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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Lesley und Onions. Er hatte sich immer gewünscht, Privatdetektiv zu sein, aber er hatte nicht die Geduld, den Anforderungen zu genügen und die Prüfung zu bestehen. Außerdem gefiel ihm die Vorstellung nicht, dass er dann nur eine zugelassene Schusswaffe mit sich herumtragen durfte.
    Zuverlässig war er, das musste man ihm lassen, vorausgesetzt, man trug ihm keine Jobs auf, für die algebraische Gleichungen oder auch nur die simpelsten mathematischen Grundkenntnisse erforderlich waren.
    Während Lesley und Onions zu dem Treffen in der Mojave-Wüste aufbrachen, war Georgie in ihre Geschäftsräume eingebrochen. Vernon Lesleys Büro war in seiner schäbigen kleinen Wohnung untergebracht und die Detektei Bobby Onions war ein Zimmer über einem Thairestaurant, das man nur über eine Hintertreppe erreichte.
    Georgie hatte die Gehirne ihrer Computer gestohlen, ihre Akten – die reichlich dünn waren –, Terminkalender, Notizbücher, Rolodex-Karteien und alles, worauf sie Notizen jedweder Art gekritzelt hatten. Gemeinsam verfrachteten
er und Billy die gesamte Ladung von dem Suburban in den Gepäckraum des Rover.
    Da Georgie ebenso gründlich wie beschränkt war, konnte sich Billy darauf verlassen, dass die Behörden, wenn sie irgendwann anfingen, Ermittlungen zu dem Verschwinden der beiden Privatdetektive anzustellen, nichts finden würden, was sie mit einem Klienten namens Billy Pilgrim in Verbindung brachte.
    Billy Pilgrim war zwar nicht sein richtiger Name, aber er hatte ihn schon oft benutzt und zog es vor, ihn weiterhin verwenden zu können, weil er einen gewissen Erinnerungswert besaß. Außerdem bestand sein Boss – der reiche Erbe, der sich zum erfolgreichen kriminellen Unternehmer gemausert hatte – eisern darauf, nie Unerledigtes zurückzulassen, und konnte es sich auch gar nicht leisten , dieses Risiko einzugehen.
    Georgie hatte auch zwei Samsonite-Hartschalenkoffer mitgebracht, die Billy ausdrücklich angefordert hatte. Diese überreichte er ihm jetzt mit einem Respekt, der schon an Ehrfurcht grenzte.
    »Ich hätte nie geglaubt, dass ich jemals so viel auf einmal haben würde«, sagte Georgie.
    »An den heutigen Tag wirst du dich erinnern«, stimmte Billy ihm zu.
    »Ich muss schon sagen, Mann, es gibt mir ein gutes Gefühl, dass du mir eine solche Lieferung anvertraut hast.«
    »Wir beide kennen uns schon lange, Georgie.«
    »Mehr Jahre, als ich zählen kann«, sagte Georgie und kam der Wahrheit ziemlich nahe.
    Nachdem er den Inhalt überprüft hatte, klappte Billy die beiden Koffer wieder zu, schloss sie ab und stellte sie nicht in den Gepäckraum des Rover, sondern auf den Boden vor dem Rücksitz.

    Billy bezahlte Georgie bar, und während Georgie das Geld in eine Jackentasche stopfte, gab Billy aus nächster Nähe drei Schüsse aus einer Pistole mit Schalldämpfer auf ihn ab.
    Er brachte das Geld wieder an sich und lud Georgies Leiche gemeinsam mit all dem anderen Mist in den Rover. Darüber breitete er eine Decke aus.
    Mit fünfzig konnte er eine Leiche nicht mehr so mühelos herumwuchten wie mit dreißig. Er musste alle Tricks anwenden, die er im Lauf der Jahre gelernt hatte. Wenn er nicht ganz in seiner Arbeit aufgehen würde, hätte er diese Aufgabe unter Umständen gar nicht bewerkstelligen können.
    Nachdem er die Heckklappe des Rover geschlossen hatte, sparte er sich die Mühe, den Suburban zu durchsuchen. Er wusste, dass Georgie Jobbs keinen Terminkalender gehabt und keine Notizen für eigene Zwecke gemacht hatte. Denn Georgie hätte selbst dann nicht gewusst, wie man Jesus buchstabiert, wenn das die einzige Anforderung an ihn gewesen wäre, damit er in den Himmel kam.
    Georgie hätte eines Tages damit prahlen können, dass er in Billys Auftrag die Büros der beiden Privatdetektive durchsucht hatte, aber selbst das konnte jetzt nicht mehr passieren. Die letzte Verbindung zwischen Billy Pilgrim und Amy Redwing war durchtrennt worden – oder würde es demnächst sein.
    Hinter dem Steuer des Rover fuhr Billy ohne Scheinwerfer durch das mit schimmerndem Beton befestigte Flussbett und war froh darüber, dass er sich nicht mit Agenten, Abgabeterminen bei Verlagen und Literaturkritikern herumschlagen musste, die bereits ihre Messer wetzten.

39
    Zwei E-Mails mit dem Absender Schweinehirte befanden sich im Posteingang, als Brian und Amy mit den Hunden von ihrem Spaziergang zurückkehrten.
    Die erste war kurz und prägnant: Ich werde dran sein.
    Amy stand über Brians Schulter gebeugt, als sie die Worte

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