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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Worte nach, dann nannte er einen Preis, der so lächerlich exorbitant war, dass seinem Bruder nichts anderes übrig bleiben würde, als abzulehnen.
    »Abgemacht«, antwortete Max, zog ein Heft mit Schecks zu sich und tauchte seine Feder einmal mehr in das Tintenfass. »Das hier ist nur die Hälfte. Ich verdoppele die Summe, die du verlangt hast, wenn du den Auftrag zu meiner Zufriedenheit erledigt hast.«
    Ash blieb der Mund offen stehen. Die brennende Zigarre hing ein paar gefährdete Momente an seiner Unterlippe und drohte, ihm auf den Schoß zu fallen. Die bloße Idee, dass sein Bruder eine Frau über seinen kostbaren Gewinn stellte, war unvorstellbar.
    Max unterzeichnete den Scheck mit seinem gewohnt ausholenden Schriftzug, dann schob er ihn ihm über den Schreibtisch zu. Ash nahm ihn und betastete das kostbare Pergament, er musterte die vielen Nullen. »Wäre es nicht billiger, diese Frau einfach zu vergessen und dir eine andere Braut zu suchen?«
    Max schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass Ash erschrocken zusammenzuckte. Es passte nicht zu seinem Bruder, seine Gefühle derart zum Ausdruck zu bringen. Den größten Teil ihres Lebens als Erwachsene hatte Ash insgeheim den Verdacht gehegt, dass Max gar keine hatte. Aber jetzt hatte sich der graue Rauch in Max’ Augen verzogen und den Blick auf die glimmende Glut darunter freigegeben. »Es gibt keine andere Frau, die sich mit ihr vergleichen kann! Ihr Witz, ihre Freundlichkeit, ihr Mut und ihre Leidenschaft fürs Leben übertreffen alle anderen Reize, die die Gesellschaft so hoch schätzt. Sie ist mehr als nur meine Braut, sowohl in meinen Augen als auch in meinem Herzen.«
    Das Dröhnen seiner Stimme verhallte, doch seine leidenschaftliche Erklärung hing noch unbehaglich zwischen ihnen in der Luft.
    »Also«, begann Ash gedehnt, »wer genau ist denn dieses Musterbeispiel weiblicher Tugenden, das ich aus den Klauen des bösen Sultans retten soll?«
    Max versteifte sich und senkte seinen Blick auf den Schreibtisch. »Miss Clarinda Cardew.«
    Wortlos warf Ash den Scheck auf die Tischplatte zurück, stand auf und ging zu der Zeltklappe.
    Er hörte, wie Max hinter ihm auf die Füße kam. »Bitte, Ash«, sagte er heiser. »Ich brauche dich.«
    Ash blieb jäh stehen, er hörte in diesem Flehen das Echo des Bruders, der einmal sein unerschütterlicher Verbündeter gewesen war.
    Er hätte sich nie träumen lassen, dass sein stolzer Bruder einmal so etwas zugeben würde.
    Max suchte nach Worten. »Ich weiß, du hattest nie eine besondere Vorliebe für die junge Dame, aber sicherlich bist du doch nicht so herzlos, sie einem derart grausamen Schicksal zu überlassen.«
    Ash schloss kurz die Augen, ehe er sich wieder zu seinem Bruder umdrehte. »Vorliebe? Du sprichst doch von der Miss Clarinda Cardew, die auf dem Anwesen ihres Vaters, das an unsere Ländereien grenzte, aufgewachsen ist, nicht wahr? Eben die Miss Clarinda Cardew, die ihre gesamte Jugend dem einen Ziel gewidmet hatte, mein Leben elend zu machen? Weil ich die Vorstellung verabscheue, wenn ich den Ruf einer anderen jungen Dame mit der Gehässigkeit und der Verärgerung in den Schmutz ziehe, die nur diese … diese Kreatur verdient!«
    Max sank auf seinen Stuhl zurück, er seufzte geschlagen. »Genau dieselbe.«
    »Nun, das ist eine Erleichterung!«, rief Ash mit einem rauen Lachen aus. »Weil ich eine Minute lang dachte, es könnte unmöglich die gleiche Clarinda Cardew sein, die mir auf Schritt und Tritt gefolgt ist seit der Zeit, da sie alt genug war, über den Zaun zwischen unseren Besitzungen zu klettern. Die gleiche Clarinda Cardew, die mir die Innenseite meiner Handschuhe und Socken mit Schuhwichse eingerieben hat und einen Zweig Giftsumach in mein Bett gelegt hat. Die sich in unsere Stallungen geschlichen hat, um den Sattelgurt zu lockern, nur Minuten bevor ich eine wichtige Reitvorführung für Vater und eine Handvoll seiner einflussreichsten Freunde beginnen sollte.«
    Max schüttelte reuig den Kopf. »Man kann nicht abstreiten, dass sie nicht ganz einfach war, als wir beide noch Kinder waren. Besonders, wenn es um dich ging.«
    Ash spürte, wie seine Züge sich weiter verhärteten. Sein Bruder hatte ja keine Ahnung. Offenbar hatte Clarinda ihm nie erzählt, dass sich der Funke der Feindseligkeit zwischen ihnen am Ende in etwas so leicht Entflammbares verwandelt hatte, dass sie beide beinahe darin verbrannt wären.
    Max sprach weiter: »Es ist ihr Vater, der für ihr ungebärdiges Verhalten als

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