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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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keine besonders angenehme. Also …?” Er zuckte die Achseln und fügte hinzu: “Sagen Sie mir, worum es sich handelt, und lassen mich wieder meinem Buch zuwenden.”
    Isabella schluckte mehrmals. Er empfing sie also nicht mit offenen Armen. Natürlich nicht. Wie töricht von ihr, so etwas zu erwarten, da sie ihm doch in der schmählichsten und demütigendsten Weise, die man sich vorstellen kann, den Laufpass gegeben hatte. Und nun war ihre Vergangenheit zurückgekehrt, um sich über sie lustig zu machen.
    “Ich dachte mir, dass Sie es sind”, sagte sie langsam und mit Bedacht. “Ich habe Ihre Stimme erkannt.”
    “Wie schmeichelhaft für mich nach all den Jahren”, erwiderte Stockhaven trocken. Er stützte den Kopf auf die Hand. “Was tun Sie hier?”
    Isabella blickte auf die Tür, hinter der der Kerkermeister höchstwahrscheinlich lauschte. Jetzt durften auf keinen Fall Namen genannt werden, wenn sie ihre Anonymität bewahren wollte. Daran war Stockhaven vermutlich auch für seine Person gelegen.
    “Ich suche jemanden”, sagte sie zögernd.
    “Sicher nicht mich.” Stockhaven erhob sich geschmeidig.
    Er war groß und breitschultrig, und seine Gestalt schien die ärmliche Zelle zu beherrschen. Sein ganzer Körper strahlte eine Kraft aus, die die stickige Enge des Raumes nicht zu unterdrücken vermochte.
    “Nein, ich habe nicht eigens nach Ihnen gesucht”, sagte sie mit etwas mehr Mut in der Stimme. “Aber da ich Sie nun gefunden habe …” Sie hielt inne. Könnte sie jetzt ihr Anliegen vorbringen? Nein, das wäre etwas zu plump, selbst für sie. Außerdem gab es Dinge, die sie wissen wollte.
    “Was wichtiger ist”, fuhr sie fort, “was tun
Sie
hier, Sir, unter dem Namen John Ellis?”
    Sein dunkler Blick nahm für Sekunden einen durchdringenden Ausdruck an, ehe er wieder mit kühler Gelassenheit auf ihr ruhte. Isabella konnte seine Gefühle erraten. Dies war ihm nicht gleichgültig. Er wollte seine wahre Identität nicht offenlegen, und er hätte es sicher lieber gesehen, wenn sie nicht ausgerechnet im Fleet-Gefängnis auf ihn gestoßen wäre.
    “Verzeihen Sie, aber das geht Sie nichts an.” Sein Ton war schroff.
    “Vielleicht doch”, antwortete sie mit fester Stimme und trat einen Schritt weiter vor. Tausend Zweifel gingen ihr durch den Kopf, und ebenso viele Gründe stellten sich ein, die ihr sagten, dass es die denkbar schlechteste Idee war, Marcus Stockhaven zu bitten, sie zu heiraten. Aber sie ließ all diese Gründe unbeachtet. Isabella war fest entschlossen, die unerwartete Chance zu nutzen, die seine Anwesenheit hier ihr bot.
    “Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten, Sir”, sagte sie jetzt mit größerer Selbstsicherheit. Wieder vermied sie es, ihn beim Namen zu nennen. “Helfen Sie mir, und ich will … Ihnen helfen. Zumindest werde ich niemandem sagen, dass ich Sie hier gesehen habe.”
    Marcus Stockhaven antwortete nicht. In seinem Schweigen lag etwas, das sie einschüchterte. Hastig fuhr sie fort: “Ich nehme an, niemand weiß, dass Sie hier sind?”
    Noch immer sagte er nichts.
    Aber sie ließ nicht locker. “Ich vermute, Sie wünschen nicht, dass jemand das weiß?”
    Diesmal sah sie, wie ihre Worte sein Schweigen durchdrangen. Stockhaven machte eine unwillkürliche Bewegung. Wieder bohrte sich dieser harte, dunkle Blick in sie. “Vielleicht nicht.”
    “Die Schande des Schuldgefängnisses …”
    “Ja”, unterbrach er sie. “Wollen Sie mich erpressen, Madam?” Ein spöttisches Lächeln spielte um seinen Mund. “Ich bedaure, nicht zahlen zu können.”
    “Ich will nicht Ihr Geld”, sagte sie. “Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.”
    “Mich? Um einen Gefallen?” Stockhavens Lächeln wurde breiter. “Sie müssen ja verzweifelt sein, auch nur an so etwas zu denken.”
    “Ja, vielleicht. Aber Sie müssen erst recht verzweifelt sein, dass Sie überhaupt hier sind.”
    Er neigte den Kopf und gab damit zu, dass Isabella ins Schwarze getroffen hatte. “Also? In welcher Weise können wir uns … gegenseitig helfen?”
    In seinem Ton lag etwas, das Isabella die Zornesröte ins Gesicht trieb. Sie erinnerte sich daran, wie mühelos dieser Mann stets ihre Schutzschilde hatte durchbrechen können. Nun fühlte Isabella sich durch seine bloße Gegenwart überraschend verletzbar, ja geradezu verstört. Daher versuchte sie, ihre Aufgewühltheit durch äußerliche Gelassenheit zu tarnen.
    Sie blickte sich in der schmutzigen Zelle um, sah die tropfnassen Wände

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