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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Sie auf Ihrem Spaziergang zu begleiten.«
    War er nett? Hatte er bemerkt, wie schlimm ihr Bein schmerzte?
    »Ach, hören Sie auf, Hilliard«, widersprach Thornton. »Sie wollen nicht sagen, dass ich meinen Nachmittag damit vergeuden soll, eine Gesellschaftsdame zu unterhalten, oder?«
    Mr Hilliards Miene war mit einem Mal frostig. »Manchmal, Thorny, frage ich mich, warum ich meine Zeit mit Ihnen vergeude. Guten Tag.«
    Grace wusste nicht, was sie sagen sollte. In dem Moment konnte sie nichts anderes tun, als einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Und es sollte nicht die einzige Überraschung an diesem Nachmittag bleiben. Sie hatten das Tor gegenüber von Lady Kates Haus erreicht, als jemand von der anderen Straßenseite aus nach Grace rief.
    »Gracie!« Ein Gentleman in der gelbbraunen und blauen Uniformjacke des Elften Leichten Bataillons winkte ihr von Lady Kates Schwelle aus zu.
    Grace kam ungelenk zum Stehen. Nur Mr Hilliards Arm verhinderte, dass sie stürzte. »Kit!«, rief sie erfreut.
    Major Christopher Braxton rannte los, um sie abzufangen. Als er über die vielbefahrene Straße lief, war zu erkennen, dass sein linker Ärmel leer und sein Gesicht voller Brandnarben war.
    »Gracie!«, begrüßte er sie, zog sie mit seinem gesunden Arm von Diccan weg und wirbelte sie durch die Luft. »Ich wollte schon früher kommen, aber ich war in Paris, als ich vom General hörte. Du weißt, dass ich zu seiner Beisetzung gekommen wäre, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte.«
    Grace umarmte ihn ebenfalls. »Natürlich weiß ich das. Ich wusste nicht einmal, dass du zurück bist. Ich dachte, du hättest nach der Schlacht von Toulouse aufgehört.«
    Seine Miene sprach Bände. »Quartiermeisterkorps. Niemand vertraut einem einarmigen Dragoner.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dummköpfe.« Und sie meinte es ernst. Kit war einer der mutigsten Soldaten, die sie je getroffen hatte.
    In dem Moment fiel ihr Mr Hilliard wieder ein. Verlegen stellte sie ihn vor.
    Mr Hilliard verbeugte sich. »Sind Sie mit dieser Lady bekannt?«
    Kit erwiderte die Geste. Sein Blick war wachsam. »Gründungsmitglied von Gracies Grenadieren.«
    Mr Hilliard wirkte mit einem Mal wieder herablassend, das Monokel erhoben. »Bei Gott, das klingt ja sehr soldatisch.«
    »Und das ist es auch«, versicherte Kit. »Wir haben geschworen, unsere großartige Grace immer zu beschützen und ihr zu Diensten zu sein.«
    »Hervorragend. Dann kann ich sie ja getrost in Ihre Hände übergeben. Ich muss meine Freunde einholen.« Und mit dem für ihn so typischen verschmitzten Lächeln tippte Mr Hilliard an seine Hutkrempe und schlenderte davon.
    Grace drehte sich zu Kit um. »Das war jetzt nicht so gut, mein Lieber.«
    »Oh doch, das war es«, widersprach Kit mit einem Grinsen. »Ich will nicht, dass der Schurke denkt, unsere Grace wäre schutzlos.«
    Sie musste lachen. »Kit, eure Grace hat auf sich selbst aufgepasst, seit Harry Lidge sie im Alter von zehn Jahren mit einem Elefanten überrennen wollte. Trinkst du mit mir eine Tasse Tee?«
    »Ich kann nicht.« Sein Blick verfinsterte sich. »Vielleicht morgen?«
    Sie lächelte und fühlte sich mit einem Mal unbeschwert. »Du weißt ja, wo ich bin.«
    Er hob die Hand zum Gruß. »Du willst hoch hinaus, mein Mädchen.«
    Grace zog die Stirn in Falten. »Ihre Durchlaucht war so nett zu mir. Ich glaube, sie wusste, dass ich im Moment nicht gut allein zurechtgekommen wäre.«
    »Verstanden. Du rufst mich, falls du irgendetwas brauchst.«
    Ohne zu ahnen, wie schnell sie das vielleicht tun würde, verabschiedete sie sich von ihm.
    Als sie ins Haus kam und Lady Kate, Lady Bea und Olivia sah, die auf dem Sprung waren, fiel ihr wieder ein, welche Neuigkeiten sie für sie hatte.
    »Es hat sich herumgesprochen«, sagte sie geradeheraus. »Jemand hat Lord Gracechurch gesehen und weiß, dass er sich in Brüssel aufhält.«
    Sofort begann Olivia, sich die Handschuhe wieder auszuziehen. »Dann müssen wir ihn dazu bringen, sich zu erinnern, bevor er entdeckt wird.«
    Grace vergaß völlig, dass sie in Lady Kates Eingangshalle stand. »Das können wir nicht«, erwiderte sie. »Es würde ihn umbringen.«

Kapitel 11
    Olivia blieb wie angewurzelt stehen. Der Handschuh hing ihr von den Fingern.
    »Haben Sie noch immer Lust auf einen Spaziergang, Olivia?«, fragte Lady Kate.
    »Wir sollten lieber hierbleiben«, erklärte Grace, trat ins Haus und schloss die Tür hinter sich. »Sie wären überrascht, was man im Park so alles

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