Unwiderstehlich sinnlich
Ryder jedoch seine Hand auf Macys Arm, und für Sekunden trafen sich ihre Blicke. „Ich möchte Sie in meinem Büro sprechen, Macy. Wäre es Ihnen in zwanzig Minuten recht?“
Plötzlich wurde ihr flau im Magen. Ihr erster Gedanke war, sich eine Entschuldigung auszudenken, damit sie nicht mit Ryder allein sein musste. Sie war sich nämlich sicher, dass er sie nicht wegen des Projekts zu sich bat. Es ging ihm um ein persönliches Gespräch, das sagte ihr ihr weiblicher Instinkt.
Aber trotz allem, was vorgefallen war, blieb er ihr Chef, und sie musste sich fügen. „Ja, ich werde da sein.“ Mit hoch erhobenem Kopf eilte sie in ihr Büro.
Dort versuchte Macy sich, so gut es ging, zu beschäftigen und nicht auf die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu achten. Als die Uhr auf ihrem Computer dann den vereinbarten Zeitpunkt anzeigte, stand sie rasch auf, strich sich den Rock glatt und machte sich auf den Weg. Ich schaffe das, sagte sie sich entschlossen, ich werde mit ihm fertig, habe schon ganz andere Schwierigkeiten bewältigt.
Vor Ryders Büro angekommen, klopfte sie an seine Tür. „Herein!“, hörte sie ihn rufen. Seine Stimme kam ihr tiefer als sonst vor.
Als Macy die Tür öffnete, sah sie Ryder am Schreibtisch sitzen, einen Stapel Papiere vor sich, von dem er jedes Blatt einzeln unterschrieb. Er schaute nur kurz zu ihr auf. „Schließen Sie bitte die Tür, und setzen Sie sich.“
Jetzt erinnerte sie sich spontan an mehrere Situationen, in denen sie auch allein mit ihm gewesen war, und bekam Herzklopfen. Macy musste an die Taxifahrt denken, als Ryder sie nach ihrer Verabredung nach Hause gebracht hatte. Aber vor allem daran, wie er sie im Foyer ihres Apartmenthauses geküsst hatte und sie fast dahingeschmolzen wäre.
Gleich darauf riss sie sich jedoch zusammen. So etwas wird nicht mehr vorkommen, beruhigte sie sich. Ryder hatte ihr sein Angebot unterbreitet, und sie hatte es abgelehnt. Jetzt waren sie nichts anderes als Chef und Angestellte. Und so sollte es auch bleiben.
Auch als Macy sich vor seinen Schreibtisch gesetzt hatte, blickte Ryder nicht auf und fuhr emsig fort, die Papiere zu unterschreiben. „Es dauert nur noch ein paar Minuten. Wissen Sie, Bernice braucht die Unterlagen dringend für den Versand. Der Kurier wartet.“
„Ist schon okay.“ Macy schlug die Beine übereinander und beobachtete Ryder beim Unterzeichnen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er Linkshänder war.
Schließlich ließ er seinen Stift fallen, legte alle unterschriebenen Blätter auf einen Stapel, drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage und rief seine Assistentin. Bernice eilte sofort herbei, um die Papiere entgegenzunehmen. Beim Hinausgehen rief sie Macy noch einen freundlichen Gruß zu.
Danach lehnte Ryder sich in seinen Chefsessel zurück und streckte die Arme aus, sodass Macy reichlich Gelegenheit bekam, seine breiten, muskulösen Schultern zu betrachten.
Das vermied sie jedoch, weil sie sich nicht wieder von ihm beeindrucken lassen wollte. Natürlich war Ryder ein attraktiver Mann – ausgesprochen attraktiv – mit einer Topfigur, und er küsste unbeschreiblich gut.
Aber er war kein Mann zum Verlieben. Denn er wollte sie nur heiraten, um eine Firma kaufen zu können. So sexy sie ihn auch fand, sie durfte sich nicht von ihm verführen lassen. Sonst würde er sie am Ende noch heiraten, ohne dass sie es wirklich wollte. Das traute sie ihm zu, denn er konnte sehr überzeugend sein.
Ryders Lächeln war auch jetzt wieder ungemein charmant. „Haben Sie alles für unsere Reise nach Sydney vorbereitet, Macy?“
„Ja, ich werde Ihnen noch einen Bericht über …“
„Sie wissen doch, dass ich solche Berichte nicht lese.“ Nach einer kurzen Pause fuhrt er fort: „Ich verstehe schon, dass Sie dieser Reise mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Aber ich versichere Ihnen, dass ich mich wie ein Gentleman benehmen werde.“
„Ja, ich weiß“, erklärte Macy. Sie nahm es ihm auch ab, aber das half ihr nicht, die eigenen verwirrenden Gefühle für ihn zu verstehen.
„Wenn Sie jedoch Ihre Meinung während der Reise ändern sollten …“ Auf einmal bekamen Ryders Augen einen warmen Glanz. „Ich werde mich gern gedulden, wenn Sie noch Zeit brauchen.“
Gerade dieser Glanz in seinen Augen ließ Macy aufmerken. Ihr Chef hatte eine ganz besondere Art, sie immer wieder zu verblüffen und in Rätseln zu sprechen.
„Sie meinen, ob ich meinen Entschluss ändere, Sie nicht zu heiraten?“
Ryder zuckte seine
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