Unwiderstehliches Verlangen
sie an den Schultern, schob sie ein Stück von sich und schaute ihr in die Augen. »Damit fangen wir erst wieder an, wenn ich die Gewißheit habe, daß du mich nicht mehr verlassen wirst. Noch einmal halte ich das nicht aus, Jackie. Ich meine es ernst. Entweder gehörst du mir ganz oder gar nicht. Halbheiten darf es nicht geben.«
»Ich liebe dich«, sagte sie. »Und wenn du mich noch haben willst, gehöre ich dir.«
»Für immer? Mit Heirat und allem?«
»Mit Heirat und allem.«
Er fuhr fort, sie auf Abstand zu halten und ihr forschend in die Augen zu schauen, als wollte er darin lesen, daß sie die Wahrheit sagte. »Was hat dich auf einmal zur Vernunft gebracht? Wie bist du zu der Einsicht gekommen, daß du dich wie ein Idiot betragen hast?«
»Ich habe mit einem Experten in Sachen Liebe gesprochen«, erwiderte sie lächelnd.
»Ach ja? Mit einem Pfarrer, einem Psychiater oder einer Bauchtänzerin?«
»Mit keinem von allen. Ich habe mit einer Frau gesprochen, die selber viel Liebe gespendet und erhalten hat. Sie hat mich zu der Einsicht gebracht, daß im Leben nichts zählt außer Liebe.« Sie sah ihn voll an. »William, ich liebe dich noch mehr als Flugzeuge.«
William blinzelte einmal. Dann riß er sie so fest in die Arme, daß sie meinte, er würde ihr ein paar Rippen brechen. »Jetzt weiß ich, daß es dir ernst ist.«
Kichernd machte Jackie sich an seiner Gürtelschnalle zu schaffen.
»Nein«, sagte er, stand auf und zog sie mit hoch. »Könnte doch sein, daß irgendwo in den Büschen ein Beasley-Mädchen auf der Lauer liegt. Jetzt wird erst einmal geheiratet.«
»Jetzt? Aber William, ich muß erst baden...«
»Baden werde ich dich nachher.«
»Oh«, sagte sie aufhorchend und höchst interessiert. »Und was tust du sonst noch mit mir, wenn ich deine Frau werde?«
Wieder zog er sie in die Arme und sagte leise: »Ich schenke dir meine Liebe — ein ganzes Leben lang.«
Mit den Fingerspitzen strich sie ihm über die Schläfen. »Mehr brauche ich nicht.«
Doch als sie ihn küssen wollte, wandte er sich ab.
»Nein. Geküßt wird erst, wenn du mich ehrlich gemacht hast.« Dann nahm er sie an die Hand und ging mit ihr so schnell auf die Straße zu, daß sie mehrmals über Gestrüpp und Steine stolperte. »Weißt du, daß du als Ehefrau des Taggie-Sponsors bei deiner Meldung kein Startgeld zu zahlen brauchst?«
»Ist das wahr?«
»Vielleicht hast du dann Lust, deine Meldung abzugeben.«
»Nein«, sagte sie glückstrahlend.
»Sagst du mir wenigstens, warum du nicht teilnehmen willst?«
»William, ich muß dir etwas gestehen: Ich leide an Höhenangst.«
Er riß die Tür des Wagens auf, in dem sie gekommen war, und half ihr beim Einsteigen. »Jackie, du wirst noch einmal mein Tod sein.«
»Nein, William«, sagte sie leise. »Im Gegenteil, ich werde dein Leben sein.«
Er beugte sich vor, um sie zu küssen, zuckte aber wieder zurück. »Nein, ich küsse dich nicht. Erst muß du den Namen Montgomery tragen.«
»Wie fast jeder in dieser Stadt«, sagte sie, lehnte sich in den Sitz zurück und sah ihm lächelnd zu, wie er um den Wagen herum zur Fahrertür ging. Dann schloß sie die Augen. In derselben Sekunde überkam sie die Gewißheit, daß ihr zukünftiges Leben voller Freude sein würde. Nellie hatte gesagt, daß nur Liebe zählte und sonst nichts. Nichts hatte ihr je eine so tiefe Befriedigung verschafft wie das Wissen, daß dieser Mann sie liebte und sie ihn.
William zog die Tür zu, löste die Handbremse und fuhr los. Sie sprachen nicht während der Fahrt, aber William griff nach ihrer Hand und küßte sie, und dieser Kuß sagte ihr mehr, als alle Worte es vermocht hätten.
Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
EPILOG
Terris Mann ging eines Tages mit einer durchreisenden Striptease-Tänzerin auf und davon. Seinen ältesten Sohn nahm er mit. Für diesen Verlust wurde Terri durch Edward Browne entschädigt, der sie wenige Monate nach ihrer Scheidung heiratete.
Edward kam zu der Ansicht, daß es für ihn anregender wäre, die beiden anderen Söhne Terris zu ordentlichen Menschen zu erziehen, als monatelang auf einem Kreuzfahrtschiff um die Welt zu reisen. Dabei stellte sich heraus, daß die beiden gar nicht so dumm waren, wie es immer den Anschein gehabt hatte. Statt die Fäuste fliegen zu lassen, fanden sie Gefallen daran, ihren Verstand zu gebrauchen. Beide beendeten mit Erfolg ihr Collegestudium und bewährten sich danach auch im Beruf.
Edward und Terri dankten jeden Tag dem
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