Unwiderstehlich sinnlich
lächelte zufrieden.
Er machte sich jedoch keine Illusionen darüber, aus dem gleichen Holz wie sein Vater geschnitzt zu sein. Unzählige Male hatte man Ryder das bestätigt. Daraus folgerte er, dass er für die Liebe, vor allem die große wahre Liebe, nicht taugte und daher nur eine Zweckheirat infrage kam. Auf diese Weise würde er nicht allein leben müssen und einmal eine Familie haben – auch ohne die tiefe Liebesbeziehung zu einer Frau.
Jetzt hörte er vom Flur her eine charmant klingende Stimme. Macy besprach sich noch schnell mit ihren Mitarbeitern und würde gleich bei ihm sein.
Ehe Ryder sich’s versah, erschien sie im Türrahmen. Mit ihren großen bernsteinfarbenen Augen blickte Macy ihn erwartungsvoll an. Ihr glänzendes kastanienbraunes Haar fiel ihr wie ein seidener Vorhang über die Schultern. Unter ihrem Kostümrock ragten lange wohlgeformte Beine hervor. Ryder musste sich zusammenreißen, um sich nicht von dem Anblick fesseln zu lassen, und bedeutete ihr mit der Hand, ins Büro zu treten.
Als Macy vor ihm stand, kam sie ihm so zart und bezaubernd vor, dass er sie am liebsten in den Arm genommen hätte.
„Sie wollten mich sprechen, Mr Bramson?“
Ihre Stimme brachte ihn in die Realität zurück. „Nennen Sie mich doch Ryder.“
Macy nickte. „Okay, Ryder.“
„Sie haben bei Ihrem Projekt hervorragende Arbeit geleistet“, begann er. „Ich brauche Ihnen wohl nicht zu erklären, dass ich bei meiner Entscheidung, ob wir uns in Australien niederlassen, ganz auf Sie verlassen muss. Aber ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei.“
„Danke.“ Macy ließ sich zu keiner sichtbaren Gefühlsäußerung hinreißen und blickte ihn kühl an. Aber so wie sie die kleine Nase hob und ihre Augen funkelten, erinnerte sie Ryder an eine Katze. Das mochte er sehr.
Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Gab es irgendwelche Probleme?“
Lässig zuckte Macy mit den Schultern. „Keine, mit denen ich nicht fertig geworden wäre.“
Eine ausgezeichnete Antwort. Ryder lächelte. Er musste zugeben, dass diese Frau ihm ausgesprochen gut gefiel. Drei Wochen zuvor, nachdem das Testament seines Vaters verlesen worden war, hatte er sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, sie zu heiraten. Sie passten gut zusammen, hatte er herausgefunden. Beide hatten sie keine starke Bindung an die Verwandtschaft, kamen aus bekannten vermögenden Familien und mieden so weit wie möglich den damit einhergehenden Publicity-Rummel.
In erster Linie wollte Ryder Macy jedoch heiraten, weil er die Firma ihres Vaters kaufen wollte, die beträchtliche Anteile am Bramson-Konzern besaß.
Ryders Vater hatte den Konzern in seinem Testament nämlich zwischen seinen legitimen Nachkommen und den außerehelichen Kindern aufgeteilt. Neben seiner Lebensmittelkette hatte der alte Bramson auch eine Hotelkette aufgebaut. Ryder hatte immer erwartet, dass seine Halbbrüder die Bramson Hotels erben würden und er selbst den Bramson Lebensmittelkonzern, für den er sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hatte.
Der unerwartete Tod seines Vaters und das Testament hatten kaufmännisch gesehen jedoch ein Chaos angerichtet. Weder Ryder noch seine Halbbrüder besaßen genug Firmenanteile, um den Kurs des Konzerns zu bestimmen, und die Chefetage hatte sich zum Schlachtfeld entwickelt. Damit konnte ein Vollblutmanager wie Ryder nicht leben. Verzweifelt hatte er nach einer Lösung gesucht.
Auf seine Mutter hatte er dabei nicht zählen können. Sie war durch die Untreue ihres Mannes und die daraus folgenden Skandale eine verbitterte alte Frau geworden, die sich überhaupt nicht mehr für das Familienunternehmen interessierte. Ryder hingegen strebte mit allen Mitteln die Anteilsmehrheit an, sodass er den Konzern wie gewohnt leiten und somit vor dem Zerfall retten konnte.
Der Schlüssel dazu war die Firma von Macys Vater, denn Ian Ashley hielt Anteile am Bramson-Konzern. Zusammen mit Ryders eigenen Anteilen würden sie ausreichen, um den Bramson-Konzern zu kontrollieren.
Eigentlich war es ganz einfach. Ryder musste nur noch Macy Ashley davon überzeugen, ihn zu heiraten. Aber die Sache eilte, sodass er keine Zeit zu verlieren hatte.
Von der Geheimklausel für den Verkauf der Firma Ashley wusste Macy sicher nichts. Ian Ashley war ein so konservativer Geschäftsmann, dass er seine Firma nur an einen Nachfolger weitergeben wollte. Da er jedoch zwei Töchter hatte, würde er die Firma seinem ersten Schwiegersohn anvertrauen und auf einen Enkel
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