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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Das ist jetzt echt nicht der richtige Moment für schlechten Breakdance. Und dann ist da Alice über mir und hält mir eine Hand hin – nicht zu fassen – und ich ergreife sie und Alice zieht und ich bin fast auf den Beinen, da dreht sie ihren Kopf zur Tür, wird käseweiß im Gesicht und lässt meine Hand los.
    Rums, liege ich wieder auf dem Boden. Aber jetzt funktioniert mein Körper wieder und ich ziehe mich am Nachttisch hoch. Alice rührt sich nicht, sie steht immer noch unter Schock. Was hat sie denn?
    Ich folge ihrem Blick zur Tür. Dort stehen zwei Gestalten: ein großer, breiter Junge, der einen Feuerlöscher hält wie eine Ramme, und daneben noch einer mit knallweißen Haaren und der blassesten Haut, die man je gesehen hat. Der Blasse tritt vor und grinst uns an.
    »Kommt mit, wenn ihr am Leben bleiben wollt«, sagt Pete.

Kapitel
 
4
  Den Spruch wollte er garantiert schon immer mal bringen.
    Er steht da, als würde er auf Applaus warten, und ich sehe mir seinen neuen Look an. Die naturweißen Haare sind zu einem Iro gestylt, er trägt einen Frack und irgend so eine Schutzbrille . Nicht zu fassen, da ist Pete quasi über Nacht zum Steampunk mutiert … Das will mir echt nicht in den Kopf.
    Und die Tatsache, dass das Prachtexemplar neben ihm sich nicht mal darüber schlapp lacht, ist vielleicht sogar noch verstörender als unsere Zwangslage hier. Der Bursche ist groß, breitschultrig und braun gebrannt und hat einen Bürstenschnitt und ein paar verflucht süße Grübchen. Er lächelt Alice und mich an, als ob er mal checken will, ob wir auf der Abschlussparty fürs Knutschen in Frage kommen. Keine Ahnung, wie Pete ihn dazu gebracht hat, sich ihm anzuschließen.
    »Worauf wartet ihr noch?«, brüllt Pete uns an. »Beeilung!«
    Alice wirft mir einen Blick zu, der fragen will: Wie jetzt, wir lassen uns von dem neuerdings herumkommandieren? Und ich verstehe ihre Verwirrung, aber das ist jetzt nicht der Zeitpunkt für Fragen. Ich klettere vom Nachttisch herunter und drehe mich um, um ihr zu helfen, aber der Große ist schneller. Er lächelt sie an und hält ihr eine Hand hin. Was Pete angeht, hat sie vielleicht ihre Zweifel, aber dieser Junge hier spielt in einer anderen Liga.
    »Hi«, sagt er zu ihr. »Ich bin Russ.« Er dreht sich zu mir um. »Schön, euch kennenzulernen.«
    »Hi«, krächze ich und winke ihm halbherzig zu. Nett, dich kennenzulernen. Ist das deine erste Zombieapokalyse? Hast du vielleicht irgendeine Riesenwumme, die ich mir leihen könnte?
    »Für Smalltalk ist keine Zeit. Nehmt mit, was ihr braucht«, bellt Pete. »Wir kommen nicht wieder zurück.« Dann dreht er sich mit flatternden Frackschößen um und zischt nach draußen, gefolgt von seinem neuen getreuen Begleiter und Alice mit ihrer Tasche. Ich schaue kurz, ob das Handy sicher in meinem Stiefelschaft steckt, und folge ihnen hinaus auf den hellen, langen Korridor. Die Sirenen sind zwar verstummt, aber an der Decke blitzen bernsteingelbe und rote Lichter wie in einer Disco des Todes. Der Gang liegt da wie ausgestorben. Niemand ist gekommen und will mit uns tanzen … noch nicht.
    Pete & Co. laufen zu einem großen Tresen, der weiter vorn steht; sie haben es ziemlich eilig. Pete macht den Anführer, dann kommt Russ, der ihm die Flanke sichert und diesen Feuerlöscher trägt, als würde er überhaupt nichts wiegen, und Alice huscht ängstlich hinterher und beäugt jede Tür, an der wir vorbeikommen.
    »Wohin wollen wir denn?«, rufe ich leise zu Pete.
    »Raus hier!«, sagt er mit dramatischem Bühnenflüstern.
    »Wir gehen da raus?«, kreischt Alice und bleibt stehen. »Wieder zu diesen Viechern?«
    »Ja, genau.« Pete läuft entschlossen weiter.
    »Das ist sicherer«, ruft Russ zu ihr nach hinten. »Hier drin wimmelt es von ihnen. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie uns in die Enge getrieben haben.« Alice zögert nur für eine Sekunde und ich bin gleich hinter ihr. Pete ist schon am Ende des Ganges und duckt sich dort hinter den großen Tresen, winkt uns näher. Wir ziehen ebenfalls die Köpfe ein und kauern uns in einer Reihe den Tresen entlang wie Bowlingpins, die darauf warten, durcheinandergeworfen zu werden. Vor uns erstreckt sich der Korridor, entfernt sich immer weiter vom Innenhof und führt tiefer ins Krankenhaus hinein, in unbekanntes Terrain.
    »Wo lang geht’s raus?«, flüstere ich.
    »Pst!«, sagt Pete Speichel sprühend und hebt einen Finger. »Hört mal!«
    Wir spitzen alle die Ohren, während über uns

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