Unwiderstehlich (German Edition)
»Ja, aber leider sehr zerbrechlich. Wir müssen alles gut vorbereiten, bevor wir sie Ihnen auflegen.« Er suchte Hilfe suchend den Blick von Patric, der mit einem anerkennenden Nicken in die Box blickte.
Alina stand rasch auf und griff zu dem dicken Pinsel und der Puderdose. »Ich mach das schnell selbst.« Sie stellte sich vor einen großen Wandspiegel und trug sich eine feine Schicht Körperpuder auf der Vorderseite auf. Doch schon stand Patric hinter ihr. »Verschwinde, ich mach das alleine.«
»Ich muss mich bei dir entschuldigen. Du hast recht. Ab sofort benehme ich mich«, raunte er ihr leise zu. »Aber könntest du das auch noch auftragen? Es ist ganz feiner Goldstaub.«
Alina drehte sich um und blickte ihm in die Augen. »Okay. Entschuldigung angenommen. Aber ab jetzt keinen Blödsinn mehr.« Zögernd griff sie nach der kleinen Dose.
»Versprochen.« Patric ging und besprach mit Chevalier die nächste Einstellung.
Als Alina auch den Goldstaub aufgetragen hatte, ging sie zurück und legte sich auf das weiße Leder. Patric gab ihr Anweisungen, wie sie sich platzieren sollte, drapierte ihr dunkles Haar über der Lehne – und erst, als alles perfekt schien, langte Chevalier in die Styroporbox und holte die kunstvoll gestaltete Korsage aus glänzender Schokolade heraus. Sie war fein ziseliert gearbeitet und hatte oben halbe Körbchen, die so eben noch Alinas Brustwarzen verdeckten. Unten endete sie in einem geschwungenen Ornament, das wie eine Spitzenborte gearbeitet war. Es war ein Traum aus Zucker und Kakao. Alina spürte die gekühlte Schokolade auf ihrer Haut und wagte kaum noch zu atmen.
Chevalier war ganz aufgeregt. »Eins meiner Meisterwerke. Wie schade, dass es eine so vergängliche Kunst ist.«
»Das ist wirklich ein atemberaubender Anblick.« Patric fotografierte, und man merkte ihm seine Begeisterung an. Dieses Stück war wirklich etwas ganz Besonderes.
Alina sagte nichts mehr. Sie hatte zu große Angst, die Korsage zu beschädigen. Chevalier beugte sich über sie und dekorierte die Korsage noch mit mehreren frostüberzogenen dunkelvioletten Veilchenblüten. Alina fühlte sich wie eine Königin. Es musste ein wunderschönes Bild sein. Zu gerne hätte sie sich selbst gesehen. Eigentlich sollte immer so fotografiert werden, dass ihr Gesicht nicht zu erkennen war, aber Patric machte viele Großaufnahmen von ihr. Sicher würde sie davon Abzüge bekommen.
Chevalier stieß erschrocken einen Schrei aus. »Oje. Sie sind zu heiß.« Rasch drehte er sich um und kam mit einem kleinen Ventilator zurück. »Wo kann ich den anschließen?« Patric zeigte ihm, wo schon ein Verlängerungskabel lag, und nach wenigen Sekunden stand Chevalier neben ihr und richtete den Ventilator auf ihren Körper. Sofort wurde ihr kalt, und die Brustwarzen richteten sich auf. Auf der linken Seite war plötzlich der Nippel zu sehen. Chevalier wollte den kleinen steifen Hügel zurückschieben, traute sich aber nicht. Verzweifelt beugte er sich über Alina und stotterte. »Ähm … ich kann … darf ich … Sie können sich ja selbst nicht bewegen.« Auf seiner Stirn erschienen Schweißtropfen, und er richtete sich auf, um seine Stirn zu trocknen.
»Soll ich das machen?« Patric kam ihm zu Hilfe.
»O ja, danke. Das wäre wirklich sehr nett von Ihnen«, stieß der Meister erleichtert aus.
Patric trat hinter Alina und versuchte mit seinem Daumen, die Brustwarze wieder unter die Schokoladenform zu drücken. Doch jetzt richtete sie sich noch viel steiler auf. »Du musst mir schon ein wenig helfen«, raunte er ihr leise zu, doch Alina zischte, ohne sich zu rühren, zurück: »Ich versuch es ja. Ich versuch es!«
Patric stellte sich hin und begutachtete, was er angerichtet hatte. Es war schlimmer als zuvor. »Vielleicht, wenn Sie die Korsage insgesamt höher auflegen?«
»Ja, eine gute Idee.« Der Belgier beeilte sich, alles erneut herzurichten, und Patric fotografierte weiter. Sehr schnell hatte er eine Unmenge an Fotos gemacht, sodass Chevalier die Halbbüste unbeanstandet wieder in ihre kühle Aufbewahrungsbox legen konnte. Alina atmete befreit auf. Patric saß schon wieder am Monitor, auf dem die Fotos im Detail zu sehen waren. Alina stellte sich hinter ihn, während der kleine Belgier noch mit dem Verpacken seines Meisterwerks beschäftigt war.
Sie war beeindruckt. »Wunderschön. Ich glaube, es gibt kein schöneres Foto von mir.«
»Ja, wirklich zauberhaft.«
»O mon dieu.« Der Belgier stand jetzt hinter den beiden und
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