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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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ALLEN JUDEN in arabischer Schrift – mühelos amerikanische Grenzkontrollpunkte, an denen extrem argwöhnische
Staatssicherheitsbeamte irische Großmütter und Pfadfinder auf Exkursionen eingehenden Leibesvisitationen unterzogen.
    Juliette und ihre Familie hatten sich auf den Schmuggel jener Terroristen spezialisiert, die so berüchtigt und deren Gesichter den Ordnungsbehörden weltweit so gut bekannt waren, dass sie es nicht einmal riskieren konnten, in irgendeiner Verkleidung zu reisen, und die sich daher, wenn sie im Namen des Dschihad unterwegs waren, als einbalsamierte Leichen ausgeben mussten. Das waren natürlich die erfolgreichsten unter allen Terroristen und daher auch die Reichsten, und sie bezahlten gut.
    Da er nach den Besuchszeiten des Bestattungsinstituts in Santa Barbara eintraf, fand Billy Pilgrim Juliette am Garagentor vor. Er lenkte den Cadillac der Shumpeters in eine Lücke in der Reihe geparkter schwarzer Leichenwagen.
    Juliette Junke-Churchill war eine gut aussehende Frau und für eine Bestattungsunternehmerin war sie geradezu umwerfend attraktiv. Mit ihren hohen Wangenknochen und den blauen Augen, die mit nichts weiter als einem Zwinkern Herzen rasen lassen oder sie mit einer einzigen Träne brechen konnten, erinnerte sie ihn an die junge Jodie Foster.
    Juliette weinte wahrscheinlich eher selten – wenn überhaupt – , und etwas so Kokettes wie ein Zwinkern war bei ihr vollkommen undenkbar. Sie sah weich aus, war aber hart. Wenn sie behauptete, sie könne mit ihren Schenkeln Walnüsse knacken, würde Billy sich das liebend gern mal ansehen, aber nur ausgerüstet mit einer Schutzbrille gegen herumfliegende Walnussschalen.
    Sie begrüßte ihn mit dem Spitznamen, den sie ihm gegeben hatte – »Bücherwurm, wie schön, dich mal wieder zu sehen« –, und sie umarmten einander, weil jeder das Gefühl
hatte, Billy einfach umarmen zu müssen, und weil Billy nichts dagegen einzuwenden hatte, jemanden zu umarmen, der so reizend anzusehen war wie Juliette.
    Sie machten sich gleich an die Arbeit und entluden den Kofferraum des Cadillac. Juliette trug die Tüte mit den zerschnipselten Zeichnungen von den Hundeaugen, und Billy schleppte den Papierkorb voller E-Mail-Ausdrucke.
    In dem Bestattungsinstitut gab es zwei hocheffiziente Einäscherungsöfen vom Typ Power-Pak II und einer davon stand bereit, um angeheizt zu werden.
    Billy ließ den Papierkorb voller E-Mails bei Juliette zurück, und als er mit dem Gehirn von Brian McCarthys Computer zurückkehrte, hatte sie bereits sämtliche Papiere in den Krematoriumsofen gepackt. Er warf die Tüte mit den zerstückelten Zeichnungen hinein, deutete auf das Rechenwerk des Computers und sagte: »Ich will erst noch etwas Ätzendes darübergießen.«
    »Warum denn das, wenn wir es ohnehin zu Holzkohle und verbogenem Schrott verbrennen?«
    »Ich sichere mich gern doppelt ab.«
    »Billy, ich habe einen miserablen Tag heute, geh du mir nicht auch noch auf den Keks.«
    »Tja, mit Einäscherungsöfen kennst du dich besser aus als ich. Wenn du sagst, der Ofen kriegt das ganz allein hin, dann verlasse ich mich auf dich.«
    Bevor er einen Finger rühren konnte, schnappte sie mit einer Hand die Festplatte, schwang sie durch die Luft und ließ sie in den Ofen fallen, als wöge es weniger als eine tote Katze. Juliette hasste Katzen und höchstwahrscheinlich waren schon mehr als ein paar von ihnen durch diesen Power-Pak II gewandert.
    Sie war eine wunderschöne Frau und sie war hart und stark, aber ein guter Mensch war sie nicht.

    »Wieso hast du einen miserablen Tag?«, fragte er, als sie die Ofentür schloss und den Brenner hochdrehte.
    »Gunny will, dass es zwischen uns beiden ernster wird.«
    Die Vorstellung von den beiden im Bett erschien Billy so ernst, wie Sex nur irgend sein konnte, außer vielleicht, wenn ein Grizzlybär versuchte, sich mit einem Puma einzulassen.
    »Er will seine Ehefrau in San Francisco abschieben und mich heiraten. Sie ist Chinesin und hat Verbindungen zu Chinas Apparat für militärische Sicherheit, und außerdem sammelt sie Messer. Ich weiß wirklich nicht, was Gunny sich dabei denkt.«
    »Gunny hat eine hoffnungslos romantische Ader«, sagte Billy, und das entsprach der Wahrheit.
    »Das musst du mir gerade sagen. Er behauptet, bloß mit mir zusammenzuleben, das sei für ihn nicht die Erfüllung, die eine Ehe bedeuten würde. Ich sei sein Schicksal, sagt er.«
    »Ich könnte mit ihm reden.«
    »Ich bin niemandes Schicksal, Billy, nur mein

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