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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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mehr aus wie dreißig. Lars schien das nicht zu stören. Er betete sie an. Und das machte sie inzwischen wahnsinnig. Sie ging immer wieder auf Distanz zu ihm, was Lars anscheinend nur anfeuerte. Er machte Pläne für ein gemeinsames Leben, Dani ignorierte alles. Auch das schien ihn nicht zu stören. Auf der anderen Seite war er wirklich ein guter Liebhaber. Dani kämmte ihre Haare aus und steckte sie hoch. Vielleicht würde seine Anhänglichkeit ja irgendwann weniger werden. Zumindest bestand nicht die Gefahr, dass Dani sich hoffnungslos in Lars verliebte. Das war das Wichtigste.
    Auch wenn Lars ihr manchmal leid tat, wenn er mit enttäuschten Augen und hängenden Schultern leise ging.
    »Er kann es ja lassen«, sagte Dani zu ihrem Spiegelbild. »Ich habe ihm schließlich keine Hoffnungen gemacht.«
    Das Spiegelbild beugte sich zu ihr und sagte tadelnd: »Du beendest es aber auch nicht. Du missbrauchst ihn, als Liebhaber, zum Blumengießen und zum Einkaufen. Du bist ein schlechter Mensch.«
    Dani zuckte zusammen und starrte in den Spiegel. Sie war eindeutig überarbeitet.
    Als sie im Bademantel ins Wohnzimmer kam, hatte Lars Kerzen angezündet und Wein eingeschenkt. Er saß auf dem Sofa, einen Arm auf die Rückenlehne gelegt und strahlte sie an. Dani setzte sich auf den gegenüberstehenden Sessel und hörte wieder ihre innere Stimme: »Du bist ein schlechter Mensch.«
    Lars nahm den Arm von der Lehne und sah sie an.
    »Ist was mit dir?«
    Dani fühlte sich unglaublich müde. Sie wollte jetzt hier sitzen, Rotwein trinken und ihren Kopf langsam leer werden lassen. Sie wollte nicht diskutieren und ein schlechtes Gewissen bekommen. Lars sah sie immer noch abwartend an.
    »Nein.« Sie zog ihre Füße auf den Sessel. »Mit mir ist nichts. Es war wahnsinnig anstrengend, ich bin einfach kaputt.« Sie hob das Glas und prostete ihm zu. »Tut mir leid, das mit dem Essen, aber danke für den Wein.«
    Sofort entspannten sich Lars’ Gesichtszüge. »Jetzt ruhe dich erst mal aus. Ich habe deine Post hochgeholt, soll ich sie dir bringen?« Er stand schon auf.
    Dani atmete tief durch. »Ja, meinetwegen, danke.«
    Besser die Post als sich peinlich anzuschweigen, dachte sie und griff nach dem Stapel, den Lars ihr reichte.
    Ganz oben lag ein Brief, der mit Füller an sie adressiert war. Die Schrift war ihr unbekannt. Sie drehte den Brief um. Marleen de Vries, der Name erinnerte sie an etwas, sie kam nicht drauf. Sie riss den Briefumschlag auf und begann zu lesen. Dann sah sie hoch, setzte sich gerade hin und fing an zu lachen.
     
Hamburg
    Ruth stand vor einem Spiegel in einer Boutique am Gänsemarkt und verdrehte ihren Kopf, um sich von hinten sehen zu können.
    »Das macht fett, oder? Ich habe doch nie im Leben so einen Pferdearsch.«
    Gabi befühlte einen Anzug, der am Ständer daneben hing und musterte Ruths Rückenansicht. »Vielleicht ist es die Farbe.«
    Ruth funkelte sie im Spiegel an. »Quatsch, Pink steht mir. Das ist die Hose, sie ist total verschnitten.«
    Eine Verkäuferin kam lächelnd dazu. Sie reichte Ruth einen Bügel, an dem eine andere Hose hing.
    »Diese Firma schneidert wahnsinnig schmal. Vielleicht möchten Sie die Hose einmal in einer anderen Größe probieren?«
    Ruth nahm ihr den Bügel ab und suchte im Hosenbund nach dem Etikett.
    »Was ist das denn für eine Größe? 38, nein, die ist mir zu groß.«
    Die Verkäuferin war irritiert. »Aber Sie haben jetzt 36 an, die ist zu knapp.« Sie versuchte noch, die Kurve zu kriegen. »Wobei Sie natürlich figurbetont tragen können.«
    »Das hier ist nicht figur-, sondern ausschließlich hinternbetont.«
    Ruth starrte schlecht gelaunt in den Spiegel. Die Verkäuferin schwieg verlegen.
    Gabi verkniff sich das Lachen. »Du siehst aus wie eine Knackwurst, glaube mir, es ist die Farbe, dein Hintern ist gar nicht so dick.«
    Ruth sah sie wütend an. »Schönen Dank. Diese Hose ist verschnitten, ich habe immer 36, bevor ich eine Nummer größer kaufe, esse ich drei Monate lang nur Kohlsuppe. Oder trage Röcke mit Gummizug. So toll finde ich Pink übrigens auch nicht. Trägt doch jetzt jeder.«
    Sie verschwand in der Umkleidekabine und zog den Vorhang mit mehr Schwung als nötig hinter sich zu.
    Gabi lächelte die Verkäuferin aufmunternd an und deutete mit dem Kopf zur Kabine.
    »Sie wird nach drei Monaten wiederkommen. Versprochen. Vielleicht legen Sie die Hose so lange weg?«
    »Oh, länger als zwei, drei Tage…«
    »Es war ein Scherz.«
    Die Verkäuferin sah Gabi

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