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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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wenig aus”, sagte sie matt.
    “Eine gute Idee”, stimmte Marcus zu. “Ich werde dich begleiten.”
    “Das ist nicht nötig”, antwortete Isabella. “Ich komme sehr gut allein zurecht.”
    Marcus sah sie an und lächelte leicht. Sie hätte ihn ohrfeigen können, denn sie wusste, dass er über ihr Aussehen lachte. Aber dieser Schimmer vertrauter Belustigung in seinen Augen machte sie glücklicher, als sie sich je hätte vorstellen können. Etwas war zwischen ihnen geschehen, es war wortlos, aber gerade deshalb umso stärker. Es hatte die Bitterkeit, den Zorn und das elende Gefühl der vergangenen Nacht einfach weggespült und ermöglichte ihnen nun einen neuen Anfang.
    “Und wenn ich daran denke”, sagte er in lockerem Plauderton, während seine Blicke die ihren im Spiegel trafen, “dass ich geglaubt habe, du könntest niemals hässlich aussehen!”
    “Marcus!”
    Kaum hatte das Wort der Entrüstung ihre Lippen verlassen, eilte er auf sie zu und küsste sie leidenschaftlich. Er ließ nicht nach, bis sie seinen Kuss mit einem leisen Seufzer erwiderte. Schwer atmend hielt sie sich am Treppengeländer fest.
    “Oh! Du …”
    Marcus küsste sie erneut, fordernd, aber doch zart, und teilte ihre Lippen für sein unnachgiebiges Verlangen. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine gleich nachgeben würden. Sie ließ das Geländer los und hielt sich stattdessen an Marcus fest.
    Plötzlich hörten sie hinter sich ein Poltern und lösten sich voneinander. Eines der Dienstmädchen hatte Besen und Eimer auf den Fußboden fallen lassen und starrte Isabella und Marcus verwirrt und verlegen an.
    “In diesem Haus gibt es keine Privatsphäre”, murrte Marcus und küsste Isabella auf die Wange. “Ich denke, du solltest dich ausruhen, Liebling. Ist alles in Ordnung? Ich muss noch etwas erledigen, bin aber in Kürze oben bei dir.”
    Isabella drückte kurz seine Hand. Sie fühlte sich wirklich recht erschöpft, aber ihr Herz war glücklich und unbeschwert. Marcus küsste sie wieder kurz, und dann ging sie langsam die Treppe hinauf. Sobald sie sich hingelegt hatte, schlief sie ein.
    Als die Tür sich öffnete und ihre Schwester eintrat, wachte Isabella auf. Pen brachte ein Tablett mit Tee und Gebäck herein.
    “Marcus sagte, dass du vielleicht etwas essen möchtest”, sagte Pen fröhlich. “Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten, dir eine Suppe und einen dünnen Haferschleim zu bestellen.”
    Isabella lachte. Sie setzte sich im Bett auf, strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht, blickte kurz in den Spiegel über dem Waschbecken und entschied sich dann dafür, sich aus alledem nichts zu machen.
    “Du liebe Zeit, ich sehe ja furchtbar aus.”
    “Das stimmt”, pflichtete Pen ihr fröhlich bei, “obwohl du jetzt etwas mehr Farbe hast als vorher. Was ist geschehen, Bella? Marcus sagte mir, dass ich dich nicht mit Fragen belästigen soll, aber ich muss wissen, ob alles in Ordnung ist.”
    “Es geht mir jetzt wieder gut”, antwortete Isabella.
    “Aber du hast ausgesehen, als ob du geweint hättest!” Pen sah selbst ganz unglücklich aus. “Du weinst sonst nie, Bella!”
    “Normalerweise nicht”, stimmte Isabella zu. “Aber dies war eher ein Ausnahmefall. Beim Ausritt sahen wir, wie ein Kind zu Grabe getragen wurde.”
    “Oh Bella!” Den Tränen nahe, fasste Pen die Hand ihrer Schwester.
    “Es ist alles wieder in Ordnung”, wiederholte Isabella und befürchtete, dass Pen wirklich aus Mitgefühl weinen würde. “Es ist lange her.”
    Pen sah immer noch ganz unglücklich aus. “Ich weiß, aber manchmal habe ich mich gefragt … Man sagt, dass du dir keine Kinder mehr wünschst, Bella.”
    “Nein.” Isabella rieb sich die Augen. “Es stimmt, dass ich keine Kinder mehr möchte. Die Gefahr, sie wieder zu verlieren, ist zu groß.” Sie wandte sich ab und konzentrierte sich angestrengt auf das Muster der Bettvorhänge, um die Tränen zurückzuhalten. Was sie gesagt hatte, stimmte, und doch war sie in einem Zwiespalt dadurch, dass sie sich einerseits ein Kind von Marcus wünschte und andererseits nicht verstand, warum das so war.
    “Ich fürchte, ich mache mir im Augenblick erschreckend viele Gedanken über alles Mögliche”, sagte sie in mutlosem Ton. “Ich hatte mir geschworen, dass ich nie wieder heiraten würde, am allerwenigsten aus Liebe. Trotzdem merke ich, wie ich Marcus jeden Tag mehr liebe. Ich weiß, dass er sich eigene Kinder wünscht”, sie schluckte, “aber der Gedanke erfüllt mich mit

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