Unwiderstehlich sinnlich
Ryder erzählte, hätte Macy wirklich nicht erwartet. „Sie meinen, Sie waren nur aufgrund eines Fotos von mir beeindruckt?“
„Ja“, antwortete er sehr überzeugt.
Macy war völlig verwirrt, denn sie konnte ihm am Gesicht ansehen, dass er die Wahrheit sagte. Ryder Bramson, ein Mann, dem die Welt zu Füßen lag, der als einer der begehrtesten Junggesellen galt, hatte sich in ein altes Foto von ihr verguckt. Ihr wurden die Knie so weich, dass sie sich wieder setzen musste. So unglaublich es auch klang, er meinte es offensichtlich ernst.
Dann fiel ihr noch etwas ein, das er bei seinem Heiratsantrag erwähnt hatte. „Sie konnten tatsächlich zwischen mir und meiner Schwester wählen und haben mich vorgezogen?“
„Ja“, beteuerte Ryder. „Das habe ich Ihnen doch schon erzählt.“
„Damals habe ich Ihnen das nicht geglaubt“, gab sie zu.
„Ich habe Sie nie angelogen, Macy, und das werde ich auch in Zukunft nicht tun.“
Sie verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln. „Aber seit wir uns kennen, haben Sie mir schon öfter mal etwas verheimlicht. So haben Sie mir zunächst nichts davon gesagt, dass mein Vater Sie auf die Idee gebracht hat, mich heiraten zu wollen. Sie haben mir auch nicht erzählt, dass Sie das ganze Apartmenthaus, in dem ich wohne, kurzerhand gekauft haben. Ich frage mich natürlich, was Sie mir noch alles verheimlichen.“
Bevor Ryder etwas darauf erwidern konnte, klopfte es, und Bernice steckte den Kopf zur Tür herein. „Ihr nächster Besucher ist da.“
„Er soll noch etwas warten.“
Macy nutzte die Gelegenheit, um schnell aufzustehen. „Ich will nicht länger stören.“
Aber ehe sie sich umwenden konnte, hielt Ryder ihre Hand fest. „Ich habe jedes Wort, was ich sagte, ernst gemeint.“ Sein Blick blieb an Macys Lippen hängen. „Nehmen Sie meinen Antrag an.“
Als ihre Hand in seiner lag, spürte Macy wieder die knisternde Spannung zwischen ihnen. Ihr wurde heiß, weil Ryder und sein Mund ihr so nah waren. Für einen Moment schloss sie die Augen, um sich mental gegen seine Anziehungskraft zu wappnen. Dann machte sie einen Schritt zurück, woraufhin Ryder ihre Hand losließ.
Eilig ging Macy zur Tür, wandte sich jedoch noch einmal zu ihm um. „Ich schätze Ihr Vertrauen, Ryder, aber wir wissen wohl beide, dass wir niemals heiraten werden.“
5. KAPITEL
Macy atmete tief durch und umklammerte den Griff ihres Aktenkoffers fester, bevor sie mit Todesverachtung in die kleine Chartermaschine stieg. Wegen ihrer Flugangst wurde jede Reise zur Mutprobe, aber Macy würde niemals aufgeben und sich ihren Ängsten immer wieder aufs Neue stellen.
In dem Moment, als sie Ryder erblickte, der bereits in einem der bequemen Sessel saß, achtete sie nicht mehr auf das flaue Gefühl in ihrem Magen.
„Guten Morgen, Macy“, begrüßte er sie.
„Guten Morgen“, antwortete sie leise.
Ryder musterte sie leicht erstaunt. Ob er etwas gemerkt hat? fragte sich Macy. Er war der Letzte, der etwas von ihrer Phobie erfahren sollte, da sie sich ihm ohnehin schon ausgeliefert fühlte. Seine enorme Anziehungskraft blieb nicht ohne Wirkung.
Einige Sitzreihen von ihm entfernt blieb Macy stehen, verstaute ihren Koffer und legte den Mantel ab. Ehe sie sich setzen konnte, winkte Ryder ihr jedoch. „Setzen Sie sich bitte zu mir. Ich möchte, dass Sie mir die Tagesordnung für Sydney erläutern.“
Das passte Macy gar nicht, denn dann würde er bestimmt mitbekommen, dass sie äußerst ungern flog. Spätestens wenn sie landeten. Sie hasste Landungen.
„Ich habe das Reiseprogramm für Sie doch schon zusammengefasst. Mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht dazu sagen. Wir müssen die Besichtigungen vor Ort abwarten. Sie könnten die Zeit nutzen, um die Berichte Ihrer amerikanischen Firmen zu lesen.“ Macy hatte nämlich gesehen, wie Bernice ihm mehrere Quartalsberichte in die Tasche gepackt hatte.
Lächelnd streckte Ryder seine langen Beine aus und legte die Füße übereinander. „Warum sollte ich mich jetzt mit meinen anderen Firmen befassen, wo Sie mir doch Rede und Antwort stehen können?“
Mit einem unterdrückten Seufzer gehorchte Macy und nahm neben ihrem Chef Platz. Er wird es schon nicht merken, machte sie sich Mut. Seit vielen Jahren plagte sie diese Flugangst, und niemand hatte bisher davon erfahren. Warum sollte es bei Ryder anders sein?
Nachdem sie ihren Sicherheitsgurt angelegt hatte, nahm Ryder Blickkontakt zu ihr auf. „Erzählen Sie mir doch etwas über Ihre Zeit in
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