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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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immer mal wieder einen Fausthieb zu versetzen.«
    »Niemand kann einen Mann besser zermürben als du.«
    Er hatte vergessen, dass sie lachen konnte und dass ihr Lachen kehlig klang und doch etwas ansprechend Mädchenhaftes an sich hatte.
    »Dieser Kerl, mit dem ich jetzt zusammen bin«, sagte sie, »der lässt trotz all seines Geldes Leute, mit denen er Probleme hat, nicht umlegen, sondern schiebt sie einfach nur ab, damit sie ihm nicht mehr im Weg sind. Seine Taschen sind so tief, dass er die Arme bis zu den Schultern reinstecken kann.«
    »Ich will nichts weiter als meine Tochter.«
    »Und mein Kerl, der will die alte Piggy eben nicht . Andere Kerle hatten ihren Spaß daran, mir zuzusehen, wie ich sie ständig piesackte, aber der nicht. Ihm dreht sich bei ihrem Anblick der Magen um und er will, dass sie von hier verschwindet.«
    »Dasselbe will ich auch. Bring sie zu mir. Oder ich komme sie holen. Ganz, wie du willst.«
    »Die Sache ist die, dass mein jetziger Kerl sich strikt an die Spielregeln hält. Er ist grundanständig. Der Erste von dieser Sorte seit dir. Er wäre besser dran, wenn er nicht so maßlos geil wäre, aber das ist er nun mal, und deshalb habe ich ihn vollkommen in der Hand, den armen Kleinen. Du erinnerst dich doch noch daran, wie es mit mir war, oder etwa nicht?«

    »Doch.«
    »Aber er will, das wir beide, du und ich, Papiere unterschreiben, in denen steht, dass die alte Piggy unser Kind ist, deins und meins, und dass du zu Jesus gefunden hast oder etwas dergleichen und das alleinige Sorgerecht zugesprochen haben willst und mich für nichts haftbar machst, dass ich eine wirklich gute Mutter gewesen bin und du mir moralisch tatsächlich zehn Jahre Unterhalt für das Kind schuldest und dankbar bist, weil ich dir verzeihe, obwohl du mir diese Verantwortung aufgebürdet hast und bla, bla, bla.«
    »Ich unterschreibe alles.«
    »Es ist ein unglaublicher Packen Dokumente, weil er nicht will, dass du eines Tages zu ihm kommst und dich beschwerst, und er will auch nicht, was noch schlimmer wäre, in der Zeitung lesen, das er einer armen kleinen Missgeburt Unrecht getan hätte. Er hat sogar einen Treuhänderfonds für ihren Unterhalt eingerichtet.«
    »Den brauche ich nicht. Ich will kein Geld.«
    »Er besteht darauf, Bry. Er ist um seinen Ruf besorgt und daher sichert er sich ständig nach allen Seiten ab. Und da ich demnächst seine Frau sein werde, sichert er auch meinen Arsch ab.«
    Das war eine Wendung der Ereignisse, die ihm nicht behagte. Andererseits würde der Treuhänderfonds garantieren, dass für Hope gesorgt war, falls ihm etwas zustoßen sollte.
    Er sagte: »Ein Treuhänderfonds braucht Verwalter, die das Geld investieren und es auszahlen. Das brächte dich dauerhaft in mein Leben, Vanessa, und auch in das Leben des Mädchens. Wie könnte das gutgehen?«
    »Das Letzte, was ich will, ist, an deinem erbärmlichen Leben teilzuhaben, Bry, und mit der kleinen Missgeburt habe ich lange genug meinen Spaß gehabt, da gibt es für mich
nichts mehr zu holen. Für den Treuhänderfonds sind fürs Erste zwei Verwalter erforderlich, um die Dokumente zu unterzeichnen, und diese beiden können dann später einen Dritten benennen. Du wirst einer der Verwalter sein, Bry, und diese Redwing-Schlampe kann die zweite sein.«
    Er wagte kein Wort zu sagen, da er seiner Stimme nicht traute.
    Nach einem kurzen Schweigen stieß sie dieses kehlige, täuschend normale Lachen aus. »Ich habe dir doch gesagt, dass mein Kerl sich nach allen Seiten absichert. Er wollte noch nicht einmal mit dir ins Geschäft kommen, bevor er alles über dich wusste. Er wollte keinen Treuhänderfonds einrichten, dir das Mädchen überlassen, und dann stellt sich heraus, dass du auf einem Spielplatz an einer Sechsjährigen rumgefummelt hast. Schlechte Publicity ist für ihn ein Krebsgeschwür.«
    »Er hat meine Privatsphäre verletzt und Privatdetektive auf mich angesetzt oder etwas in der Art?«
    »Verschon mich mit diesem selbstgerechten Tonfall, Bry. Du bekommst, was du wolltest, und daher wirst du dich widerspruchslos von mir demütigen lassen müssen. Da ich weiß, was dich früher so richtig schön in Fahrt gebracht hat, muss ich schon sagen, es überrascht mich, dass du dich mit Amy zusammengetan hast. Sie mag ja ein ganz goldiger Wildfang sein, im Stil von Sandra Bullock, aber bist du dir ganz sicher, dass sie sich über ihre wahre Geschlechterzugehörigkeit im Klaren ist?«
    »Du wirst sie aus dieser ganzen Sache

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