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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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kämpfen?« Pete baute sich vor Daniel auf. Seine zwei Freunde kreisten uns ein. »Oder kann ich dich als Sandsack benutzen?«
    »Lieber mich als Grace«, erwiderte Daniel und fasste nach seinem blutenden Arm.
    »Woher willst du wissen, dass sie nicht die Nächste ist?«, fragte Pete und holte aus.
    »Stopp!« Ich machte einen Satz auf Pete zu, doch Ty hielt mich fest. Als ich nach seinen Beinen trat, versuchte ich, meine übernatürlichen Kräfte zu beschwören. Er lachte bloß und stieß mich beiseite. Ich kam mir vor wie eine Puppe.
    Ich knallte vor die Backsteinmauer des Pubs und war für einen Augenblick betäubt. Dann hörte ich ein klatschendes Geräusch, so wie einen Faustschlag ins Gesicht, und etwas Großes stolperte über meine Füße. Ich blickte nach unten und erwartete Daniel dort liegen zu sehen. Aber es war Pete, der direkt vor mir zu Boden gegangen war. Dann erklang ein weiterer dumpfer Schlag und ein Grunzen. Petes namenloser Freund fiel neben mir auf die Knie und stürzte nach vorn. Ty hielt abwehrend die Hände hoch und verzog sich, so schnell er konnte.
    Pete stöhnte und wischte über seine blutende Nase. »Du bist ein Freak«, rief er Daniel zu, während er langsam aufstand. »Los«, sagte er zu seinem verletzten Freund,»wir haben keine Zeit für so’n Scheiß. Lass uns abhauen.« Dann spuckte er einen blutigen Rotzbrocken direkt vor meine Füße auf den Asphalt. »Ihr solltet echt aufpassen!«, schrie er, bevor er und seine beiden Kumpels sich der restlichen Truppe anschlossen. Ihr lautes Gelächter hallte von den umstehenden Gebäuden wider, während sie die Straße entlangliefen.
    Daniel stand mit dem Rücken zu mir neben dem Müllcontainer. Er zog die Schultern hoch, atmete ein und aus und drückte die Hand auf die Verletzung an seinem Arm.
    »Das war … Wahnsinn«, murmelte ich. »Wozu brauche ich Superkräfte, wenn du so gut kämpfen kannst?«
    »Denkst du eigentlich an nichts anderes?«, fragte Daniel. »Bloß an diese idiotischen Kräfte?«
    »Wie bitte?« Seine Worte taten weh, doch offenbar hatte ich seine Vorwürfe verdient. Jetzt hatte ich es auch kapiert. Ich stellte mich neben ihn und legte meine Hand auf seine Schulter. »Tut mir leid. Ich hätte so was nicht sagen sollen. Du bist verletzt. Lass mich mal deinen Arm ansehen. Bist du okay?«
    »Nein«, erwiderte Daniel und wehrte meine Berührung ab. Er presste den verletzten Arm gegen die Brust, damit ich die Wunde nicht sehen konnte. »Ich muss jetzt nach Hause.«
    »Du solltest besser ins Krankenhaus. Ich fahre dich.«
    »Nein, ich will nicht.« Er schwankte in Richtung seines Motorrads auf dem Parkplatz vom Supermarkt. »Ich muss einfach nur nach Hause.«
    Ich lief ihm nach. »Hast du einen Schock? Du kannstdoch so jetzt nicht Motorrad fahren. Wahrscheinlich musst du genäht werden.«
    »Ich komm schon klar.« Er kletterte auf das Motorrad, während er den Arm weiter fest an seine Brust drückte.
    »Verdammt, Daniel. Lass mich dir helfen.«
    »Du hast schon genug geholfen«, erwiderte er, trat auf den Kickstarter und brachte das Motorrad zum Laufen. Mit seiner gesunden Hand drehte er den Gasregler auf und brauste vom Parkplatz, bevor ich reagieren konnte.
    Er sah sich nicht einmal zu mir um. Ich stand mit herunterhängenden Armen da und wusste überhaupt nicht, was gerade geschehen war.
    Was hatte er damit gemeint, dass ich schon genug geholfen hätte?
    Ich hatte überhaupt nichts machen können.
    Auf dem Heimweg
     
    Ich saß für gute zehn Minuten im Auto und überlegte, ob ich Daniel nach Hause folgen sollte, um sicherzugehen, dass es ihm gut ging, und ihn dann in die Notaufnahme zu bringen, damit seine Verletzung untersucht werden konnte. Aber er hatte meine Hilfe so bestimmt abgelehnt, dass ich befürchtete, er würde nur noch wütender werden, wenn ich uneingeladen bei ihm auftauchte. Vielleicht war es am besten, ihn einfach in Ruhe zu lassen und in ein paar Stunden anzurufen und nachzufragen, ob er in Ordnung war.
    Doch als ich den Wagen startete, beschlich mich ein Verdacht: War Daniel nur deshalb sauer, weil ich die Auseinandersetzung mit Pete verursacht hatte? Oder wollte er vielleicht meine Hilfe nicht, weil er dachte, dass ich nicht genügend Kontrolle über meine Kräfte hätte, wenn ich sein Blut sähe?
    Ich schaltete das Radio ein, versuchte meine Schuldgefühle zu vertreiben und hörte mir die Nachrichten des lokalen Senders aus Rose Crest an. Dort wurde über den versuchten Einbruch in der Schule gesprochen

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