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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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dann seine Chance, mich ein für allemal loszuwerden. Er könnte Dad mit seinem großen Lincoln von der Straße abgedrängt haben.«
    »Das ist eine schwere Anschuldigung.«
    »Ich weiß. Und ich kann sie nicht beweisen. Nachdem man Dad gefunden hatte, ging ich zu Copeland in die Firma und stellte ihn zur Rede. Er wurde fuchsteufelswild und ließ mich von seinen Männern hinauswerfen.«
    »Er hat mir erzählt, daß du in seinem Büro warst.«
    »Leider hat es nichts genützt. Abgesehen davon - selbst wenn mein Vater verunglückt ist oder sich umgebracht hat, gebe ich Copeland daran die Schuld.«
    »Ich kann verstehen, wie du dich fühlst«, sagte Letty sanft.
    Joel schwieg einen Moment. »Am meisten bedrückt mich, daß ich nie erfahren habe, was in dieser Nacht wirklich geschehen ist«, fuhr er dann fort. »Wahrscheinlich träume ich deshalb manchmal davon. Die Ungewißheit, ob es ein Unfall, Selbstmord oder Mord war, quält mich.«
    »Natürlich. Für dich sind noch viele Fragen offen, und das belastet dich.«
    »Weißt du, was Dad zu mir sagte, bevor er sich auf den Weg in die Kneipe machte?«
    »Was denn?«
    »Er warf mir vor, es wäre alles meine Schuld.« Joel preßte eine Hand auf den Bauch. »Dad holte aus und schlug mir mit aller Kraft in den Magen. Dann sagte er: >Das ist alles deine Schuld, du verdammter Idiot. Alles deine Schuld. Ich bin froh, daß deine Mutter nicht mehr erleben muß, was für einen Sohn sie in die Welt gesetzt hat.<«
    Letty schlang unwillkürlich die Arme um ihn. »O Joel, das tut mir so leid.« Schweigend legte sie ihren Kopf an seine Schulter und schmiegte sich an ihn.
    Joel war unfähig, sich zu bewegen. Er fühlte sich wie versteinert und völlig ausgebrannt. Seit dem Tod seiner Mutter hatte ihn niemand mehr in den Arm genommen, um ihn zu trösten.
    Zumindest war es ihm vergönnt gewesen, sich von seiner Mutter zu verabschieden. Bevor sie gestorben war, hatten sie sich sagen können, wie sehr sie sich liebten.
    Aber er hatte keine Gelegenheit gehabt, sich mit seinem Vater auszusöhnen. »Das ist nur deine Schuld, du verdammter Idiot«, hatte sein Vater ihm an den Kopf geworfen. »Du konntest dich nicht mit einem Mädchen aus unseren Kreisen zufrieden geben. Nein, du mußtest dich an die Tochter von Copeland heranmachen. Verdammt, hast du denn nicht eine Minute darüber nachgedacht, was du damit anstellst? Hast du denn nicht begriffen, daß sie nur mit dir spielte? Konntest du dir nicht denken, was Copeland mir antun würde, wenn er herausfand, was du mit seiner Tochter getrieben hast? Du bist schuld an allem.«
    Es ist alles deine Schuld.
    Joel spürte die Wärme, die Letty ausströmte, aber er war immer noch nicht in der Lage, darauf zu reagieren. Erst nach einigen Minuten löste sich die Spannung in ihm ein wenig. Er hob die Hand und strich sanft über Lettys Haar. Sie preßte sich noch enger an ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Schweigend standen sie engumschlungen da und lauschten, wie der Regen in einem gleichmäßigen, beruhigenden Rhythmus auf das Dach trommelte. Schließlich hob Letty den Kopf.
    Joel bemerkte, daß ihre Augen schimmerten und ihre Lippen leicht geöffnet waren. Ohne zu zögern senkte er den Kopf und küßte sie auf den Mund.
    Lettys Lippen waren warm und weich und erweckten ein nie gekanntes Verlangen in Joel. Er begehrte sie nicht nur körperlich, sondern sehnte sich nach der Wärme, die sie ihm geben konnte. Mit einemmal hatte er das Gefühl, er würde für den Rest seines Lebens zu keiner Empfindung mehr fähig sein, wenn er Letty jetzt nicht haben konnte. Er brauchte sie - nur sie konnte seinen Schmerz lindern.
    Die Arme um ihre Taille gelegt, preßte er seinen Mund härter auf ihre Lippen. Letty schmiegte sich bereitwillig an ihn.
    »O Letty - Letty. Ich sehne mich so nach dir.«
    »Ich weiß, Joel. Alles wird gut.« Letty drängte sich noch dichter an ihn.
    Joel wußte, diesmal würde er sich nicht zurückhalten können. In der Nacht im Motel hatte er sich Zeit genommen, um herauszufinden, wie stark Letty auf ihn reagierte. Jetzt war seine Erregung so groß, daß er sich kaum noch beherrschen konnte. Er mußte Letty haben - sofort.
    Rasch ließ er seine Hände über ihre Hüften gleiten und schob den Rock nach oben. Als er Letty hochhob und ihren Schoß gegen sein schmerzhaft geschwollenes Glied drückte, seufzte sie leise und fuhr mit den Fingern durch sein Haar.
    Dann legte sie ihre Beine um seine Hüften. Joel schwankte leicht. Er hatte

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