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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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des Schadens übernehmen, und wenn wir den Laden nicht bald wieder zum Laufen kriegen … Ein Geschäft wie dieses kann mit so einem Einkommensverlust nicht lange durchhalten.«
    »Das ist echt nicht fair. Warum sollte Ju… Ich meine,warum sollte irgendjemand Mr. Day auf diese Weise treffen wollen?«
    »Vielleicht, weil er ein paar Freaks als Angestellte hat«, ertönte eine vertraute Stimme.
    Ich drehte mich um und sah Pete Bradshaw aus der Gruppe der Rowdys auf uns zukommen. Eine feine Rauchschwade stieg von der Zigarette zwischen seinen Fingern empor. Offensichtlich hatte er nach seinem Rauswurf aus der HTA mit dem Rauchen angefangen und sich außerdem noch einen fiesen kleinen Kinnbart wachsen lassen. Daniel fluchte leise in sich hinein, als Pete zu uns trat.
    »Erst dieser Mooney-Depp und jetzt du«, sagte Pete und wedelte mit seiner Zigarette etwas zu dicht vor Daniels Gesicht herum.
    »Zieh Leine, Pete«, sagte ich.
    »Man sollte es eigentlich wissen. Hängt man mit Abschaum herum, landet man früher oder später selbst auf dem Müll.«
    Wann immer wir ihm begegneten, versuchte Pete, Streit anzufangen. Er war ziemlich stinkig, da er durch den Schulverweis sein Hockey-Stipendium verloren hatte und sein Dad sich weigerte, ihm etwas anderes als das staatliche College zu bezahlen.
    »Yo, Pete?«, rief einer seiner Kumpels aus der Gruppe nahe beim Hintereingang. »Hier ist nichts los. Hast du nicht gesagt, du würdest jemanden kennen, der uns ins Depot bringen kann?«
    Das Depot? Ich steckte die Hand in meine Jackentascheund fummelte an der Plastikkarte herum, die ich am Morgen bei Day’s gefunden hatte.
    Pete schaute zu seinen Freunden rüber. »Klar, Ty. Willst du nicht noch lauter schreien, damit es auch die ganze Stadt mitkriegt?«
    »Was soll’s! Lass uns gehen.«
    »Gut für dich, dass ich Besseres zu tun habe.« Pete schnippte seine Zigarette vor Daniels Füße. Dann drehte er sich um und lief zu seinen Kumpels.
    Daniel stieß einen kleinen Seufzer aus. Pete riss gerne das Maul auf, fand aber für gewöhnlich immer eine Ausrede um abzuhauen, wenn Daniel nicht auf seine Provokationen reagierte.
    Ich wusste, dass ich ihn einfach hätte gehen lassen sollen, doch ich konnte mich nicht beherrschen. »Pete, warte mal!«, rief ich ihm nach.
    »Was?« Pete sah sich nach mir um.
    »Was hast du vor, Grace?«, flüsterte Daniel. »Lass ihn gehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Depot? Wo ist das?«, fragte ich Pete.
    Er lachte. »Willst
du
etwa ins Depot?«
    »Kannst du mir nicht einfach sagen, wo das ist? Es ist wichtig.«
    Pete lachte noch lauter. Alle seine Kumpels beobachteten uns jetzt. Er trat einen Schritt auf mich zu. »Und was bekomme ich für diese kleine Information? Oder hast du etwa vor, diesem Stück Scheiße den Laufpass zu geben und mit einem echten Mann Party zu machen?«
    »Es war nur eine Frage, Pete. Hast du eine Antwort oder nicht?«
    »Und ich hab dich gefragt, was dir die Antwort wert ist.«
    »Halt die Klappe, Bradshaw.« Daniel baute sich neben mir auf. »Vergiss einfach, dass sie gefragt hat, und verzieh dich.«
    »Oder was? Mooney ist nicht da und kann sie nicht mehr verteidigen. Und was kannst du schon machen?«
    Daniel ballte seine Hände zu Fäusten, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    »Hab’s mir doch gedacht«, höhnte Pete. Er wandte sich um, so als wollte er gehen, doch plötzlich machte er einen Satz nach vorn und stieß Daniel heftig vor die Brust. Daniel schwankte und stolperte über den Müllkarton, den ich neben dem Container stehen gelassen hatte.
    »Nein!«, rief ich und rannte zu Daniel.
    Ich versuchte ihm aufzuhelfen, doch er wollte meine Hilfe nicht. Ein furchtbares Zucken machte sich auf seinem Gesicht breit, als er sich vom Boden aufrappelte. Ein rotes Rinnsal lief über seinen Arm und ich erschrak, als ich die blutbespritzten Glasscherben aus dem Karton ragen sah, über den Daniel gestolpert war.
    »Oh, mein … Bist du in Ordnung?«
    Im selben Moment hörte ich, wie einer aus der Gruppe Pete etwas zurief. »Brauchst du Hilfe?« Der Typ namens Ty und ein anderer von Petes Kumpeln kamen auf uns zu.
    Ich wartete darauf, dass sich mein Körper jetzt verspannte, die uns umgebende Gefahr realisierte und meine Kräfte mit diesem typisch schmerzenden Gefühl in meineMuskeln fahren würden – doch nichts geschah.
Mist
, dachte ich. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür, dass meine Fähigkeiten noch ein Schläfchen hielten. Ich brauchte sie sofort.
    »Willst du

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