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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Club verloren hatte. Plötzlich erinnerte ich mich daran, wie Talbot dieses Armband in der Hand gehalten hatte.
    »Ich dachte, dieses Armband sei aus Silber.«
    »Oh, die Armbänder, die ich auf meiner Website verkaufe, sind aus Silber. Aber dieses Original hier habe ich mir aus Weißgold anfertigen lassen. Als persönliche Vergünstigung für die Designerin.« April kramte in ihrem umfangreichen Kästchen herum und zog ein Schmuckstück heraus, das fast genauso aussah wie ihr Armband.»Du solltest es tragen. Es passt perfekt zu deinem Kostüm. Aber vergiss nicht zu erwähnen, dass es aus meiner Herbstkollektion stammt, falls dich jemand danach fragen sollte.« Sie kam wieder zu mir herüber und legte mir das Armband um. »Perfekt!«, kreischte sie. »Genau der Look, den ich im Kopf hatte. So unschuldig und doch gleichzeitig total taff. Rotkäppchen und Wonder Woman in einer Person.«
    »Hmm.« Ich sah mich kurz im Spiegel an: kleines blaues Etuikleid, rotes Cape, langes lockiges Haar, Stiefel mit hohen Absätzen und ein Silberarmband. »Tja, das ist wahrscheinlich ohnehin das letzte Mal, dass ich aus dem Haus darf. Dann wenigstens mit einem tollen Auftritt.«
    Auf dem Straßenfest, kurz vor Sonnenuntergang
     
    Wow. Daniel und Katie hatten sich bei der Gestaltung der Poster und der Dekorationen für das Halloween-Fest wirklich selbst übertroffen. Es wirkte, als wäre Tim Burton nach Rose Crest gekommen und hätte die Main Street in einen Drehort für einen seiner Filme verwandelt. Alle Stände waren mit leuchtend farbigen Stoffen ausgekleidet und die Poster mit einer Schrift bedruckt, die irgendwie an Spinnen erinnerte und bestimmt von Daniel entworfen worden war. Da Daniel noch immer nirgendwo zu finden war, hoffte ich, dass Katie über eine ganze Kompanie von Helfern verfügte, die ihr beim Aufbau zur Seite standen.
    Die Straße war von zahlreichen Autos gesäumt, die alle mit verschiedenen Motiven geschmückt waren und alsKulisse für das übliche Süßes-oder-Saures-Spiel der Kinder dienten. Angesichts der verkleideten Massen, die bereits die Bürgersteige bevölkerten und sich die Spiel- und Verkaufsstände ansahen, schien es, als ob die ganze Stadt auf den Beinen war.
    Mr. Day stand, wie ein Ladenbesitzer aus dem 19. Jahrhundert gekleidet, vor dem Supermarkt und verteilte anlässlich der großen Wiedereröffnung Gutscheine an die Passanten. Als wir mit unseren Erfrischungen vorbeikamen, strahlte er April und mich an. Viele Kunden hatten sich bereits zum Einkauf im Laden eingefunden.
    Mom war so sehr damit beschäftigt, alle herumzuscheuchen, dass sie mein Kostüm zuerst gar nicht bemerkte. Als es ihr schließlich auffiel, hatten April und ich bereits den Paradiesapfel-Stand übernommen. An Moms Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass sie wahrscheinlich einen hysterischen Anfall bekommen und mich nach Hause geschickt hätte, wenn wir mittlerweile nicht von der Hälfte der Damen des Sonntagsschulgremiums umgeben gewesen wären. Zum Glück kam auch noch Mrs. Ellsworth vorbei, die ihr als Fee verkleidetes Mädchen auf dem Arm trug. Sie lächelte und sagte: »Du siehst ja hinreißend aus.«
    Wahrscheinlich galt ihre Bemerkung James in seinem Wolfskostüm, der an meinem Rocksaum zupfte und darum bettelte, zu den mit Süßigkeiten überladenen Autos gebracht zu werden. Ich nahm ihn auf den Arm und griff mit der anderen Hand nach einem Korb mit Paradiesäpfeln. »Ich lasse James eine Runde Süßes-oder-Sauresspielen und versuche, unterwegs ein paar von denen hier zu verkaufen.«
    »Danke«, sagte Mom. Sie wischte sich mit ihrem Kimonogürtel über die Stirn und zählte das Wechselgeld für Amber Clark und ihren Freund ab. »Aber sieh zu, dass er nicht zu viele Süßigkeiten bekommt.«
    James und ich machten uns auf den Weg. »Nur ich und mein großer böser Wolf«, sagte ich und setzte ihn mit seinem für die Süßigkeiten gedachten Beutel auf dem Bürgersteig ab. James gab ein leises Knurren von sich und stürzte dann auf eins der ersten Autos zu, bei denen es etwas zu ergattern gab. Ich folgte ihm mit meinem Korb. Wir blieben bei jedem Auto stehen. Alle Leute amüsierten sich über James und sein niedliches Kostüm, und ich verkaufte nach ungefähr jeder dritten Süßigkeit, die er bekam, einen Paradiesapfel. Als wir am Ende der Main Street ankamen, hatte ich nur noch ein halbes Dutzend übrig. Wir wollten gerade auf die andere Straßenseite wechseln, als Charity mit ein paar Freundinnen zu uns herüberkam, um

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