Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
Vom Netzwerk:
sich herein. Sie warfen ihn auf den Wagenboden. Seine Augen waren geschlossen. Eine Wunde an seiner Stirn blutete.Ich hätte zwar Angst vor ihm haben sollen, konnte aber nicht anders, als mich wegen seiner flachen Atmung zu sorgen.
    »Was habt ihr mit ihm vor?«, fragte ich Jude. »Was ist hier los?«
    »Wir bringen ihn zum Alpha.« Jude trat mit seinem Stiefel nach Talbot, der mit dem Gesicht auf dem Boden lag. Dann sah er wieder zu mir; seine Augen leuchteten hell. »Zusammen mit dir, Schwesterchen.«
    »Was?«
    Einer der Typen, der Talbot hereingeschleppt hatte, stürzte sich auf mich. Ich versuchte ihn abzuwehren, konnte aber nicht entkommen. Er packte meinen Hals. Ich sah nur noch die auf seine Fingerknöchel tätowierten Buchstaben S und K, bevor er mir seine Faust ins Gesicht rammte und alles schwarz wurde.

KAPITEL 23

Das Lagerhaus
     
    In einem dunklen, dunklen Flur
     
    Ich erwachte von schrecklichen Kopfschmerzen und dem Gefühl, von jemandem weggetragen zu werden, auf den Arm genommen wie ein Welpe. Was sicherlich der Art und Weise vorzuziehen war, mit der die beiden stämmigen Typen neben mir Talbot über den Zementfußboden schleiften.
    Dem leisen Stöhnen, das aus seinem Mund kam, konnte ich entnehmen, dass er nicht völlig bewusstlos war. Allerdings auch nicht bei ausreichendem Bewusstsein, um seine Verletzungen abheilen zu lassen. Noch immer rann Blut aus der Wunde auf seiner Stirn, verteilte sich über die Augenbrauen und lief ihm in die Augen. Aus irgendeinem Grund ärgerte es mich, dass ihm niemand das Blut vom Gesicht abwischte.
    Ich fühlte mich immer noch benommen und versuchte, meine Arme zu bewegen, um mir das Haar aus dem Gesicht zu streichen – in dem Moment wurde mir klar, dass meine Hände mit irgendeiner Schnur hinter meinem Rücken festgebunden waren. Auch meine Beine waren gefesselt. Ich fing an, gegen die Arme anzukämpfen, die mich da festhielten, doch ihr Druck verstärkte sich nur. Ich wurde nicht wie ein Welpe herumgetragen, ich wurde gefangen gehalten.
    Irgendwo in der Nähe hörte ich leise Musik – und Stimmen. Ich versuchte zu schreien, doch meine Zunge fühlte sich dick und schwer an. Ich schmeckte Blut. Wahrscheinlich hatte ich mir auf die Zunge gebissen, als mich dieser Gelal bewusstlos geschlagen hatte. Immer noch konnte ich die sauren Ausdünstungen wahrnehmen, außerdem einen deutlichen Hundegeruch sowie den typischen Akh-Gestank, der mir fast die Galle hochkommen ließ. Die Mischung war so ekelerregend, dass ich fast das Bedürfnis verspürte, mir noch fester auf die Zunge zu beißen.
    Stattdessen brachte ich alle noch verbliebene menschliche Kraft auf und schrie so laut und so lange ich konnte. Als ich fertig war, hörte ich lediglich einen der Typen neben mir lachen.
    »Bei der Musik hört dich keiner«, sagte Jude. Ich merkte plötzlich, dass er derjenige war, der mich trug. »Und selbst wenn, es würde niemanden interessieren. Der Ort hier gehört den Shadow Kings.«
    »Wo sind wir?«
    Jude antwortete nicht. Aufgrund der stickigen Luft und dem Mangel an natürlichem Licht zog ich die Schlussfolgerung, dass wir uns unter der Erde befanden. Ein paar nackte Glühbirnen hingen an der Decke und warfen dunkle Schatten durch den Korridor. An einer Ecke bogen wir ab und die Musik erstarb. Dann kamen wir durch eine Tür und befanden uns anscheinend in einem Lastenaufzug. Waren wir in einem Lagerhaus?
    Der Aufzug setzte sich rumpelnd in Bewegung und fuhrnach oben. Dann öffnete sich die große Fahrstuhltür und Jude trug mich aus dem Aufzug. Die Luft war hier weniger stickig, roch aber wesentlich schlimmer. Ich kniff die Augen zusammen und nahm die grellen, fluoreszierenden Lichter sowie die Geräusche in mir auf. Über uns war eine Treppe, und während Jude mich um sie herumtrug, blickte ich auf und sah, dass sie zu einer Galerie und einem Büroraum mit verdunkelten Fenstern führte.
    Vor mir erstreckte sich ein riesiger Raum, der wie eine Mischung aus Lagerhaus und Clubhaus einer Studentenverbindung wirkte. In der Mitte war der Raum leer, doch in einer Ecke stand ein Plasmafernseher, der fast so groß wie ein Lastwagen schien. Drumherum standen Sofas und Sitzsäcke. Ganz in der Nähe stand ein Billardtisch und an der gegenüberliegenden Wand war ein großes Warenhausregal angebracht. Vier Fächer übereinander und je fünf nebeneinander. In jedem Fach lag eine dünne Matratze und eine Decke, so als hätte irgendjemand Etagenbetten hergerichtet.
    Was mich jedoch am

Weitere Kostenlose Bücher