Unwiderstehlich sinnlich
schon, wie sehr du davon überzeugt bist.“
„Mein Vater hat meine Mutter nicht aus Liebe, sondern nur wegen des Geldes geheiratet. Sie stammt nämlich aus einer sehr wohlhabenden Familie, und er brauchte Kapital, um zu expandieren.“
„Das finde ich entsetzlich“, bemerkte Macy empört.
„Aber ich benehme mich fair, Macy. Ich habe dir nie versprochen, was ich dir nicht bieten kann: die wahre Liebe.“
Sie verzog das Gesicht und lächelte traurig. „Danke für deine Aufrichtigkeit, Ryder.“
Es rührte ihm das Herz, und er nahm Macy spontan in die Arme. Aber ausgerechnet in diesem Moment klingelte sein Handy. Nachdem er sie zärtlich auf die Wange geküsst hatte, ließ er Macy rasch los. „Das wird mein Bruder sein.“
Sie nickte und ging zurück an den Herd, während Ryder sich meldete. „Bramson.“
„Hier spricht Seth Kentrell.“
„Du weißt schon davon?“
„Ja, Pia Baxter hat es mir gerade mitgeteilt. Jemand braucht Geld.“
Trotz aller bitteren Gefühle und Erinnerungen schaffte Ryder es, über seinen eigenen Schatten zu springen. „Ich glaube, wir sollten uns persönlich treffen, um eine gemeinsame Strategie abzustimmen.“
Zunächst herrschte Schweigen, sodass Ryder schon glaubte, sein Bruder habe dieses Friedensangebot ignoriert. Aber schließlich hörte er, wie Seth sich räusperte. „Ja, es kann nicht schaden, wenn wir uns besprechen. Wann passt es dir?“
„Ich bin zurzeit in Australien, aber ich will sehen, dass ich für morgen ein Rückflug-Ticket bekomme. Am besten, ich melde mich, wenn ich gelandet bin.“
„Mach das.“
„Noch eine Frage“, sagte Ryder, und es kostete ihn große Überwindung. „Wann ist die Beerdigung von Jesse?“
„Wenn du morgen fliegst, kannst du es noch schaffen. Wir mussten das Begräbnis verschieben, weil unsere Mutter nach England verreist war.“
„Gut, wir besprechen alles Weitere vor Ort.“ Ryder überlegte, wie er das allererste Telefonat mit seinem Halbbruder beenden sollte. „Bis dann.“
Nachdem Ryder seine Sekretärin beauftragt hatte, ihm für den nächsten Tag einen Rückflug nach Amerika zu buchen, wandte er sich wieder Macy zu. Sie stand am Herd und rührte die Schokoladenmasse.
„Warum hast du Schokolade eingeschmolzen?“, erkundigte er sich.
„Ich wollte dir den Unterschied zwischen der Schokolade nach Originalrezeptur und der mit der für den australischen Markt geänderten Rezeptur demonstrieren.“
„Okay, hier bin ich.“ Ryder umfasste von hinten Macys Taille.
Als Macy sich an seinen kraftvollen warmen Körper schmiegte und seinen Duft einatmete, wünschte sie für einen Moment, dass der Rest der Welt untergegangen wäre. Sie sehnte sich danach, noch einmal ganz allein mit Ryder zu sein, so wie in der Hotelsuite in Sydney, wo sie sich einen ganzen Tag lang leidenschaftlich geliebt hatten.
Aber es wird Zeit, dass ich aufwache, sagte sie sich dann. Es war nur ein Sexabenteuer. Ryder ist zu wahrer Liebe nicht fähig.
Entschlossen befreite sie sich aus seiner Umarmung. „Ich glaube, das lassen wir jetzt lieber.“ Schnell schaltete sie die Herdplatten aus. „Du hast sicher wichtigere Dinge zu tun, musst deine Rückreise vorbereiten, Koffer packen.“
„Nichts Dringendes“, versicherte er ihr. „Und jetzt erklär mir dein Schokoladen-Experiment.“
Aber Macy zögerte immer noch, denn plötzlich war ihr das Herz unsagbar schwer. Erst als er sie noch einmal energisch darum bat, tat sie Ryder den Gefallen.
Sie nahm einen Holzlöffel voll geschmolzener Schokolade aus dem einen Topf und ließ die recht flüssige Masse zurücklaufen. „Das ist die original Diva Schokolade, wie sie in den Staaten verkauft wird.“
Aufmerksam schaute Ryder Macy über die Schulter. „Okay.“
Anschließend nahm sie eine Probe aus dem anderen Topf. Die Masse war zäher und tropfte nicht so schnell vom Löffel. „Das ist die Schokolade mit der geänderten Rezeptur. Sie hat einen höheren Schmelzpunkt, damit sie in dem heißen australischen Klima nicht zu schnell schmilzt.“
Dann ließ Macy den Löffel sinken. „Aber sprechen wir lieber von deiner Abreise, Ryder.“
Er beugte sich jedoch noch weiter zu ihr vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Dazu habe ich keine Lust.“
„Sei vernünftig, Ryder. Wenn dein Flug schon morgens geht, bleiben dir nur noch ein paar Stunden.“
Er hauchte einen Kuss auf ihren Hals. „Ich werde dich so vermissen.“
Einerseits wollte Macy ihm nur zu gern glauben. Sie wusste ja, dass sie ihn
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