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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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bebten, als kämpften sie gegen seine eiserne Kontrolle an. Er atmete tief durch, presste dann die Lippen zusammen.
    Der Blick dieser fremden Augen richtete sich auf mich, und Grauen lag in ihnen, doch es wich schnell etwas anderem: reiner Gier. »Geh!«
    Er musste es mir nicht zweimal sagen. Ich kroch fort von ihm, nahm mir nicht einmal die Zeit aufzustehen. Auf allen vieren wich ich durch den Schutzzauber zurück, fiel die kleine Stufe hinunter und blieb auf dem Boden von Bes Garderobe liegen. Ich keuchte und war erneut der Panik nahe, denn die Caprihose hatte sich mir um die Oberschenkel gewickelt und behinderte mich. Doch Pritkin folgte mir nicht durch den Zauber.
    Ich wusste nicht, ob er sich beruhigte oder mir, indem er seine ganze Selbstbeherrschung aufbot, einen Vorsprung verschaffte. Mir lag nichts daran, herauszufinden, was geschehen würde, wenn er vollkommen die Kontrolle über sich verlor, aber wie sah die Alternative aus? Sollte ich in ein Spielkasino voller Kriegsmagier laufen, die mir nach dem Leben trachteten?
    Ich rang noch immer mit meiner Hose und war auf der Suche nach klaren Gedanken, als sich die Tür öffnete und Be hereinkam. Sie zögerte, als sie mich sah, und eine bemalte Braue fuhr nach oben. Ich fühlte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. »Es ist nicht so, wie es aussieht«, sagte ich schnell.
    »Entspann dich, Schätzchen«, erwiderte sie und zog ihre lange Rosenschleppe herein. »Wir alle enden irgendwann mal mit dem Schlüpfer an den Fußknöcheln.«
    »Mein Schlüpfer ist genau da, wo er sein sollte!«, sagte ich empört und versuchte aufzustehen. Aber die Caprihose wollte davon nichts wissen, und ich landete auf dem Boden. Im gleichen Augenblick hörte ich eine Lautsprecherdurchsage in der Bar.
    »Ladys und Gentleman, bedauerlicherweise müssen wir Ihnen mitteilen, dass es zu einer Bombendrohung gegen das Hotel kam. Um Ihrer Sicherheit willen evakuieren wir das Gebäude, damit sich Spezialisten um das Problem kümmern können. Bitte verlassen Sie das Hotel durchs Foyer und bewahren Sie die Ruhe.«
    »Sie suchen uns«, teilte ich Be mit und versuchte, nicht auszurasten. »Wenn wir mit den anderen Leuten hinausgehen, entdecken sie uns, und wenn nicht… In einem leeren Hotel dauert es bestimmt nicht lange, bis sie uns finden!«
    Be wirkte nachdenklich, verlangte jedoch keine Erklärung. Ast dein Freund zu einem Glamourzauber imstande?«
    »Ja, aber wir haben es mit Kriegsmagiern zu tun. Sie würden einen solchen Zauber sofort erkennen!« Außerdem glaubte ich nicht, dass Pritkin in seinem gegenwärtigen Zustand zu irgendwelchen komplizierten Zaubern imstande war.
    »Vielleicht habe ich eine Idee«, sagte Be. »Gib mir eine Minute.« Sie kehrte in die Bar zurück.
    Ich nahm auf ihrem Stuhl Platz und brachte meine Klamotten in Ordnung, was mit Händen, die immer wieder zittern wollten, nicht ganz einfach war. Ich hatte es gerade geschafft, als Be zurückkehrte. »Mit den Mädchen ist alles okay – sie sind sauer auf den Kreis, weil er die Premiere ruiniert hat. Jetzt müssen wir nur noch deinen Freund überzeugen.«
    »Wovon überzeugen?«
    Be sagte es mir. Ich starrte sie noch immer schockiert an, als Pritkin durch den Zauber kam. Sein Gesicht glühte, aber abgesehen davon wirkte er einigermaßen gefasst. Was sich bald änderte.
    »Nein«, sagte er kategorisch, und ein Muskel zuckte in seiner Wange, als Be es ihm zum zweiten Mal erklärte.
    »Du hast genau den richtigen Körper dafür, Schätzchen«, schmeichelte sie ihm und hob ein silbern glänzendes Futteralkleid. »Ich ziehe kein Kleid an!«
    Be Gehrenswert schürzte die Lippen, die derzeit ein leuchtendes Orange zeigten, und nahm etwas Funkelndes und Violettes vom Gestell hinter sich.
    »Wie wär’s dann mit diesem Catsuit? Das Ding ist hauteng, und daher müssen wir gewisse Teile verbergen, aber dabei bin ich dir gern behilflich…«
    Ich hielt Pritkins Arm fest und bewahrte den Catsuit davor, zerrissen zu werden. »Die Magier wissen, wie du aussiehst«, sagte ich. »Und selbst wenn sie es nicht wüssten… Du bist voller Blut. Dein derzeitiges Erscheinungsbild würde dich draußen sofort verraten!«
    »Wenn ich in dieser Nacht sterben muss, dann wenigstens mit einem Rest Würde!«
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte ich und lehnte mich an die Wand. Meine fast acht Zentimeter hohen, feuerrot glitzernden Mary Janes waren an den Knöcheln genauso hart, wie sie aussahen. »Du hast gerade einen Tag im Körper einer Frau

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