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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Diana. Was, zum Teufel, ist nur los mit dir?«
    Auf Victors Gesicht bildeten sich dunkelrote Flecken. »Schaff sie hier raus, Escott. Sofort.«
    Keith stand auf und packte Diana am Arm.
    »Das ist nicht nötig.« Letty erhob sich rasch. »Ich denke, wir sollten unser Gespräch auf morgen verschieben. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich Sie gegen neun Uhr in Ihrem Büro anrufen, Victor.«
    »Es tut mir sehr leid.« Victor Copeland versuchte verzweifelt, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. »Meiner Tochter geht es momentan nicht gut. Sie leidet an Depressionen, sagt der Arzt. Ich dachte, ein Abendessen außer Haus würde ihr gut tun, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Escott soll sie heimbringen, und Sie schicken Blackstone zurück ins Motel. Es gibt keinen Grund, warum wir beide nicht gemeinsam essen sollten.«
    »Ich bleibe hier«, erklärte Diana und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Glas. »Um alles in der Welt würde ich das nicht verpassen wollen.«
    »Damit werden Sie sich wohl abfinden müssen.« Letty rückte ihre Brille zurecht und hob ihre Handtasche auf. »Als Inhaberin von Thornquist Gear kann ich es nicht zulassen, daß meine Angestellten in der Öffentlichkeit beleidigt werden. Ich bin sicher, Sie verstehen das. Komm, Joel, wir gehen.«
    »Natürlich, Boß.« Joel setzte noch einmal sein Glas an die Lippen, stellte es dann auf den Tisch und stand auf. »Bis bald. Es war wirklich ein Vergnügen, euch wiederzusehen.« Er lächelte humorlos. »Es gibt doch nichts Schöneres, als alte Freunde in seiner Heimatstadt zu treffen. Ich wünsche euch guten Appetit.«
    Schweigend folgte er Letty hinaus in die kühle Nachtluft.
    Letty schob fröstelnd die Hände in die Jackentaschen. Sie spürte Joels Anspannung und hatte das Gefühl, sie müßte sich nun vorsichtig durch ein Minenfeld bewegen. »Möchtest du mir nicht erklären, worum es eigentlich ging?«
    »Das sind alte Bekannte von mir.«
    »Wer? Die Copelands?«
    »Ja.«
    Letty stellte sich Joel in den Weg und zwang ihn so, stehenzubleiben. »Zum Teufel, Joel, was soll das alles bedeuten?«
    Seine Augen funkelten. »Nichts Besonderes, Boß. Es geht nur um die Firma. Wir werden Copeland Marine übernehmen und das Unternehmen dann liquidieren. Ein üblicher Geschäftsvorgang.«
    Letty hatte noch niemals ein so starkes Bedürfnis verspürt, einem Mann ins Gesicht zu schlagen. »Sag mir endlich, worum es eigentlich geht«, forderte sie scharf.
    »Du hast die Akten studiert und weißt Bescheid. Wir müssen die Interessen von Thornquist Gear wahren.«
    »Es geht nicht nur um die Firma, sondern ganz eindeutig um persönliche Angelegenheiten. Bitte erkläre mir jetzt die Zusammenhänge.«
    »Warum sollte ich das tun? Für mich spielen vielleicht auch private Dinge eine Rolle, aber das hat mit dir oder der Firma nichts zu tun. Die Situation ist eindeutig - Copeland Marine ist erledigt. Die einzige Lösung besteht darin, das Unternehmen zu liquidieren.«
    Joel ging so schnell weiter, daß Letty Mühe hatte, ihm zu folgen.
    »Warte einen Moment.« Letty lief hinter ihm her. »Ich erwarte einige Antworten von dir.«
    »Und ich bin am Verhungern. In der Nähe des Motels gab es früher ein Schnellrestaurant. Wollen wir nachsehen, ob es noch existiert?«
    Letty wollte protestieren, sah aber ein, daß es keinen Sinn hatte. Also versuchte sie mühevoll, in ihren hochhackigen Schuhen mit Joel Schritt zu halten.
    Nach einer Weile blieb Joel stehen und deutete auf ein Neonschild. »Das hätte ich mir denken können. Der alte Ed hat den Laden an eine Fast-Food-Kette verkauft. Komm, Letty. Du zahlst.«
    »Danke für die Einladung.« Letty kramte ihre Geldbörse hervor.
    »Das bist du mir schuldig«, meinte Joel, nachdem er zwei Portionen Pommes frites und Fischburger bestellt hatte. »Eigentlich hätte Victor Copeland mein Abendessen bezahlen sollen.«
    »Ich bezweifle, daß einer von uns das Essen in dieser Atmosphäre genossen hätte.«
    »Mir hätte es großes Vergnügen bereitet.«
    »Das verstehe ich nicht.« Letty nahm eine Tüte mit Pommes frites in die Hand und folgte ihm zu einer Sitzecke. »Nach dem, was dir von Mrs. Escott an den Kopf geworfen wurde... Hat Victor Copeland dich wirklich einmal so bezeichnet?«
    »Er hat noch viel schlimmere Dinge zu mir gesagt.« Joel setzte sich und öffnete den Karton mit seinem Sandwich. »Zum Teufel damit. Für mich ist das alles Vergangenheit. Ich bin kein nachtragender Mensch.«
    Letty schwieg einen Moment. »Du kannst

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