Unverhofft kommt oft
„Und ich dachte, ich wüsste, wie man eine Frau glücklich macht.“
„Man lernt nie aus“, sagte sie und lächelte.
„Also gut, wie Mylady wünscht. Gehen wir einen Burger essen.“ Er winkte den Kellner zu sich, gab ein großzügiges Trinkgeld und sie erhoben sich.
Sie gingen zu Fuß zum Strand und suchten sich dort einen Fast-Food-Stand, wo sie sich auf eine Bank setzten und Burger und Fritten aßen.
„So gefällt mir das“, sagte Sofia, nahm den riesigen Burger zwischen beide Hände und biss genüsslich hinein. Julian tat es ihr gleich.
„Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen von denen hier gegessen habe.“
Nach zwei Bissen jedoch legte er ihn wieder hin und ließ ihn liegen. Das war Sofia egal. Wenigstens hatte sie endlich was Richtiges zu essen.
„Julian“, sagte sie, als sie fertig war, „das wäre wirklich nicht nötig gewesen, das teure Restaurant.“
„Ja, das habe ich gemerkt.“
„Nein, so meine ich das nicht. Es war wirklich total lieb von dir, du hast dir da was Schönes ausgedacht für unser erstes Date, aber das war viel zu … gehoben. Du sollst wissen, dass ich nicht so bin, ich erwarte keine kostspieligen Sachen von einem Mann.“
„Das habe ich auch nicht gedacht. Ich wollte dir einfach nur etwas Gutes tun.“
„Und dafür danke ich dir.“ Sie lehnte sich zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Nur fürs Protokoll: Beim nächsten Mal geht es auch ein bisschen lässiger.“
„Es wird also ein nächstes Mal geben?“, fragte er und grinste. Er nahm jetzt wieder ihre Hand.
„Ja“, antwortete sie lächelnd. „Wenn du es auch willst.“
Zur Antwort küsste Julian sie, es war ein schöner Kuss. Sie gingen Hand in Hand am Strand spazieren, hielten dann und wann an, um sich erneut zu küssen. Irgendwann waren sie so heiß aufeinander, dass Julian vorschlug, ob sie nicht zu ihm gehen wollen.
„Wo wohnst du denn?“, fragte Sofia.
„Gar nicht weit von hier.“
Sie nickte nur und er führte sie drei Häuserblocks entlang, bog in eine kleine Seitenstraße ein und blieb vor einem kleinen, aber sehr feinen Haus stehen.
„Das ist deins?“, fragte sie erstaunt.
„Ja, mein trautes Heim.“
„Wow, du hast ein eigenes Haus, eine eigene Galerie, sag mal, kann es sein, dass du reich bist?“ Ups, das war ihr jetzt so rausgerutscht.
„Ich nicht, mein Dad schon. Er besitzt einige Immobilien. Hat mir dieses Haus hier zu meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag geschenkt.“ Also vor drei Jahren , dachte sie.
„Mein Vater hat mir zu meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag einen Schokokuchen geschenkt.“
Er lachte. „Wann war das?“, wollte er wissen.
„Letzte Woche.“
„Ach, wirklich? Das wusste ich ja gar nicht. Ich gratuliere dir ganz herzlich.“
„Dankeschön.“
Sie ließ sich ins Obergeschoss führen, wo sich sein Schlafzimmer befand. Er zog sie aufs Bett und bald lagen sie nebeneinander da, küssten sich und kamen sich näher.
Irgendwann hielt Julian inne. „Sofia, ist das wirklich okay? Ich will nicht, dass du etwas tust, das du später …“ Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn Sofia verschloss seine Lippen mit ihren.
Langsam zogen sie sich gegenseitig aus, bald waren Julians Hände überall auf Sofias nackter Haut. Er fuhr ihren Bauch entlang, über ihre Brüste, die er daraufhin mit sanften Lippen liebkoste. Sie fuhren ihr durchs lange Haar, glitten die Innenseite ihrer Schenkel hoch, wo sie genau die richtige Stelle fanden, die schon viel zu lange von keinem Mann mehr berührt worden war. Er wusste genau, was er tat, wie er ihr den Atem rauben konnte. Als sie stöhnend nach hinten fiel, machte er gleich weiter, wieder von vorne, wieder diese heißen Berührungen.
„Gönn mir eine Pause“, hechelte Sofia.
Julian hob sie an und setzte sie auf seinen Schoß. Für einige Momente waren sie eins, verschmolzen miteinander. Als auch Julian zum Äußersten kam, waren beide schweißnass.
Ausgelaugt lagen sie auf dem Bett, ein lauer Windzug kam durch das offene Fenster über sie. Sofia war glücklich. Das war gut gewesen, wirklich gut. Von all den Männern, die sie bisher gehabt hatte – ja, es waren einige gewesen, sie gab es ganz offen zu –, war Julian tatsächlich die Nummer 1. Jetzt wusste sie auch, was Roberta so an ihm liebte und warum sie ihn noch immer nicht loslassen konnte. Der Gedanke an Roberta brachte einen bitteren Nachgeschmack in dieses paradiesische Erlebnis. Doch auch
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