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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Hoffnung, die Zombie-Apokalypse noch aufzuhalten. Und wenn er wirklich verschwunden ist, dann dürfte ihn jetzt der ganze Laden suchen.«
    »Und wir jetzt auch noch?« Alice stöhnt. »Ehrlich, wieso dreht sich alles um diesen Blödmann?« Sie schüttelt den Kopf. »Als ob er es wert wäre.« Sie sieht mich an. »Wobei du ja vielleicht glaubst, er ist es wert.«
    Ich bemühe mich um eine neutrale Miene, während ich in meinem Kopf nach einer richtig bissigen Retourkutsche krame. Leider ohne Erfolg.
    Alice steht auf und tritt neben mich. »Und wo ist er?«
    Ich schaue wieder auf das Handy. »Das verraten uns die anderen Nummern – wenn wir sie entschlüsseln!«
    Ich bekomme wieder eine AKKU - SCHWACH -Warnung, diesmal mit einem eindringlicheren Piepton. Mist.
    »Die anderen Nummern werden warten müssen. Wir können Smitty sowieso nicht suchen, solange wir in diesem Zimmer festsitzen.« Ich schalte das Handy aus und schiebe es wieder in meinen Stiefel.
    »Der Schacht da.« Alice sieht nach oben. »Führt der nach draußen?«
    Mir fällt dieser Abzweig nach rechts ein, den ich nicht genommen habe. »Könnte sein.«
    Sie seufzt. »Also der Schacht.«
    Ich mache mich daran, aus dem Nachttisch und dem Stuhl einen Turm zu bauen, damit wir an die Öffnung herankommen, während Alice mit Riesengetue eine kleine Tasche mit weiß der Geier was vollstopft.
    »He«, sage ich zu ihr. »Gib mal das Laken rüber, ja?«
    »Mein Bettzeug?« Sie zieht die Nase kraus, macht das Laken ab und gibt es mir. »Was hast du damit vor?«
    »Jetzt sag bloß, du willst weiter hier schlafen?«, kontere ich. »Ich brauche das Laken als Seil.«
    »Ist ja toll, Rapunzel.« Sie räuspert sich theatralisch. »Erwartest du ernsthaft, dass ich mich da hochhangel?«
    »Rapunzel hatte ihren Zopf, kein Seil. Und sie ist da auch nicht selber dran herumgeklettert. Also …«
    »Bobby, das interessiert doch überhaupt nicht!« Sie wirft den Kopf zurück und klettert zu mir hoch auf den Nachttisch. »Gib her!« Sie zerrt an dem Laken. »Als ob du es draufhast, da …«
    »Hände weg!« Ich lasse nicht los und wir rangeln da voll peinlich rum, dass der Nachttisch wackelt.
    Klack.
    Wir reißen die Köpfe zur Tür herum. Das war das Schloss. Jetzt ist nicht mehr abgeschlossen.
    »Gott sei Dank.« Alice lässt ihr Ende von dem Lakenseil fallen und will vom Nachttisch springen.
    »Warte!« Ich halte sie am Arm fest.
    Sie funkelt mich an. »Was? Die Tür ist offen. Gehen wir, solange wir noch können!«
    Sie hat wahrscheinlich Recht, aber irgendwas hält mich zurück. »Es ist bloß …« Ich kann die Augen nicht von der Tür lassen. »Ist lange her, dass sie die Türen verriegelt haben. Es ist niemand in der Nähe, wie du gemerkt hast. Wir haben keine Ahnung, wer da draußen vielleicht rumläuft.«
    Alice verdreht die Augen. »Du hast zu lange gepennt. Komm schon! Wir sind doch bloß noch am Leben, weil wir bis jetzt keine Zeit mit Rumgrübeln verschwendet haben.«
    Da hat sie auch wieder Recht …
    »Dann los«, sage ich. »Geh nachgucken.«
    »Wie, ich?« Sie seufzt. »Ist doch nicht mein Job. Du machst doch hier immer einen auf Kampfbraut.«
    Ich hole Luft, um ihr in aller Ausführlichkeit darzulegen, dass sie mit diesem Spruch aber so was von danebenliegt, als –
    Bamm. Bamm. Bamm.
    Wir sehen zur Tür.
    Bamm. Bamm. Bamm.
    Die Klinke wackelt. Das Bett ist im Weg, aber die Tür bewegt sich mit jedem Stoß ein bisschen.
    Alice klammert sich an mich. »O mein Gott, sie sind hier«, wimmert sie.
    »Das Bett dürfte sie aufhalten«, sage ich und bin davon auch total überzeugt – bis es ganz anders kommt.
    Bamm!
    Der letzte Schlag war der kraftvollste und die Tür fliegt auf und das Bett rollt auf seinen Rädern nach vorn. Verfluchte Bremsen. Genau jetzt müssen sich die Dinger lösen. Das Bett rammt unseren Nachttisch und wir werden durch die Luft gewirbelt wie zwei Angry Birds. Aus den Augenwinkeln sehe ich Alice mit der Behändigkeit eines Äffchens auf allen vieren wieder auf dem Nachttisch landen, aber ich bin nicht so gut in Form. Ich knalle voll auf den Fußboden, prelle mir den Arm und die Rippen und kriege erst mal keine Luft mehr.
    Weil mir Nachttisch und Bett im Weg sind, kann ich nur hören, wie die Viecher reinkommen, ihre huschenden Schritte. Wie viele sind es? Können wir ihnen ausweichen, weglaufen? Ich muss aufstehen, muss wieder hochkommen … Aber ich bin hilflos – der Arm will sich nicht rühren, meine Beine zucken unkontrolliert.

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