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Unwiderstehliches Verlangen

Titel: Unwiderstehliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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da einen Unterschied?
    Plötzlich packte William sie an den Schultern und drehte sie herum, so daß seine Nase fast an ihre stieß. »Jackie, ich bin kein Sittlichkeitsverbrecher. Ich würde mich nie an einer Frau vergehen, die gerade an die zwei Liter Blut verloren hat. Ich bin auch nicht so... ausgehungert nach einer Frau, daß ich sie mit Tricks dazu bringen muß, sich auszuziehen. Ich will nur, daß das Blut von deinem Körper abgewaschen wird. Du siehst scheußlich damit aus, und du stinkst. Willst du jetzt vernünftig sein und die Bluse ausziehen? Von mir aus kannst du dir ein Handtuch umhängen, damit ich nichts sehe. Was du machst, ist mir egal, aber du mußt jetzt baden.«
    Offenbar begann die Tablette zu wirken, denn der Schmerz hatte nachgelassen, und sie fühlte sich etwas wirr im Kopf. Mit einem kleinen Lächeln wollte sie sich die Bluse ausziehen, aber mit einer Hand ging das schwer. Als sie die verbundene Hand zu Hilfe nahm, durchfuhr sie ein stechender Schmerz. Schließlich knöpfte William ihr mit geschickten Händen die Bluse auf und zog sie ihr über die Schultern. Danach machte sie keine Schwierigkeiten mehr. Eben war sie noch eine achtunddreißig Jahre alte Frau gewesen, und im nächsten Moment war sie ein Kind mit Zöpfen und beugte sich über das Waschbecken, um sich die Haare waschen zu lassen.
    Zu ihrer Verblüffung merkte Jackie, daß es ein äußerst sinnliches Gefühl war, sich von einem Mann die Haare waschen zu lassen. Wenn ihr im Schönheitssalon eine Friseuse die Haare wusch, dann machte sie das zwar gut, aber immer in Eile, weil gewöhnlich schon sechs andere Frauen warteten. Aber schließlich ist jeder Frau bekannt, daß Männer sich bei allem mehr Zeit lassen, weil sie darauf vertrauen, daß die ganze Welt geduldig auf sie warten wird.
    Mit kräftigen Händen massierte William ihr die Kopfhaut. Er hatte keine Fingernägel, die unangenehm kratzen konnten, und er hatte keine Eile. Es kam ihm nicht darauf an, die Sache schnell hinter sich zu bringen. Die Schmerztablette machte sie schläfrig, als hätte sie nach einem harten Arbeitstag ein paar Drinks zu sich genommen. Sie war nicht betrunken, aber sie war auch nicht ganz nüchtern. Sie fühlte sich einfach entspannt, und Williams Massage war so angenehm. Sie spürte, wie ihr Körper von innen her warm wurde. Seine Finger streichelten ihre Kopfhaut und danach ihre Nackenmuskeln. Er schien genau zu wissen, welche Muskeln verspannt waren und gelockert werden mußten.
    Bald spülte er die Haare zum zweitenmal, wickelte ihr ein Handtuch um den Kopf und half ihr, sich aufzurichten. Sie kam sich vor wie ein Filmstar.
    »Jetzt lasse ich dir Wasser ein. Inzwischen kannst du dich ausziehen und den Bademantel umlegen.«
    Damit wandte er ihr den Rücken zu und drehte die Wasserhähne auf. Nach kurzem Zögern entledigte sich Jackie ihrer restlichen verschmutzten Kleidung, nahm den Bademantel vom Haken an der Tür und zog ihn an. Inzwischen ließ William die Wanne vollaufen. Das Wasser war dampfend heiß, und obendrauf knisterte duftender Schaum. Wenn sie darin lag, würde ihr Körper nicht mehr zu sehen sein.
    »Ich hole dir noch ein paar Badetücher. Du kannst indessen schon in die Wanne steigen. Aber paß auf, daß du den Verband nicht naßmachst!« Bevor er hinausging, drehte er das Licht aus. Jetzt kam nur noch durch das hochgelegene Fenster zum Schlafzimmer ein goldgelber Lichtschimmer herein.
    Als er draußen war, legte sie den Bademantel ab und stieg ins heiße Wasser. Gibt es etwas Angenehmeres, als sich in einem dampfenden Schaumbad auszustrecken? Diesen Luxus hatte sie sich selten im Leben erlauben können. Zum einen fand sie kaum jemals die Zeit dazu, und zum anderen war sie immer viel zu sparsam und uneigennützig gewesen, um sich ein solches Vergnügen zu gönnen. Sauber wurde man auch unter der Dusche, wozu sollte sie dann so viel Wasser und Seife vergeuden?
    Sie schloß die Augen und ließ sich vom Wasser umspülen. Es wärmte sie durch und durch. Das Schaumbad war vor zwei Jahren Terris Weihnachtsgeschenk an sie gewesen. Terri hatte angenommen, daß eine alleinstehende Frau sich öfter den Luxus eines langen, heißen Bades gönnte, doch bis heute hatte Jackie den Flakon noch nicht mal geöffnet. Jetzt fand sie es himmlisch. Es duftete wie ein Korb frisch gepflückter, in der Sonne gereifter Aprikosen, süß und üppig.
    Sie war schon fast eingeschlummert, als William leise die Tür aufmachte, um nach ihr zu sehen. Träge wandte sie

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