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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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bekommen, nachdem er im Schlamm und im Dreck des Schlachtfeldes gelegen hat. Und dann diese grauenhafte Kopfverletzung. Wir müssen von Tag zu Tag weitersehen.«
    »Meinen Sie nicht, ich sollte einen Arzt rufen, der ihn zur Ader lässt?«
    »Verschuldet«, sagte Lady Bea unerklärlicherweise und legte den Kopf schräg wie ein Vögelchen.
    Olivia war zu müde, um etwas anderes zu tun, als die alte Dame anzustarren. Seltsamerweise nickte Lady Kate. »In der Tat, meine Liebe. Er ist sowieso schon schwach. Haben Sie irgendeine Idee, wer er sein könnte, Harper?«
    Harper zuckte mit den Schultern. »Ein Captain der Gardisten.«
    Olivia konnte sich noch immer nicht entspannen. »Er wird es uns sagen, wenn er wieder aufwacht«, versicherte sie den anderen, in der Hoffnung, dass die Duchess sich damit zufriedengeben und gehen würde. Sie musste es bald erfahren, doch Olivia wollte erst die Gelegenheit haben, sich zu erklären.
    Wenn sie bloß gewusst hätte, was sie sagen sollte.
    »Odysseus!«, zwitscherte Lady Bea plötzlich, als hätte sie eine unglaubliche Entdeckung gemacht. Wie zur Bestätigung wandte sie sich Lady Kate zu und tätschelte Jacks verletzte, schmutzige Wange.
    Lady Kate erwiderte Lady Beas strahlendes Lächeln mit einem Blick aus verengten Augen. »Aha«, war das Einzige, was sie sagte.
    Olivia war verunsichert. Was meinte die alte Dame? Dann drehte Lady Bea sich zu Olivia um, als würde sie nachdenken, woher sie sie kannte. Olivia spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich.
    Bitte, noch nicht. Nicht, solange ich nicht so weit bin.
    Offenbar wurden ihre Gebete erhört, denn Bea strich ihr nur über die Wange und ging zur Tür.
    »Nun ja«, sagte Lady Kate mit einem knappen Nicken, »ich bin mir sicher, dass Sie unsere Hilfe nicht brauchen. Wenn Sie fertig sind, Sergeant, rufen Sie meinen Butler Finney, und er wird jemanden nach oben schicken, der auf den Patienten aufpasst, damit Sie sich ausruhen können.«
    Olivia sehnte sich danach, genau das zu tun. Aber stattdessen war ihr eiskalt, als sie sich nun der kleinen Duchess und ihrer verwirrten Freundin zuwandte. »Erst, wenn ich mit Ihnen gesprochen habe, Lady Kate.«
    Lady Kate zog einen empörten Schmollmund. »Ja, ich habe schon gehört, wie Sie das Kommando über meine Kutsche übernommen haben. Ich kann nur sagen, dass es gut ist, dass Ihre Patienten uns wirklich brauchen. Mir hätte der Gedanke nicht gefallen, dass Sie aus Spaß vorbeikommende Offiziere aufgenommen hätten.«
    »Bitte, Lady Kate.«
    »Nein, Olivia. Im Augenblick nicht. Sie haben uns zwei verwundete Offiziere mitgebracht, und andere Verletzte strömen ohne Unterlass in die Stadt. Grace, Bea und ich werden jetzt ein paar Stunden schlafen. Ich möchte, dass Sie sich ebenfalls ausruhen. Ich habe Sie im Salon meiner Privaträume untergebracht. Es ist das einzige freie Zimmer – abgesehen vom vorderen Salon und der Speisekammer. Und ich glaube nicht, dass Sie neben dem Käse liegen möchten. Finney wird Ihnen den Weg zeigen.«
    »Aber …«
    Lady Kate straffte die Schultern und sah sie hochmütig an. »Ich weiß nicht, wie ich Sie länger hierbehalten soll, wenn Sie ständig diskutieren. Wir können nach der Ruhepause miteinander sprechen. Und keine Sekunde früher.«
    Ohne ein weiteres Wort schob sie Lady Bea hinaus und schloss die Tür hinter ihnen. Olivia blieb zurück. Sie empfand eine Mischung aus Schuldgefühlen, Erleichterung und Scham. Sie konnte das Gespräch mit der Duchess nicht viel länger aufschieben. Jacks Leben hing vielleicht davon ab. Ihrer aller Leben hingen vielleicht davon ab. Trotzdem war sie dankbar, einen kleinen Aufschub erhalten zu haben.
    »Hier ist noch ein Faden, der abgeschnitten werden müsste, Ma’am«, erklang Harpers Stimme hinter ihr, und sie drehte sich um und machte sich wieder an die Arbeit.
    Am Treppenabsatz blieb Lady Kate einen Moment lang stehen und blickte in die morgendlichen Schatten hinaus, die den Kerzen trotzten, die sie ständig brennen ließ. Erleichtert, dass niemand außer Lady Bea Zeuge ihres Verhaltens wurde, gab sie dem Drang nach, sich ganz undamenhaft zu strecken. Sie hätte schwören können, dass sie jeden einzelnen Knochen in ihrem Rücken knacken hörte, als sie sich wie eine Balletttänzerin nach hinten bog.
    »Ach, Bea«, seufzte sie und beugte sich nach vorn, bis sie mit den Fingerspitzen den Boden berührte. »Das will ich schon seit Tagen tun.«
    »Prinzessin Caroline«, entgegnete ihre Freundin mit einem Schniefen.

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