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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Saunders rutschte an der Wand herab, fiel auf einen Wagen, rollte herunter und wurde von der Eisenstange über einem Speisekartenschild aufgespießt.
    Ich schluckte und wandte den Blick ab, als der Körper zu zucken begann. Kein Zweifel – er war nicht abgeschirmt gewesen.
    Der Magier, der meinen Arm hielt, drehte ihn mir grob auf den Rücken. Ich schrie auf und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, aber selbst wenn mir das gelungen wäre – wohin hätte ich mich wenden sollen? Eine weitere Gruppe von Magiern lief auf uns zu, als ob unsere Bande Verstärkung brauchte.
    Einer von ihnen, ein großer Afroamerikaner in einem ramponierten Mantel, trat durch den Kreis, der uns umgab, auf mich zu. »Hallo, Cassie«, sagte er und sah den Magier an, der mich festhielt. »Lass sie los, mein Sohn.«
    »Sie ist eine Geächtete! Und sie hat gerade den Vogt getötet!«
    Caleb sah sich um, bis sein Blick auf den immer noch zuckenden Saunders fiel. »Scheint mir nicht tot zu sein. Solltet ihr Jungs ihn nicht besser da runterholen?«
    Ich hatte plötzlich den Arm frei, als die Lehrlinge zu ihrem aufgespießten Anführer liefen.
    »Caleb…« , begann Pritkin.
    Sein einstiger Kollege hob die Hand. »Jonas hat uns gerufen. Er sprach von einer Herausforderung, die Saunders abgelehnt hat.«
    »Ja.« Pritkin stand plötzlich sehr still.
    Caleb wechselte einen Blick mit den Magiern, die er mitgebracht hatte. Keiner von ihnen wirkte jung genug, um ein Lehrling zu sein. Mehrere hatten graues Haar, und ein oder zwei schienen in Marsdens Alter zu sein. Ihre Gesichtsausdrücke reichten von verdrießlich über angewidert bis hin zu Kriegsmagier-neutral.
    »Ich schätze, damit hat er sich selbst zu einem Geächteten gemacht.«
    »Und was ist mit uns?«
    Caleb lächelte dünn. »Eigentlich werdet ihr noch immer steckbrieflich gesucht. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass der Mann, der die Haftbefehle herausgab, selbst unter Verdacht geraten ist.« Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Pritkins Hand schloss sich fester um meinen Arm. »Woraus folgt… Wenn ich euch sehe, muss ich euch verhaften.«
    Pritkin nickte. »Übrigens gefiel mir der alte Mantel besser«, sagte Caleb und wandte sich ab.
    Be Gehrenswert setzte sich sofort in Bewegung, als sich die Gruppe der Magier vor uns teilte. Mit der Hand fächerte sie sich Luft zu. »Ich hätte nicht gedacht, einmal so etwas zu sagen, aber hier gibt’s eindeutig zu viel Testosteron. Lasst uns gehen.« Sie marschierte geradewegs zu den Aufzügen.
    »Wir müssen Apollo finden«, sagte ich und hielt sie fest. »Hier unten ist er nicht. Wir müssen nach oben.«
    »Du fühlst ihn also?«
    »O ja. Da oben gibt es eine Präsenz, und ob. Allerdings scheint es mir eher ein Was und weniger ein Er zu sein.«
    »Er ist… nicht in dem Sinne menschlich«, erklärte ich, ohne in die Einzelheiten zu gehen.
    »Ich hätte nicht dreißig Minuten, sondern eine ganze Stunde verlangen sollen«, brummte Be und wandte sich erneut den Aufzügen zu.
    Pritkin ergriff ihren Arm. »Im Lift könnten wir festsitzen. Saunders’ Leute sind überall, und es wird eine Weile dauern, sie zusammenzutrommeln.«
    Be sah ihn an, und dann ging ihr Blick zur Treppe. »Du erlaubst dir wohl einen Scherz, Süßer.«
    Nein, er meinte es ernst. Natürlich trug Pritkin jetzt wieder seine Stiefel, während Be und ich auf Plateauschuhen standen, die fast so hoch waren wie die Stufen. Damit auch nur einen Stock nach oben zu gehen, lief auf eine sportliche Höchstleistung hinaus. Nach fünf Etagen war ich schweißgebadet und hatte den Eindruck, dass hinter meinen Lidern kleine Explosionen stattfanden.
    Gebückt blieb ich im Treppenhaus stehen und schnappte nach Luft, nur von der Hand am Geländer auf den Beinen gehalten. Pritkin warf mich einfach über seine Schulter und marschierte weiter, was ihm einen nachdenklichen Blick von Be einbrachte. »Schlagen Sie sich das aus dem Kopf«, sagte er. »Ich trage Sie nicht.«
    »Daran habe ich nicht gedacht«, gurrte sie, und er errötete. Ich schätze, es befanden sich keine Magier im Treppenhaus, denn Bes Lachen war bis unten ins Foyer zu hören.
    Als wir das Ende der Treppe erreichten, lachte Be nicht mehr. »Ich glaube, ich hasse dich, mein Schatz«, sagte sie zu Pritkin, der ein ordentliches Tempo vorgelegt hatte. Sie sah schrecklich aus. Der größte Teil ihrer Rosen war noch auf der Straße verloren gegangen, und der Rest lag auf der Treppe verstreut. Die Perücke saß schief

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