Untot | Sie sind zurück und hungrig
mir ausartet. Aber irgendwie macht es das nur noch peinlicher.
»Guck hier.« Ich versuche, die Situation voranzutreiben, indem ich den Marigold-Eintrag anklicke. »7824764889. Wenn du ein bisschen mit den Buchstaben auf dem Tastenfeld spielst, kommt ›Such Smitty‹ dabei heraus.«
Pete greift nach dem Handy, um es sich selber anzusehen, und ich lasse ihn machen. Als er die Ziffern durchgegangen ist, stößt er einen Pfiff aus. »Funktioniert.« Sein weißblonder Iro wippt leicht, als er nickt. »Es stimmt, was sie sagt.«
»Was denn sonst?«, fauche ich. »Wir sollten es jetzt besser wieder ausmachen, bevor der Akku leer ist.« Wie auf Stichwort piept das Handy warnend. Ich halte Pete auffordernd eine Hand hin.
»Das ist clever«, sagt Russ. »Deine Mutter hat’s echt drauf.«
»Das Clevere daran ist, dass sie es so einfach gehalten hat, dass ich auch darauf kommen kann.« Ich wackle mit den Fingern. Nun gib schon her! Aber Pete ignoriert mich.
»Wir schreiben die Nummern ab.« Er sieht sich nach Stift und Papier um. »Die Buchstaben können wir auch vom Tastenfeld ablesen; dann ist es nur noch ein Puzzle.« Das Handy piept erneut.
»Es geht gleich aus!«, rufe ich.
»Das hat noch mehr als genug Saft«, widerspricht Pete. »Die piepsen ewig herum, bevor sie tatsächlich den Geist aufgeben.« Er findet endlich einen Stift und fängt an, die Tasten zu drücken. »Oh.«
»Pete!«, schreie ich ihn an und springe halb auf. »Es ist ausgegangen, stimmt’s? Tolle Aktion.« Ich lasse mich zurück auf den Tisch plumpsen, wieder mit so einem Schenkel-Rülpser, aber diesmal ist mir egal, ob’s jemand hört.
»Nicht weiter schlimm.« Er besieht sich die Unterseite des Handys. »Das hier ist die Standardbuchse. Wir besorgen uns ein Ladegerät. Und ich weiß hundertprozentig, wo eines liegt.«
»Und wo?« Ich weigere mich, Begeisterung zu zeigen.
»Beim Schwesterntresen.«
»Beim was?«
»Bei dem großen Tresen draußen, hinter dem wir in Deckung gegangen sind.«
Ich sehe ihn blinzelnd an. »Der große Tresen da draußen. Da draußen, wo es gerade von Zombinos wimmelt.«
»Quel großartiiisch!« Alice lässt uns eine ihrer besten Schmollschnuten sehen. Sie schaut mich an. »Dann geh das Ding schon holen.«
»Was?« Ich hebe die Hände. »Red keinen Schwachsinn, Mädchen.«
»Ist doch babyleicht!«
»Dann geh du doch!«
»Darauf kannst du lange warten!«
»Dann sind wir ja schon zwei!«
»Ich gehe«, sagt Russ ruhig.
Wir sehen ihn alle an. Dann gucken wir auf den Bildschirm. Dann wieder zu ihm. Er lächelt.
»Ehrlich. Kein Problem. Der reinste Spaziergang.« Er geht zu einer Nische mit ein paar Kleiderhaken. »Guckt mal, was Martha für solche ganz besonderen Gelegenheiten hier bereithält.« Er hält eine dunkle Jacke hoch und tippt mit den Knöcheln daran. »Verstärkt. Kevlar.«
»Bissfest …«, sage ich leise.
Russ schenkt mir ein breites Lächeln. »Wollen wir hoffen.« Von einer Ablage über den Kleiderhaken nimmt er einen Helm, in dem ein Paar Handschuhe stecken. »Nett.«
»Wie, du willst einfach mitten durch die hindurchrennen?«, fragt Alice. »Dabei gehst du hundertprozentig drauf.«
Pete schüttelt den Kopf. »Ganz schön leichtsinnig. Außerdem helfen uns die Nachrichten, so wertvoll sie vielleicht auch sind, hier nicht raus. Wir müssen immer noch einen Ausgang finden.«
»Ja genau, Pete«, sagt Alice. »Du hast voll Recht …«
Russ tippt an das intelligente Glas und die Wand wird sofort transparent – nur wenige Zombies sind zu sehen. »Bei der Tür sind jetzt nicht mehr viele, da komme ich problemlos raus.« Er setzt den Helm auf und zwängt seine Finger in die Handschuhe. »Außerdem könnte das der Probelauf für unsere große Flucht sein. Vielleicht kann ich sie ja weit genug vertreiben, dass wir freie Bahn zu der Tür haben, die in den Hof führt? Das Handyakku muss erst wieder aufladen, bevor wir auch nur anfangen können, den Code zu entschlüsseln. Also gehe ich jetzt gleich und das gibt uns Zeit, uns hier wieder zu verschanzen, bevor wir von hier verschwinden.«
»Aber die Zombies!«, ruft Alice.
»Es sind nur kleine. Und ich bin groß.« Er schenkt ihr ein gewinnendes Lächeln, die hellbraunen Augen zwinkern und ich sehe, wie Alice ein bisschen weich wird. Er dreht sich zu Pete um und schlägt ihm auf die Schulter. »Wo genau ist das Ladegerät?«
Pete schluckt, dann fällt ihm wieder ein, dass doch er hier der tolle Anführer ist. Er rückt die Brille auf seiner
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