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Unwiderstehlich (German Edition)

Unwiderstehlich (German Edition)

Titel: Unwiderstehlich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Noah
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drang von hinten an Stellas Ohr. Dankbar drehte sie sich um. Er war es! Er war noch nicht sehr lange Mitglied, aber Stella hatte ihn bereits kennengelernt. Sie lächelte ihm zu, aber er schaute ganz neutral auf Manfreds Oberschenkel. »Soll ich mal schauen? Ich bin Physiotherapeut. Ich kenn mich da aus.«
    Stella blickte von ihm zu Manfred. Der zuckte zusammen, als der Fremde seine Hände weit oben auf die Oberschenkel legte und langsam an seinen Beinen entlangstreifte. »Tut es hier weh? Dann sind es die Abduktoren, oder etwa da, an den Adduktoren? Tut es nur weh, wenn du die Beine auseinanderpresst?«
    Manfred riss seine Beine beiseite. »Nee, ist ja nicht so schlimm. War ja nur vorsichtshalber.« Beleidigt blickte er von dem Kerl zu Stella und zurück. So als könnte sie etwas dafür, dass er sich dazwischengedrängt hatte.
    »Na, umso besser. Dann bist du ja putzmunter und gesund.« Stella trat einen Schritt zurück und wandte sich zu ihrem Helfer. »Danke für deinen fachlichen Rat.«
    »Gern geschehen. Jederzeit wieder.« Der Typ warf einen belustigten Blick auf Manfred, der sich jetzt umständlich aus dem Gerät pellte.
    Stella blickte den Physiotherapeuten an. Er war ihr schon ein paarmal aufgefallen. Wie hieß er noch – Andreas, nein, Anton? André! Ein androgyner Typ. Wenn sie jemals einen Mann getroffen hatte, auf den das Adjektiv metrosexuell passte, dann war er es. Erst hatte sie ihn für einen typischen Poser gehalten, aber er stand eigentlich nie vor dem Spiegel. Dann war sie sich sicher gewesen, dass er schwul sei. Aber nachdem sie ein-, zweimal mit ihm rumgeschäkert hatte, hatte er sie ganz unverblümt angebaggert. Dann war er vielleicht doch nicht schwul. Aber vor lauter Schreck über ihren Irrtum hatte sie ihn erst einmal abblitzen lassen und es hinterher bereut. Dabei war er das perfekte Pulstraining für sie. Immer wenn sie ihn sah, lief ihr Herzschlag auf Hochtouren. Und jetzt entpuppte er sich als Retter in der Not. Aber wie sanft seine Hände an den Männerbeinen herabgeglitten waren. War er doch schwul? Na, egal. Im Spiegel sah sie, wie Paulchen Grauer Panther den Raum betrat, ein grapschender Endfünfziger. Jetzt nichts wie weg hier.
    Stella schwitzte nach. Sie hatte gerade zwei Kurse Steppaerobic hinter sich und war durstig. An der Vitaminbar mischte sie sich schnell ihren Spezialdrink und setzte sich vor der Theke auf einen Barhocker. Ein Mitglied nach dem anderen verließ das Fitnesscenter. Die Teilnehmer vom letzten Kurs, fast ausschließlich Frauen, stürmten aus der Umkleide, frisch geduscht, abgekämpft und glücklich, Stellas hartes Training durchgehalten zu haben.
    »Bis nächste Woche … Bis dann … Ja, dir auch einen schönen Abend.« Ein Mann kam aus der Umkleide, sah Stella allein an der Bar sitzen, stockte kurz und überlegte wohl, ob das seine Chance bei ihr war, aber sie gähnte demonstrativ. Und dann kam schon die letzte Frau aus der Umkleide, und der Moment war vorbei. »Tschö, Stella«, rief er und hielt der anderen Frau höflich die Tür auf.
    Noch einmal ging die Tür auf. André erschien, aber er war im Bademantel. Erstaunt schaute er sich um, als er Stella allein an der Theke sitzen sah. »Ist etwa schon Schluss? Ich dachte, es wird erst um elf zugemacht.«
    »Keine Eile. Du hast noch genau … fünfunddreißig Minuten. Es ist Sonntag. Da leert es sich immer früh.« Über den Rand ihres Glases hinweg begutachtete sie, was sie dort sah. André trug einen blauen Bademantel, darunter schien er nackt zu sein. »Warst du in der Sauna?«
    Er nickte. »Ich weiß, man muss hier vorne bekleidet erscheinen, aber ich wollte mir nur schnell was zu trinken holen.«
    »Was willst du denn?«
    »Johannisbeerschorle.« André stand an der Theke. Dass sein halb offener Bademantel mehr von ihm preisgab als erlaubt, scherte ihn dabei offensichtlich nicht.
    Johannisbeerschorle – das Lieblingsgetränk von Julian. »Ich mach dir eine. Geh ruhig zurück in den Ruheraum. Ich bring sie dir gleich.« Schon stand Stella hinter der kleinen Theke. »Ach, kannst du mal schauen, ob da noch jemand in der Männerumkleide ist? Eigentlich müssten alle weg sein, oder?«
    »Ich glaub, ich bin der Letzte. Aber ich guck mal.«
    Als die Tür zur Männerumkleide ins Schloss fiel, wischte Stella sich die Stirn ab. Verführerisch, die ganze Situation. Sie ertappte sich beim Gedanken daran, die Vordertür abzuschließen und sich ganz ungestört einem Schäferstündchen mit André hinzugeben. Aber wenn

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