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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Verteidigung vor. “Wenn ich reise, bekomme ich immer Appetit.”
    Schweigen trat ein. Isabella sah, wie Alistair Cantrell ihre Schwester mit einem Lächeln beobachtete, und fragte sich erstaunt, ob sich zwischen Pen und Mr Cantrell etwas entwickelte.
    “Ich wollte noch einen Schlaftrunk zu mir nehmen”, sagte Marcus leichthin. “Alistair, Standish, macht ihr mit?” Er sah Freddie an, und wieder bemerkte Isabella eine Spur von Ablehnung in seinen Augen. Sie hatte diese Feindseligkeit zwischen Freddie und Marcus auch schon früher wahrgenommen, wusste aber keine Erklärung dafür.
    Freddie bewegte sich etwas verlegen hin und her. “Ich glaube, ich spreche zuerst mit meiner Schwester, Stockhaven, wenn Sie mich entschuldigen.”
    “Selbstverständlich”, antwortete Marcus höflich und ging mit Alistair auf die Tür zu. “Wir sind in der Bibliothek, wenn Sie dann zu uns stoßen möchten.” Er blickte mit einem leichten Lächeln zu Isabella. Sein Blick entschuldigte sich und gab gleichzeitig ein Versprechen ab. Isabella verstand ihn gut.
    “Gute Nacht, Liebste”, sagte er.
    Isabella seufzte unwillkürlich, als sich die Tür hinter ihrem Mann schloss, und wandte sich dann ihren streitenden Geschwistern wieder zu.
    “Ich sage dir etwas, Pen”, ließ Freddie sich gerade lautstark vernehmen, “Cantrell wird an dir gar nicht mehr interessiert sein, jetzt wo er erlebt hat, wie du mich heruntergeputzt hast. So eine Xanthippe liebt niemand!”
    Pen wurde feuerrot. “Ich versuche ja überhaupt nicht, Mr Cantrell für mich zu interessieren, Freddie.”
    “Das ist auch gut so!”, versetzte ihr Bruder höhnisch. “Nichts geht einem Mann mehr gegen den Strich als eine zänkische Frau!”
    “Freddie, Pen!”, fuhr Isabella dazwischen. “Wenn ihr eure Streitereien nur für einen Augenblick lassen könntet und mir sagen würdet, worum es eigentlich geht, dann wäre ich schon sehr dankbar.”
    “Haben wir etwa eure Flitterwochen durch unsere unangemeldete Ankunft unterbrochen, Bella?”, fragte Pen spitz und pickte die letzten Krümel vom Tablett. “Wenn Marcus dich heute Abend nicht aufsuchen möchte, dann war dem wohl nicht so. Eure Ehe scheint eine recht lauwarme Angelegenheit zu sein.”
    “Das geht dich nichts an”, antwortete Isabella gelassen. Sie widerstand dem plötzlichen Drang, Pen zu sagen, dass ihre Ehe mit Marcus gerade recht leidenschaftlich hätte sein können, wenn ihre Geschwister nicht zu einer so unpassenden Zeit angekommen wären.
    “
Ich
würde aber gern wissen, warum ihr beide so überstürzt beschlossen habt, an die See zu reisen.” Isabella blickte ihren Bruder fragend an. “Freddie?”
    Freddie bewegte sich wieder verlegen hin und her. “Ich brauchte etwas Gesellschaft und frische Luft”, murmelte er. “In London ist niemand mehr, nun da die Saison zu Ende ist. Und da du auch weg warst, Bella, war alles langweilig.”
    “Das ist sehr schmeichelhaft für mich”, antwortete Isabella trocken. An Freddies abweisend-störrischem, aber auch unglücklichem Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass sie höchstwahrscheinlich keine weiteren Auskünfte von ihm bekommen würde. Allerdings zweifelte sie sehr daran, dass seine Erklärung auch nur im Entferntesten der Wahrheit entsprach, und ließ die Sache zunächst auf sich beruhen.
    “Und du, Pen?”, fragte sie ihre Schwester.
    “Es war
deine
Schuld”, antwortete Pen hitzig und bekam einen ganz roten Kopf. “Du scheinst vergessen zu haben, Bella, dass du die Erste warst, die London überstürzt verlassen hat. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Dann verschwand Freddie plötzlich, und ich wusste gar nicht, was ich machen sollte. Deshalb habe ich Mr Cantrell kommen lassen.”
    “Das war zu erwarten”, warf Freddie ein.
    Pen beachtete ihn nicht. “Wir hielten es für das Beste, hierherzukommen und zu sehen, ob alles in Ordnung war.”
    “Ihr habt euch beide ja außerordentlich beeilt”, bemerkte Isabella trocken. “Ich hoffe, dass ein Dienstmädchen dich begleitet hat, Pen.”
    Die Röte in Pens Gesicht vertiefte sich. “Natürlich hat Mr Cantrell dafür gesorgt, dass der Anstand gewahrt wurde. Wir haben uns ein Mädchen aus dem Haushalt seiner Mutter ausgeliehen.” Sie seufzte. “Von Mr Cantrell ist nichts anderes zu erwarten. Er ist die Schicklichkeit in Person.”
    Zu ihrer großen Überraschung erkannte Isabella plötzlich, dass der Hauptgrund für Pens Wut und ihre schlechte Laune ungestilltes Verlangen war. Nach vielen

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