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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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der Monate zunehmend raffinierter gestaltet. Er will in den ungeschmälerten Genuss der Darbietung kommen; die Show soll exakt nach seinen Vorstellungen ablaufen.
    Er zieht es vor, seinen Auftritt hinauszuzögern, um Amy mindestens eine Stunde Zeit zu lassen, sich sein Eintreffen
auszumalen. Sie muss gedemütigt, emotional gebrochen und von blankem Grauen erfüllt sein, bevor er auf der Bühne erscheint.
    Wenn Harrow seine Exfrau sieht, wird sie bereits in der Verfassung eines eingesperrten Zuchttieres in einer dieser Welpenfabriken sein, gegen die sie voller Inbrunst zu Felde zieht. Dann wird er ihr beweisen, dass es durchaus noch schlimmere Gräuel gibt.
    Mit Waffengewalt werden sie und der Architekt gezwungen, sich auszuziehen. Sie werden an Stühle gekettet.
    Dann wird Billy fortgehen, und Harrow wird aus einem angrenzenden Zimmer belauschen, wie Moongirl Amy fix und fertig macht.
    Er wird den Raum erst dann betreten, wenn sie nicht mehr aufhören kann zu schluchzen, und fürs Erste wird er nichts weiter tun, als ihre Augen gewaltsam aufzuhalten, damit sie sie nicht schließen kann.
    Er will, dass sie sieht, was Moongirl Brian antun wird. Für den Vater der Missgeburt wird der Abend als Eunuch enden.
    Es gibt keine Vergehen, die hier heute Nacht nicht begangen werden.
    Harriet Weaver wäre stolz auf ihn. Sie war sein Kindermädchen, das ihm von der Wiege an still und leise zu verstehen gegeben hat, dass die Werte seiner Familie repressiv waren und die Welt für Missetäter ein spannenderer Ort war als für die Unterwürfigen. So weit seine Erinnerung zurückreicht, hatten sie faszinierende Geheimnisse miteinander.
    Er hatte Harriets Anweisungen befolgt und Verhaltensstörungen an den Tag gelegt. Daraufhin hatte sie die Familie davon überzeugt, diese Probleme könnten gelöst werden, indem man ihn zu Hause unterrichten ließ und sie zu seiner
einzigen Privatlehrerin machte, und als er seine gesamte Zeit mit ihr gemeinsam verbrachte, zeigte er sich durch wesentlich besseres Benehmen dafür erkenntlich. Sie hasste die Coglands und ihresgleichen und sie hatte Recht damit, denn am Ende hasste er sie ebenfalls.
    Der aufziehende Nebel bringt Kühle und den erfrischenden Geruch des Meeres mit sich. Harrow fühlt sich von diesem Geruch belebt, aber auch von seiner Vorfreude.
    Als die erste Salve von Schüssen ertönt, tritt er vor die Tür, über die Schwelle des Hauses und auf die aus Backstein gemauerte Veranda. Er steht aufrecht und steif da, wachsam und erwartungsvoll.
    Die Antwort einer Waffe von einem anderen Typus dämpft seine Aufregung, entmutigt ihn aber nicht weiter.
    Er steht regungslos da und lauscht. Vielleicht ist Billy mit einer Waffe in jeder Hand gegen sie vorgegangen, im Stil des Wilden Westens. Billys Stilempfinden ist ausgeprägt.
    Als erst eine halbe Minute und dann eine ganze Minute ohne weitere Schüsse vergeht, scheint es, als könnte die Theorie mit den beiden Waffen korrekt sein.
    Dann schwellen die Motorengeräusche an, als führe Billy die beiden zum Haus, obwohl er doch angewiesen wurde, sie zu Fuß zum Haus zu führen, mit Handschellen aneinandergefesselt. Aber der Motorenlärm wird von anderen Geräuschen begleitet – dem schrillen Kreischen von gemartertem Metall und einer Reihe von Kollisionen, die auf ein Fahrzeug hinzuweisen scheinen, das außer Kontrolle geraten ist.
    Harrow weicht von der Veranda in die offene Tür zurück.
    Das schwache Licht der Scheinwerfer kündigt den Expedition an, der durch den Nebel über eine Ecke der Veranda
torkelt und über die Felsen zu dem grasbewachsenen Oval wankt.
    Da das Geländefahrzeug so dicht an ihm vorbeifährt und da die Innenbeleuchtung angeschaltet ist, kann Harrow sehen, dass niemand hinter dem Steuer sitzt.
    Das grasbewachsene Oval ist in Nebel gehüllt, und als er hört, dass der Expedition gewaltsam aufgehalten wird, kann er nur vermuten, dass er gegen die riesige Montezuma-Kiefer geprallt ist.
    Er tritt in die Küche und lässt die Tür hinter sich offen stehen.
    Moongirl hat chirurgische Instrumente auf dem Tisch arrangiert. Der Tumult draußen hat sie ihre Vorbereitungen unterbrechen lassen.
    »Es gibt Ärger«, sagt er.
    »Hüte dich vor dem Hund.«
    »Du bist doch diejenige, die sich vor ihm fürchtet.«
    »Ich fürchte mich nicht. Mich kann er nicht riechen.«
    Darauf kann er sich keinen Reim machen.
    »Ich will nur, dass er stirbt«, sagt sie.
    »Ich glaube, er ist schon tot.«
    Sie starrt ihn an.
    Harriet Weaver hatte solche

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