managt die Bar. Aber wenn du ihn dort überraschen willst … Das halte ich nicht für eine gute Idee. Wahrscheinlich wimmelt’s in der Bude von Tonys Leuten. Las Vegas kommt bei seinen Geschäften sofort nach Philly.«
    »Belehr mich nicht über die Geschäfte, mit denen ich aufgewachsen bin.« Ich unterdrückte eine Tirade darüber, dass sich Billy die Sehenswürdigkeiten der Stadt der Sünde angesehen hatte, anstatt alles genau zu kontrollieren, damit ich wusste, womit ich es zu tun hatte. Ich wäre bereit gewesen, ihm seine Spielsucht zu vergeben, wenn es mir die Möglichkeit gegeben hätte, Jimmy zu erwischen. »Ich brauche ein neues T-Shirt und eine Möglichkeit, in die Stadt zu gelangen. Außerdem hat sich Tomas meine Pistole geschnappt. Ich will sie zurück.«
    »Äh, das solltest du dir noch einmal überlegen.« Billy sah verschlagen aus, und ich stöhnte.
    »Gibt es noch mehr? Heraus damit!«
    Er sah sich um, aber es war keine Hilfe in Sicht. »Wegen Jimmy brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Er hat Tony mit irgendetwas verärgert, und als ich loszog, brachte man ihn in den Keller.«
    »Was bedeutet?«
    »Es bedeutet, dass er bereits aus dem Verkehr gezogen ist oder es bald sein wird. Es gibt also keinen Grund für dich loszulaufen. Zumindest nicht dorthin. Aber wenn du Lust zu einem kleinen Ausflug nach Reno hast …«
    »Du weißt nicht, ob er tot ist. Er könnte dort unten sein, um Glücksspielautomaten zu manipulieren.« Der »Keller« war eine beschönigende Umschreibung für Tonys unterirdische Folterkammern in Philly, aber in diesem Fall ging es vielleicht wirklich nur um einen Keller. »Außerdem darf ihn niemand töten außer mir.«
    Zweifellos verdiente er den Tod, aber ich hatte ernste Zweifel daran, ob ich wirklich in der Lage gewesen wäre, jemanden zu töten, selbst Jimmy. Was jedoch nicht bedeutete, dass es für mich keinen Grund gab, ihm einen Besuch abzustatten. Tony hatte sich alle Mühe gegeben, dafür zu sorgen, dass ich nie etwas über meine Eltern herausfinden konnte: Es gab keine Fotos, keine Briefe, keine Highschool-Jahrbücher. Zum Teufel auch, ich hatte Jahre gebraucht, um auch nur ihre Namen in Erfahrung zu bringen, aus alten Zeitungsberichten über ihren Tod – die Zeitungen hatte ich an meinen Wächtern vorbeischmuggeln müssen, um sie zu lesen. Was Eugenie und meine Lehrer betraf … Tony hatte sie kurz nach meiner Ankunft am Hof von anderen Meistern geholt, und deshalb wussten sie nichts von der Sache. Jene Vampire, die seit vielen Jahren bei Tony waren und vielleicht etwas wussten, schwiegen mit solcher Beharrlichkeit, dass man sie bestimmt angewiesen hatte, mir gegenüber den Mund zu halten. Ich war nicht so dumm zu glauben, dass sich Tony all diese Mühe gemacht hatte, um meine Zuneigung ganz für sich allein zu bekommen, denn er versuchte gar nicht, sie zu gewinnen. Nein, in Bezug auf meine Eltern gab es etwas, von dem Tony nicht wollte, dass ich davon erfuhr, und wenn er und Jimmy auf Eis gelegt waren … Dann fand ich

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