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Urban Gothic (German Edition)

Urban Gothic (German Edition)

Titel: Urban Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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sich bewegte. Sein Penis, so groß wie der Rest von ihm, baumelte zwischen dem Plastik hervor und schaukelte hin und her. Der Anblick brachte Kerri zum Würgen. Er war unbeschnitten und die Vorhaut sah entzündet aus. Eiter tropfte von dem abscheulichen Glied und platschte auf den Boden. Am schlimmsten empfand sie den Gestank, der von dem Angreifer ausging – Übelkeit erregend wie saure Milch, die sich mit Ausscheidungen und Schweiß vermischte. Kerris Nase brannte.
    All das nahm sie innerhalb von Sekunden wahr, doch die empfand sie als die längsten ihres Lebens. Die Zeit schien regelrecht stillzustehen.
    Dann setzte sie jäh wieder ein.
    Der Koloss schlug Kerri mit dem Handrücken und fegte sie von den Beinen. Sie krachte in die gegenüberliegende Wand und schlitterte daran zu Boden. Kerri spuckte Blut und bemerkte ihr heruntergefallenes Feuerzeug. Ohne nachzudenken, griff sie danach und hob es auf. Der Wahnsinnige lachte. Kerri wollte sich aufrappeln, rutschte jedoch in einer wachsenden Lache von Tylers Blut aus.
    Abermals lachte der Angreifer, dann schwang er den Hammer. Kerri beobachtete angespannt, wie Javier dem Hieb auswich und dieser nur knapp seine Brust verfehlte.
    Die fünf Teenager stoben auseinander. Heather rannte zum Ende des Flurs, riss eine der Türen auf und verschwand im Raum dahinter. Als einzige Spur ließ sie blutige Fußabdrücke zurück. Javier brüllte hinter Heather her, doch falls sie ihn hörte, zeigte sie es nicht. Während sich der Unbekannte bedrohlich Brett und Stephanie zuwandte, kniete sich Javier über Kerri und streckte ihr die Hand entgegen. Sie ergriff sie und er zog sie auf die Beine. In blinder Panik rannten sie den Korridor entlang, ohne auch nur einen Gedanken an Stephanie und Brett zu verschwenden. Oder an Tyler. Oder aneinander. Der einzige Gedanke, der ihren Verstand beherrschte, hieß Überleben.
    Sie folgten Heathers blutiger Spur durch die offene Tür. Kerri schaute sich kurz um, sah, was mit Stephanie geschah, aber ihre Füße blieben in Bewegung.
    Die Schreie ihrer Freunde wurden hinter ihnen leiser.
    »Geh schon auf, du Scheißding!«
    Schluchzend rüttelte Stephanie an der Eingangstür und versuchte, zurück nach draußen zu kommen. Sie hämmerte mit den Fäusten gegen das Holz. Tränen strömten über ihre von Mascara verschmierten Wangen. Sie brabbelte eine Abfolge wirrer Worte – zusammengewürfelte Gebete, vermischt mit der flehentlichen Bitte, ihre Eltern mögen kommen, um sie abzuholen.
    Brett zerrte an ihrem Arm. »Steph, komm mit!«
    Sie stieß ihn weg.
    Ein mächtiger Schatten fiel über sie beide, und der Hammer sauste zischend durch die Luft. Mit einem widerwärtigen Knirschen krachte er gegen Stephanies geballte Faust. Blut und Gewebe spritzten unter dem Stein hervor. Stephanie heulte auf und starrte ungläubig auf die breiige Fleischmasse, in die sich ihre Hand verwandelt hatte. Der Angreifer holte mit dem Hammer zu einem weiteren Hieb aus, und Stephanie fuchtelte hilflos mit den Armen. Blut schoss aus ihrer zerschmetterten Gliedmaße. Brett setzte dazu an, ihr zu helfen, doch bevor er es tun konnte, schwang der Unbekannte den Hammer erneut. Diesmal zermalmte er Stephanies Kopf.
    Hilflos, wie festgewurzelt, erstarrte Brett. Jeder Fluchtinstinkt war aus ihm abgeflossen. Er starrte Stephanies Körper an und versuchte, zu verarbeiten, was er vor sich sah. Setzte man ihn vor ein Schachbrett, präsentierte sich ihm alles sonnenklar. Stellte man ihm eine Trigonometrieaufgabe, konnte er sie lösen. So etwas ergab für ihn Sinn. Es steckte Logik und Ordnung dahinter. Klare Regeln.
    Hier gab es keine Logik, keine Ordnung. Auch keine Regeln, die er erkennen und verstehen konnte. Nur ein Monster – denn ein Mensch konnte es nicht sein. Nein, sein Verstand weigerte sich, zu akzeptieren, dass diese Kreatur einen menschlichen Ursprung hatte. Das Monster hatte Tyler getötet. Und nun ...
    Brett schrie.
    Etwas stimmte nicht mit Stephanies Gesicht. Er sah es, als sie zu Boden rutschte. Ihre Züge wirkten zusammengepresst. Die Augen, die Nase, der Mund – alles lag zu dicht beisammen. Ihre Lippen – Lippen, die er noch vor einer Stunde geküsst hatte – ließen sich kaum noch als solche erkennen. Ihr Kopf wirkte nicht länger dreidimensional, eher wie ein Basketball, der sämtliche Luft verloren hatte. Oben war er aufgeplatzt und aus der roten Öffnung lugte etwas hervor, das an geronnenen, gräulichen Quark erinnerte.
    Ihr Gehirn, dachte Brett. Großer Gott, das

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