Unwiderstehlich sinnlich
auch furchtbar vermissen würde. Aber andererseits sagte sie sich, dass er sie ja nicht einmal gefragt hatte, ob sie mitkommen wollte. „Du wirst es überleben.“
Darauf tauchte Ryder einen Finger in die Schokolade. Nachdem er Macy sanft herumgedreht hatte, bestrich er ihre Unterlippe mit der warmen Schokoladenmasse. „Das kommt ganz darauf an, was du unter Überleben verstehst.“
Er neigte den Kopf und leckte ihr die Schokolade von der Lippe, bevor er Macy einen zärtlichen Kuss gab.
„Ich werde dich doch auch vermissen“, gestand sie Ryder, nachdem sie Luft geholt hatte. Das war die reine Wahrheit. In der kurzen Zeit, seit sie ihn kannte, war er zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden.
Auf einmal meldete sich die Stimme ihrer Vernunft: Du bist wohl verrückt geworden, dich in einen Mann zu verlieben, der es wie sein Vater versteht, seine Gefühle für eine Frau an-oder auszuschalten.
Schlagartig wurde Macy bewusst, wie töricht sie sich benahm. Wenn Ryder sie auch jetzt glühend begehrte, so würde das nicht ewig andauern. Bei der Vorstellung, dass er sich auch als Ehemann bald in „den Roboter“ verwandeln würde, kamen ihr fast die Tränen.
Nichts davon ahnend, bestrich Ryder ihre Lippen nun mit der halbflüssigen Schokolade aus dem anderen Topf. „Ich weiß gar nicht, wie ich das aushalten soll ohne dich.“ Er stöhnte. „Glaub mir, Macy, wenn es nicht um die Beerdigung und das erste Treffen mit meinem Bruder ginge, würde ich dich mitnehmen“, erklärte er. „Aber jetzt halt still, damit ich den Unterschied zwischen den Rezepturen herausschmecken kann.“
Als sein Mund genießerisch über ihre Lippen fuhr, um die Schokolade zu probieren, beschleunigte sich Macys Puls. Sie schlang die Arme fest um Ryder und presste ihn an sich, denn sie wollte ihn ganz nah an ihrem Herzen spüren, während sie sich küssten. Sie genoss jeden einzelnen Augenblick und wünschte, dieser Kuss würde niemals enden.
Irgendwann musste Ryder ihren Mund wieder freigeben, um Atem zu holen, lehnte jedoch seine Stirn an ihre. „Hm, das war sehr interessant“, murmelte er schwärmerisch. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich schon den vollen Effekt gekostet habe.“
Ehe Macy wusste, wie ihr geschah, öffnete er die obersten Knöpfe ihrer Bluse mit der einen Hand, während er mit der anderen den Holzlöffel aus dem ersten Schokoladentopf nahm. Sorgfältig strich er die am Löffel haftende Schokoladenmasse in ihren Ausschnitt. Als er sich danach über Macy beugte, um mit seiner Zunge davon zu kosten, warf sie spontan den Kopf zurück und stöhnte lustvoll auf.
Nachdem er die gesamte Schokolade aufgeleckt hatte, wandte er sich zum Herd um und rührte in der dickflüssiger werdenden Masse.
Allein gelassen, vernahm Macy wieder die warnende Stimme ihrer Vernunft: Du wirst dein Leben lang an gebrochenem Herzen leiden, wenn du jetzt nicht aufpasst.
Je länger Macy über sich und Ryder nachdachte, desto klarer erkannte sie, in welch großer Gefahr sie schwebte. Sie würde es einfach nicht ertragen, wenn der Mann, den sie liebte, sie nicht ebenso lieben könnte und sich am Ende noch gleichgültig von ihr abwenden würde.
Sie fasste einen Entschluss. Soll er mich ruhig heiraten, um Ashley International kaufen zu können, dachte sie, aber ich werde niemals mit ihm zusammenleben, niemals Kinder mit ihm haben. Es war eine bittere Entscheidung. Macy sah jedoch keinen anderen Ausweg, wie sie sich sonst vor lebenslangem Leid schützen konnte.
Als Ryder sich wieder zu ihr umwandte, legte sie ihm die Hand auf die muskulöse Brust. „Ryder, wir müssen über unsere Ehe reden. Ich möchte doch einiges anders halten als besprochen.“
„Später.“ Ohne darauf zu achten, dass sie ihn mit der Hand auf Abstand halten wollte, streifte er ihr die Bluse über einen Arm und küsste Macy verlangend auf die Schulter.
Ryders Lippen schienen vor Leidenschaft zu glühen, und Macy hatte das Gefühl, ebenso dahinzuschmelzen wie die Schokolade. Dennoch fand sie noch die Kraft, um das eine Wort zu flüstern. „Warte.“
Erstaunt hob Ryder den Kopf und schaute Macy fragend in die Augen.
Er merkte zwar, dass etwas mit ihr nicht stimmte, hatte jedoch keine Vorstellung davon, was in ihr vorging. Sie war hin-und hergerissen zwischen ihrem Gefühl und dem Verstand, der sie zur Vorsicht mahnte. Ihr graute vor ihrem Entschluss. Denn wenn sie die Heiratsurkunde erst unterzeichnet hätte und sich an ihre eigenen Regeln hielt, würde es keine privaten
Weitere Kostenlose Bücher