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Unwiderstehlich (German Edition)

Unwiderstehlich (German Edition)

Titel: Unwiderstehlich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Noah
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ihren Bizeps küssen, war leider keine Filmplatitüde. Diese aufgeblasenen Anabolikatypen schaufelten sich ihre illegalen Mittelchen rein, als wäre das Zeug Manna, das vom Himmel herabfällt. Im Leben würde sie sich niemals mit einem dieser Typen verabreden. Aber sie wusste, sie kam nicht durch die zehn Meter Fluchtlinie zu den dahinterliegenden Kursräumen, ohne angesprochen zu werden.
    Und da war er auch schon, der Star des Tages. Der eine, der es heute bei ihr versuchen würde. Groß, muskelbepackt, aber mit Unterschenkeln wie ein Zwölfjähriger. Stella lächelte zurück, als sie ihn ansah. Es war ihr Job, nett zu den Kerlen zu sein. Nicht zu nett, nur nett.
    »Hey Stella, hast du eigentlich am Samstag schon was vor?« Er blieb stehen und kratzte sich. Bemüht unabsichtlich schob er dabei sein T-Shirt hoch, damit sie auf jeden Fall sein Tattoo sehen konnte.
    Dirk übte seit Monaten die Arnold-Presse. Seine Trizeps- und Deltamuskeln waren überentwickelt, aber seinem Gehirn würde es nicht schaden, mal an eine elektrische Muskelstimulation angeschlossen zu werden. »Hallo Dirk, ist das etwa ein neues Tattoo?«
    »Nein, das hab ich doch schon seit zwei Jahren.« Glücklich darüber, dass sie ihm so viel Aufmerksamkeit schenkte, grinste er sie an. »Ähm … was meinst du? Hättest du Lust, am Samstag mit mir auf ein Konzert zu gehen? Ein Freund von mir spielt in einer Band. Die sind echt ganz gut.«
    »Kommenden Samstag, sagst du? Ach, zu schade. Da muss ich lernen. Nächste Woche sind Prüfungen, weißt du.«
    »Dann vielleicht ein anderes Mal.«
    »Ja, mal sehen.« Sie drehte sich weg, konnte aber noch genau sehen, wie er ihr sehnsüchtig nachschaute.
    Immerhin war Dirk nett. Es gab da auch ganz andere Kaliber. Die Typen, die sauer wurden, wenn sie nicht das bekamen, was sie wollten. Als würde die Frauenwelt nur auf sie warten. Stella ging durch die Gasse mit den schwitzenden Kerlen. Heute war wenigstens keiner von den Hardlinern da. Eine Zeit lang hatte ihr jemand nachgestellt. Damals hatte sie öfter ungeplant ihre Schicht gewechselt, bis der Typ endlich aufgab. Aber auch jetzt konnten einige dieser Exemplare echt nervig sein. Oje, da war ja doch einer von ihnen.
    »Stella … Stella!«
    Es half nichts, da musste sie hin. Das gehörte zum Job. »Na, Manfred. Was macht dein Rücken? Wieder besser?«
    »Mein Rücken? Aber ich hab doch nix mit dem Rücken.«
    »Ach, dann hab ich dich verwechselt.« Stella grinste innerlich. Direkt mal klarstellen, dass er nicht Mister Wichtig war. »Was gibt es denn?«
    Leicht angesäuert blickte Manfred von seinem Gerät hoch. Er saß in der Beinklemme, und Stella wusste genau, was er wollte. Manfred würde vorgeben, dass er wieder vergessen hatte, welche Muskelgruppen diese Übung beanspruchte, und er spekulierte darauf, dass sie ihn am nackten Oberschenkel anfasste, um es ihm zu demonstrieren. »Ich hab hier am Knie Schmerzen seit einiger Zeit. Soll ich da wirklich diese Übungen machen?«
    »Das kommt darauf an, welche Art Schmerzen du hast.« Sicher nicht solche Kopfschmerzen wie ich von deinem Gesülze.
    »Kannst du nicht mal gucken? Bevor ich was falsch mache? Du kennst dich doch da aus. Ihr nehmt doch im Sportstudium auch die typischen Verletzungen mit ihren Symptomen durch, oder?«
    Stella seufzte. War ja klar. »Eigentlich solltest du damit besser zum Arzt gehen.«
    »So schlimm sind die Schmerzen nun auch nicht. Kannst du das nicht ganz schnell checken, damit ich hier weitermachen kann?« Ein übertriebenes Brustwarzenpiercing schimmerte durch sein enges Shirt.
    Stella schloss die Augen. Was sollte sie machen, damit der Typ sie endlich in Ruhe ließ? Sie durfte nicht unhöflich werden, denn er war ein Kunde. Trotzdem wurde sie hier nicht fürs Betatschen bezahlt. »Sind wir das nicht letzte Woche schon mal durchgegangen?«
    »Nein, da musst du dich vertun. Wahrscheinlich war das der Typ mit den Rückenschmerzen.« Manfred grinste bauernschlau.
    Mist, ein direkter Boomerang. Schnell ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Keiner ihrer männlichen Kollegen war in der Nähe. Sie musste wohl selbst ran. »Dann zeig mal, wo genau sitzt der Schmerz?«
    Manfred spreizte die Beine und legte seine Hand auf das rechte Knie. »Eigentlich der ganze Bereich hier.« Seine glänzenden Sportshorts spannten sich über seinen Oberschenkeln. Ein Hauch von altem Schweiß stieg auf.
    »Da würde ich vorsichtig sein. Das könnte ein Kreuzbandriss sein.«
    Eine unbekannte Stimme

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