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Unwiderstehlich (German Edition)

Unwiderstehlich (German Edition)

Titel: Unwiderstehlich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Noah
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Augen.
    Es war doch klar, was hier gerade passierte, oder? Als hätte sie es nicht gewusst. Aus ureigenen Motiven hatte Hugo, der Mistköter, sie mal wieder zum Kopfkino verleitet. Aber nicht mit ihr, nicht heute. Nein! Sie hatte einen Plan, und der lautete: so viele Kalorien verbrennen wie möglich. Sie drückte sich vom Becken ab, schwamm weiter, wieder im Bruststil, aber dieses Mal so, wie sie es von ihrem früheren Freund, einem Sportstudenten, gelernt hatte. Am Ende der Bahn drehte sie um und kam wieder zurück im Rückenstil. Sie drehte ihre Arme abwechselnd über den Oberkörper und bewegte ihre Beine ganz schnell. Sie wusste, dass der Stil nicht so ganz sauber war, aber es war das Beste, was sie konnte. Am Ende schlug sie an und drehte sich. Eine Unterwasserwende hatte sie vor zehn Jahren eher schlecht als recht beherrscht, aber heutzutage würde sie sich damit sicher mehr blamieren als Eindruck machen.
    Sie drehte den Kopf unauffällig. Der Typ war noch immer im Häuschen mit dem dicken Bademeister, aber jetzt bekam er etwas ausgehändigt. Er kam heraus und schlenderte zum anderen Ende des Beckens.
    Na endlich. Thea tauchte zurück ins kalte Nass und legte ihre Hände aneinander, um sie nach vorne zu stoßen und sofort kraftvoll auseinanderzudrücken. Dann den Kopf hoch, gucken, wo das Schnuckelchen war. Das war ja wohl erlaubt als kleine Motivationsspritze. Hände nach vorne, auseinanderdrücken, Kopf hoch, atmen nicht vergessen, wieder zurück ins Wasser. Und wieder Hände zusammen, nach vorne und auseinander, gucken und atmen. Ach, er stand am anderen Ende der Bahn und bückte sich an der Nachbarbahn zu einer in die Jahre gekommenen Badehaube runter.
    Okay, jetzt noch einen Zahn zulegen. Arme nach vorne, auseinanderdrücken, Kopf hoch, gucken und atmen. Arme nach vorne, auseinanderdrücken, Kopf hoch, gucken und atmen. Arme nach vorne, auseinanderdrücken, atmen, Kopf zu spät hoch.
    Thea prustete. Ihr Gesicht schnellte nach oben, und ihr Mund schnappte nach Luft, während sie aber gleichzeitig versuchte, das eingeatmete Wasser aus der Lunge zu bekommen. Sie ruderte mit den Armen, um nicht unterzugehen. Ihr Körper krampfte sich zusammen, als sie laut hustete. Falsche Reihenfolge, schoss es ihr durch den Kopf.
    Sie bekam am Rande mit, dass der Bademeister die Hände in die Seite gestemmt hatte und zu ihr rüberschaute. Sollte sie jetzt etwa einen auf ertrinkende Nixe machen? Sicher würde er sie retten. Aber das müsste sie dann als den miesesten Flirtversuch in ihrer langen Geschichte des Anbaggerns verbuchen. Das wollte sie nicht. Sie signalisierte mit einem merkwürdigen Handwedeln, dass alles in Ordnung war, und versuchte, die letzten Meter zum Beckenrand mit so viel Würde zurückzulegen, wie ihr noch möglich war.
    Am Rand angekommen, hielt sie sich fest und hustete sich erst einmal richtig aus. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie kam sich echt blöd vor.
    »Geht’s wieder?«, erkundigte sich eine Stimme interessiert bei ihr. Und als Thea es endlich schaffte hochzublicken, schauten wasserblaue Augen ernsthaft besorgt zu ihr herunter.
    Sie nickte und zog sich die Brille vom Kopf. Mann, war das eine Pleite.
    »Ich dachte schon, ich müsste mal wieder meine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen.«
    Thea rang um ein Lächeln. »Nicht nötig.« Mist, das war so eine Steilvorlage gewesen. Wieso hat sie nicht irgendwas Cooles darauf gesagt? Irgendwas, das ihm zeigte, dass sie wenigstens außerhalb des Schwimmbeckens eine gute Figur machte.
    »Schade.« Er grinste zuckersüß.
    »Andererseits, wenn du unbedingt mal wieder üben musst, stelle ich mich gerne zur Verfügung.«
    »Ich auch«, krächzte es heiser hinter Thea. Die beiden hatten nicht mit der Rentnerin gerechnet, die noch immer am Beckenrand Wasser trat.
    »Ja, Frau König. Ich weiß.« Er stand seufzend auf. »Ich weiß das. Der Hauptbademeister hat mir schon Bescheid gesagt, dass ich bei Ihnen darauf gefasst sein muss.«
    Frau König verstand den Witz wohl nicht, denn sie drehte sich schnaubend um und paddelte davon. Er verzog sein Gesicht, als ob er etwas falsch gemacht hätte, und grinste Thea verschwörerisch an. »Auweia. Wenn das mal nicht einen Eintrag in die Personalakte gibt.«
    »In dem Fall würde ich für dich aussagen. Da kannst du ganz auf mich zählen.« Sie schob sich ihre Brille über die Augen und rückte sie gerade. Grinsend stieß sie sich vom Beckenrand ab. Jetzt war Rückenstil dran. Gottseidank, denn so konnte Thea noch

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