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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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meine Mutter ist Sekretärin. Das College musste ich mir hart erarbeiten ...“
    „Claire“, er beugte sich zu ihr und wurde ernster. „Wovon sprichst du überhaupt?“
    Sie atmete tief durch. „Wir kommen aus völlig verschiedenen Welten. Männer wie du bekommen keine Kinder von Frauen wie mir.“
    „Frauen wie du ?“
    Mit einem vehementen Nicken wollte sie ihm die Hand entziehen, aber Grant hielt sie eisern fest.
    „Grant ...“
    „Claire!“
    „Frauen wie ich und Männer wie du passen nicht zusammen. Und ganz sicher bekommen sie keine Kinder miteinander!“
    „Ich muss dich mal ganz ernsthaft fragen, was du dir unter Männern wie mir vorstellst?“
    Glücklicherweise bemerkte er, dass ihre Miene wieder finsterer wurde. Ihm war es lieber, wenn sie böse auf ihn war, als dass sie zu weinen anfing. Gegen ihre Tränen war er nicht gefeit und spürte, dass sie ihn in seinem Inneren berührten.
    „Du kommst aus der Oberschicht!“
    „Oberschicht?“ Beinahe hätte er sich an dem Wort verschluckt. „Wir leben doch nicht im London des achtzehnten Jahrhunderts!“
    Mit ihrer freien Hand zählte sie Punkt für Punkt auf. „Du bist privilegiert aufgewachsen. Harvard. Rudermannschaft. Studentenverbindung ...“
    „Außerdem eine staatliche Highschool, schlechtbezahlte Ferienjobs und ein grauenvolles Wohnheim.“ Er schnaubte. „Wenn du meinst, dass ich privilegiert aufgewachsen bin, solltest du wissen, dass ich meinen Dreck immer selbst wegräumen musste und sehr wenig Taschengeld bekommen habe.“
    „Ich meine es ernst.“
    „Ich auch.“ Er rümpfte die Nase. „Wie kommst du auf den Unsinn, dass ich das Kind nicht annehmen würde, weil ich aus der sogenannten Oberschicht stamme und du aus Ohio kommst?“
    Das Zittern ihrer Hand verriet ihm, wie sehr sie das Gespräch mitnahm. „Du wärst nicht der erste Mann, der so denkt ... Auf dem College war ich mit jemandem zusammen, der genau aus dem Grund mit mir Schluss gemacht hat.“
    Grant stieß den Atem aus. „Arschloch.“
    Schweigend starrte sie auf ihre Hand, die mit seiner verschlungen war. Die Stille des Untersuchungszimmers wirkte beruhigend, wie Grant bemerkte. Nach einer Weile drückte er ihre Hand.
    „Du warst auf dem College?“
    „Natürlich“, flüsterte sie und warf ihm einen törichten Blick zu.
    Grant schluckte den Kloß im Hals hinunter. Ein beschämendes Gefühl brach sich in ihm Bahn. Sie bekam ein Baby von ihm und dennoch hatte er keine Ahnung, wer sie überhaupt war. „Das hätte ich dich schon viel früher fragen sollen, Claire. Was bist du eigentlich von Beruf?“
    „Architektin.“
    „Oh.“
    „Überrascht?“, fragte sie mit einem beinahe unmerklichen Lächeln.
    Das war er in der Tat. Natürlich konnte er ihr nicht sagen, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass sie einen dermaßen verantwortungsvollen Job hatte. Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war er davon ausgegangen, dass sie sich von Männern aushalten ließ. Ihr Aussehen, ihr aufgedonnertes Outfit und ihr Verhalten hatten darauf schließen lassen, dass sie auf der Suche nach einem Mann war, der ihr Leben finanzierte.
    „Momentan arbeite ich an einem Entwurf für ein Bürogebäude in Midtown.“
    Grant schämte sich in Grund und Boden für seine Gedanken.
    „Claire?“
    „ Mhh?“
    „Darf ich dich morgen Abend zum Essen einladen?“
    Sie schwieg einige Augenblicke und nickte vorsichtig. „Okay.“
     
     
     
     
    9. Kapitel
     
     
    Claire war ein wenig gestresst, als es an ihrer Wohnungstür klingelte. Ein Grund dafür stand in ihrer Küche und beschlagnahmte den Herd, um einen Thunfischauflauf zu kochen, während sich der andere Grund in ihrem Schlafzimmer befand und alle Kleider anprobierte, die ihr momentan sowieso nicht passten. Insgeheim schwor sie sich, Sabrina einen Kopf kürzer zu machen, wenn diese sich an ihrem Chiffon-Kleid von Zac Posen vergreifen würde, für das Claire beinahe ein Jahr gespart hatte. Das kleine Biest war schon seit zwei Jahren ganz scharf darauf, ihr das azurblaue Sommerkleid abzuschwatzen, aber bisher war Claire immer standhaft geblieben.
    Seit ihre Mom und ihre kleine Schwester am Morgen bei ihr eingefallen waren, wusste Claire nicht, wo ihr der Kopf stand. Nicht einmal zehn Minuten, nachdem beide auf ihrer Matte gestanden hatten, war ihre Wohnung in Feindeshand übergegangen. Sabrina hatte den Inhalt ihres Koffers in Windeseile in der ganzen Wohnung verteilt, vor lauter Schusseligkeit Claires Lieblingsparfum im Bad

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