Unwiderstehlich (German Edition)
stand mit in die Hüften gestemmten Armen vor dem Tisch. »Wo sind die Schokolinsen, der Puderzucker und wo die eingelegten Fleurs? «
Der Gehilfe, der dem Aussehen nach nicht älter als sechzehn sein konnte, reagierte nicht. Er hatte Pickel und große Augen, die sich nicht von Alina abwenden konnten.
» Mon dieu. Reiß dich zusammen.« Chevalier musste ihn erst anstupsen, bevor er sich ihm zuwandte. » Vite, vite. Schnell, schnell.«
Aber auch Patric hatte das pubertäre Verhalten bemerkt und trat zu Chevalier. Er tuschelte leise mit ihm. Der Belgier schaute auf den Jüngling, dessen Blicke sich schon wieder in Alinas Bademantel verfangen hatten. Dunkelbraune kleine Kügelchen fielen neben die für sie vorgesehene Glasschale und kullerten auf den Boden.
Chevalier nickte und trat an den Tisch. »Ich mach das hier allein. Du gehst wieder zurück und putzt schon mal den Laden. Morgen kommen die Möbel.«
Mit enttäuschtem Gesichtsausdruck packte der Jüngling seinen Rucksack und verschwand aus dem Atelier. Chevalier klatschte in die Hände. » Alors , dann wollen wir mal anfangen, nicht?« Er griff nach einer Zeichenmappe und holte einige Skizzen hervor.
»Es geht um feinste belgische Pâtisserie. Pralinen, Petit Fours , Törtchen, Torten, Feingebäck und Süßspeisen aller Art.« Etwas unsicher stellte er sich neben Patric, so, dass auch Alina mit auf die Entwürfe schauen konnte, die er ihnen nun präsentierte.
Überrascht zog Alina eine Augenbraue hoch. Die Bilder sahen sehr ansprechend aus. Es würde wohl doch nicht so dilettantisch werden, wie sie zunächst befürchtet hatte. Sie warf einen Blick zu Patric hinüber, dem es ähnlich erging. Sein Gesicht sprach eine deutliche Sprache. Auch er war angenehm überrascht.
»Interessant. Und wie bekommen Sie diese Verzierungen hin?« Patric zeigte bei einer Skizze auf eine Stelle im Hintergrund.
»Nun, das ist die wahre Kunst bei der Sache. Natürlich habe ich die eigentlichen Naschwaren bereits alle fertig.« Er machte eine kleine Geste mit der Hand in Richtung der vielen Styroporboxen. »Aber die Ornamente direkt auf der Haut aufzubringen, das wird wahrlich schwierig.« Er zog ein Taschentuch aus der Hose und tupfte sich die Stirn. »Und es ist jetzt schon so warm.«
»Es wird leider noch viel wärmer werden, sobald alle Lampen an sind. Ich muss das Motiv schließlich gut ausleuchten. Ich kann die Klimaanlage höherstellen, aber das mach ich erst später, denn wir wollen doch nicht, dass Alina sich verkühlt.«
» Eh bien. Dann fangen wir vielleicht mit den Fotos ohne Ornamente an.«
Alina setzte sich auf das weiße Leder und lehnte sich zurück. Patric stellte sich hinter das Stativ und checkte die Belichtung. Dann blieb sein Blick ohne Kamera an ihr hängen. Er lächelte versonnen, während man im Hintergrund Monsieur Chevalier rumoren hörte. Der öffnete diverse Styroporboxen, die laut quietschten, wenn er die Deckel abnahm.
Alina lächelte zurück, doch ihr Blick traf nicht seine Augen, denn diese fixierten amüsiert ihren Körper. Ihr Bademantel war seitlich über ihre Oberschenkel gerutscht und gewährte gefährlich viel Einblick.
»Böser Junge!«, feixte sie. Es machte ihr nichts aus, wenn Patric sie so ansah. Ganz im Gegenteil, es gefiel ihr ausnehmend gut. Trotzdem zog sie sich züchtig den Stoff über ihre nackte Haut. »Liege ich so schon richtig? Kann ich in dieser Position bleiben?«
»Oh, ich denke, wir werden verschiedene Positionen ausprobieren müssen, bis der Spaß hier beendet ist«, gab Patric zweideutig von sich.
Also gut, er flirtet mit mir. So weit, so gut, dachte Alina.
»Fangen wir vielleicht damit an.« Chevalier stand plötzlich mit einem Tablett Pralinen vor Alina. Er hatte sich dünne weiße Handschuhe übergezogen, damit er keine Fingerabdrücke auf den feinen Süßwaren hinterließ.
Alina setzte sich auf und zog endlich ihren Bademantel aus. Patric ließ sie keine Sekunde aus den Augen, doch Monsieur Chevalier schaute verschämt beiseite. »Ich dachte mir, wir könnten sie auf dem … äh … Rücken … oder … äh … Popo drapieren, und … äh … äh …«
»Wie wäre es so?« Alina kniete sich vor die Couch und legte die verschränkten Arme auf das Sofa. Ihr schöner herzförmiger Hintern ragte kokett in die Höhe.
»C’est une bonne idée!« Chevalier war entzückt, aber Patric hielt ihn zurück, als er schon die erste Praline auf ihre Haut legen wollte.
»Ich denke, wir grundieren erst noch mit
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